
Finanztest fragt junge Leute in ganz Deutschland nach ihrer Einstellung zu Geld und Zukunft. Diesmal Boris Opochitskiy, 19 Jahre. Er besucht die 12. Klasse der Fachoberschule für Wirtschaft in Chemnitz. Seine Klasse ist eine von 100 Klassen, die sich am Projekt „Finanztest macht Schule“ beteiligen.
Sie haben an Ihrer Schule die Möglichkeit, sich im Fach Wirtschaft zu spezialisieren. Wissen Sie schon, in welchem Wirtschaftsbereich Sie später arbeiten möchten?
In welcher Branche, weiß ich noch nicht. Aber ich will auf jeden Fall eine leitende Funktion haben. Ich bin nicht so der Typ Angestellter – eher Boss. Ich würde gerne ein eigenes Unternehmen gründen, aber dafür brauche ich natürlich erstmal Kapital.
Ist Ihnen Geld wichtig?
Ja natürlich. Deshalb bin ich ja überhaupt hier auf der Schule. Mich interessiert alles, was mit Geld zu tun hat.
Sie arbeiten neben der Schule in der Gastronomie – was treibt Sie an?
Ich will einfach Geld verdienen. Job und Schule zusammen ist zwar oft anstrengend, aber ich lerne auch eine Menge. Ich habe hier in Chemnitz schon in vielen Restaurants gearbeitet und mittlerweile weiß ich, wie das Geschäft läuft. Und vielleicht ziehe ich später auch eine Restaurant-Kette auf.
Wie viel Geld haben Sie monatlich zur Verfügung?
Ich verdiene 400 Euro, plus Trinkgeld. Davon gebe ich 150 Euro an meine Eltern als Miete und zahle meine Handyrechnung. Dann rauche ich – was auch nicht ganz billig ist – und dann muss man in meinem Alter ja auch mal ein Mädchen ausführen. Dafür braucht man natürlich auch Geld. Den Rest spare ich, um mir meinen Urlaub zu finanzieren. Ich fahre häufig zu meiner Familie nach Samara. Das liegt im europäischen Teil von Russland, an der Wolga. Dort habe ich gelebt, bis ich fünf Jahre alt war.
Haben Sie eine Vorstellung davon, wie viel Sie später verdienen wollen?
Mir gefällt zum Beispiel mein Schwager. Der ist Geschäftsführer in einer Firma und macht knapp 10 000 Euro im Monat. Das finde ich gut: ein Haus, zwei Autos – so in etwa.