Testergebnisse für 15 CSR Jeans für Männer 10/2011
Im internationalen Gemeinschaftstest: Die 15 Anbieter der 15 Jeans für Männer aus dem Warentest. Der CSR-Test basiert auf 28 Kriterien zur sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung. Jeder Anbieter erhielt einen Fragebogen. Wenn er zustimmte, wurden die wichtigsten Fertigungsstufen – unter anderem Zuschneiden, Nähen, Waschen, Oberflächenbehandlung – durch Experten überprüft und Arbeiter interviewt.
Untersuchungszeitraum: 1/11 bis 7/11.
Produktion Soziales: 35 %
Bewertet wurden soziale Mindeststandards: U. a. Definition von Anforderungen, Kommunikation, Überprüfung. Dazu freiwillige Maßnahmen wie Gesundheitsförderung, Arbeitsschutz, soziale Leistungen, Vermeidung von Überstunden, Sicherung Mindestlohn.
Produktion Umwelt: 30 %
Bewertet wurden ökologische Anforderungen an Jeans und ihre Produktion wie Abwasserbehandlung und Ausschluss verbotener Substanzen. U. a. Definition von Anforderungen, Kommunikation, Überprüfung.
Unternehmenspolitik des Anbieters: 10 %
Überprüft wurden unter anderem Leitlinien zum sozialen und ökologischen Handeln, Verankerung des Umweltschutzes, Austausch und Umgang mit den Beschäftigten, Weiterbildung, Umsetzung ökologischer Beschaffungsrichtlinien.
CSR-Informationen Anbieter: 10 %
CSR-relevante Informationen auf der deutschen Webseite, auf und in der Jeans.
Transparenz des Anbieters: 15 %
Bewertet wurde u. a. die Teilnahme an der Befragung, die Bereitschaft zur Überprüfung der Produktionsstätten und Arbeiterinterviews sowie Austausch mit Interessengruppen (NGOs). War eine Überprüfung der wichtigsten Fertigungsstufen nur teilweise möglich, wurde die Transparenz um eine Stufe abgewertet.
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- Hellblaue Businesshemden sind ein Klassiker. Die Stiftung Warentest hat Herstellungsbedingungen sowie die Qualität von 14 Modellen geprüft. Ein günstiges liegt vorn.
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- Nachhaltige Handys, sozial und umweltfreundlich produziert? Im CSR-Test zur Unternehmensverantwortung überzeugen nur zwei der neun Anbieter. Fünf zeigten kaum Engagement.
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- Unser Schweizer Partnermagazin KTipp hat 16 Jeans getestet. Bekannte Marken wie Levis enttäuschen. Nur drei Damen- und eine Herrenhosen überzeugen.
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...bin ich schwer enttäuscht, dass diese Luxusmarke zu allen CSR-Fragen mauert.
Bei den Preisen, die ich bisher angesichts der einzigartigen Paßform mehr oder weniger gerne bezahlt habe, sollten ordentliche Produktionsbedingungen doch wohl selbstverständlich sein.
@juliafriday, @Anleger: Die Stiftung Warentest hat bei den durchgeführten CSR-Tests nicht das ganze Unternehmen, sondern nur den Unternehmensbereich, von dem das getestete Produkt hergestellt bzw. angeboten wird, geprüft. Wir verfolgen einen Produktansatz, das heißt wir berücksichtigen die sozialen und ökologischen Vorgaben des Unternehmens, überprüfen deren Umsetzung entlang des Produktionsweges einer Jeans und besichtigen dazu die wichtigsten Produktionsstufen seiner Lieferanten. Um das ganze Unternehmen zu beurteilen, müssten wir für eine Vielzahl an Produkten auch mehrere hundert Lieferanten samt Fertigungsstätten überprüfen. Das ist schier unmöglich. Dass Zara oder aber H&M mit anderen Lieferanten anderer Produkte Probleme wie etwa die zitierte Zwangsarbeit haben, zeigt nur, dass Vorgaben bei den Lieferanten nicht ausreichend kontrolliert bzw. daraus nicht rechtzeitig Konsequenzen gezogen werden. Bei den überprüften Lieferanten konnten wir derartige Missstände nicht feststellen.
Auch wenn ein Teil der Kritik an Kuyichi und Nudie durchaus berechtigt ist, stellt der CSR-Test im Ergebnis die Verhältnisse auf den Kopf.
Eine Stellungnahme der im "korrekte klamotten Netzwerk" zusammengeschlossenen öko-fairen Mode-Händler gibt es hier:
http://korrekte-klamotten.de/korrekte-klamotten/kritik-an-kuyichi-und-nudie-im-jeans-test-europaischer-verbraucherorganisationen/#comments
Eine differenzierte Bewertung bei Journalistin, Autorin und Greenpeace-Mitarbeiterin Kirsten Brodde:
http://www.kirstenbrodde.de/?p=1498#comments
Test hat die Herstellung der Jeans beschrieben und eine Einschätzung über das soziale und umweltpolitische Engagement der Firmen in dieser Beziehung abgegeben. In Deutschland hat jeder Arbeitnehmer das Recht, seine Vorwürfe von einem unabhängigem Gericht überprüfen zu lassen. Deutsches Recht gilt für jeden Hersteller, Vertreiber und Verkäufer gleichermaßen. Übrigens hat die Kik-Jeans alles andere als positiv abgeschnitten. Zwar war der Stoff der mit Abstand haltbarste im Test, was natürlich sehr gut ist. Allerdings verzog sich die Jeans bereits nach einer Wäsche dermaßen, daß ein Tragender Jeans hinterher praktisch nicht mehr möglich ist. Von einem positiven Gesamtergebnis kann also nun wirklich nicht die Rede sein. In den Herstellungsländern schnitten die Kik-Fabrikanten aber nun mal halbwegs gut ab. Das ist nach den Testergebnissen eine Tatsache. Ob einem die deutschen Vertriebsmethoden gefallen, muß jeder selbst entscheiden.
Normalerweise sind die Testergebnisse eine wichtige Kaufentscheidung für mich. Was ich aber diesmal lesen musste, hat in meinem Kopf ein großes Fragezeichen hinterlassen. Nicht die Ergebnisse, dass die Jeansherstellung alles andere als umweltfreundlich und es für die Arbeiter gesundheitsgefährdend ist, das wusste ich schon.
Viel schlimmer fand ich die relativ positive Einschätzung von KiK. Zum einen sagt einem doch schon der Preis, dass für die, die das Teil herstellen nicht viel übrig bleiben kann. Zum zweiten frage ich mich, hat denn niemand bei Test die Reportage in der ARD gesehen, wo es erschreckende Einblicke in die Firmenpolitik von KiK gegeben hat? Ich gehe davon aus, dass das bei anderen Billigheimern auch nicht besser ist. Ich jedenfalls boykottiere Unternehmen, von denen ich weiß, dass sie gegen Umwelt und/oder die Menschlichkeit verstoßen.