
Finanztest fragt junge Leute in ganz Deutschland nach ihrer Einstellung zu Geld und Zukunft. Diesmal Simon Hütten, 21 Jahre und Andzelika Schwedler, 18 Jahre. Sie besuchen beide die Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen am Berufskolleg Kleve in Nordrhein-Westfalen. Ihre Klasse ist eine von 100 Klassen, die sich am Projekt „Finanztest macht Schule“ beteiligen.
Was würden Sie mit einer Million Euro anfangen?
Ich würde in meine Umgebung investieren, in einen Treffpunkt für Jugendliche, die sich für Skaten und Graffiti interessieren. Ich mache in meiner Freizeit Graffiti und bin in einem Verein, der sich für Jugendkultur stark macht. Leider gibt es in Kleve nur wenig Orte, wo wir legal sprühen dürfen. Auf einem Platz, den wir uns organisiert haben, waren Vandalen unterwegs und haben die Bänke angezündet. Ich würde robusteres Material für die Bänke kaufen, damit die Menschen aus der Gegend auch mal sitzen können.
Sehen Sie sich als Graffiti-Künstler?
Nein, einen Kunstanspruch habe ich nicht. An Kunst hat man jahrelang Freude. Das ist ein anderes Niveau. Graffiti ist zwar etwas Produktives, aber ich halte am Ursprungsgedanken von Graffiti fest: Es geht um ein schönes Bild.
Nach dem Fachabi wollen Sie Soziale Arbeit studieren. Was motiviert Sie?
Ich habe eine Ausbildung zum Tischler und Zivildienst in einer Tischlerei für Menschen mit Behinderungen gemacht. Das hat mir gut gefallen – ich war neugierig auf mehr. Danach bin ich für ein Praktikum, das in meine Schulausbildung integriert ist, in einen Betrieb mit Menschen mit Mehrfachbehinderungen gegangen. Das gibt mir auf jeden Fall alles, was ich will. Die schönste Arbeit, die ich bisher gemacht habe. Ich bin glücklich mit meiner Situation und möchte in die Richtung weitergehen.
Wie kommen Sie mit Ihrem Geld aus?
Für meine Praktikumstätigkeit bekomme ich monatlich 205 Euro. Ich wohne bei meinen Eltern und muss dafür nichts zahlen. Allerdings finanziere ich Auto und Kfz-Versicherung selbst. Allein 180 Euro gehen im Monat für Sprit drauf. Glücklicherweise unterstützen mich meine Eltern und überlassen mir das Kindergeld. Meine Mutter hat mir geraten, trotz des knappen Einkommens regelmäßig zu sparen. 100 Euro fließen monatlich in einen Banksparvertrag.