
Der Discounter Lidl hat mit dem Silvercrest SIRD 14 derzeit ein Internetradio für knapp 90 Euro im Angebot. Die Multimedia-Experten der Stiftung Warentest haben geprüft, wie gut der Klang des DAB+-Radios ist, ob sich damit auch UKW-Sender empfangen lassen – und ob es sich einfach bedienen lässt. Unser Schnelltest klärt, ob der Kauf lohnt.
Musik aus vielen verschiedenen Quellen
Das Internetradio von Silvercrest bietet einiges: Radioempfang über UKW, DAB+ und das Internet. Wer das Gerät über WLan ins Heimnetzwerk einbindet, kann neben Radiosendern aus aller Welt auch Songs von Streaming-Diensten wie Spotify oder Deezer hören. Nutzen lassen sich ebenfalls andere Musikquellen aus dem Heimnetzwerk. Selbst Musikdateien vom USB-Stick akzeptiert das Radio. Nur über Bluetooth funkt es nicht.
Silvercrest SIRD 14 – Bildergalerie

Bildergalerie

Das Silvercrest SIRD 14 ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen.

Digitalsender findet das DAB+-Radio ohne Probleme.

Die Systemeinstellungen sind übersichtlich und selbsterklärend.

So sieht das Silvercrest SIRD 14 von hinten aus. Der Nutzer muss mit der eingebauten Teleskop-Antenne vorlieb nehmen. Eine Buchse für eine zusätzliche Antenne fehlt ebenso wie ein LAN-Anschluss.*
*Irrtümlich hatten wir hier zunächst ein Vorgänger-Modell abgebildet, das über eine LAN-Buchse verfügt.
Leicht bedienbares Radio – mit einer netten Zusatzfunktion
Das Silvercrest SIRD 14 lässt sich leicht einrichten, und die Handhabung ist unkompliziert. Weiterer Pluspunkt: Die Bedienungsanleitung ist recht ausführlich. Das Digitalradio verfügt über ein kleines Farbdisplay für die Menüanzeige, eine Fernbedienung erhöht den Komfort. Leider fehlen am Gerät Direktwahltasten für gespeicherte Sender; zuvor einprogrammierte Sender lassen sich aber über die Fernbedienung aufrufen. Sie bietet je zehn Favoriten-Speicherplätze für UKW, DAB+ und Internetradio – das ist üppig. Nette Zusatzfunktion: Das Gerät verfügt über einen Einschlaf-Timer und es lassen sich zwei Weckzeiten einstellen. Der Stromverbrauch des Radios ist in Ordnung, es lässt sich allerdings nicht kabellos per Batterie betreiben.
Kein einziger UKW-Sender bei schlechtem Empfang
Mit DAB+- und Internetempfang gab es im Test keine Probleme, für den UKW-Empfang ist das Gerät jedoch kaum geeignet. Selbst unter guten Empfangsbedingungen liefen von Dutzenden Sendern nur sechs, unter schlechten Empfangsbedingungen kein einziger. Für den UKW- und DAB-Empfang steht nur die eingebaute Teleskop-Antenne zur Verfügung, eine Buchse für eine weitere Antenne zur Verbesserung des Empfangs fehlt.
Mit oder ohne Lan-Anschluss?
Update 30.5.2018: Leser haben uns berichtet, dass die von Lidl verkauften Silvercrest-Radios unterschiedlich ausgestattet sind. Wir haben beim Discounter nachgehakt: Tatsächlich verkauft Lidl derzeit zwei verschiedene Varianten des Silvercrest SIRD 14. Abhängig vom regionalen Standort des Supermarkts ist das Modell C3 mit Lan-Anschluss oder das Modell C4 ohne Lan-Anschluss erhältlich. Die Modellbezeichnung steht auf dem Typenschild, das sich auf der Rückseite des Radios befindet. Lidl bestätigte uns, dass sich beide Modelle nur im Hinblick auf den Lan-Anschluss unterscheiden – sonst sind sie identisch. Wir haben das Modell C4 geprüft, das Modell C3 hätte im Schnelltest vermutlich ähnlich abgeschnitten.
Klang dumpf und basslastig
Der Ton des Radios ist mittelprächtig. Der Klang ist nicht sauber, sondern dumpf, was auch an der seitlichen Anordnung der Lautsprecher liegt. Die Höhenwiedergabe ist viel zu gering, es fehlt an Brillanz. Wir empfehlen, die Equalizer-Funktion zu nutzen, damit lässt sich die Höhenwiedergabe anheben und der dumpfe Klangeindruck deutlich verbessern. Obendrein ist der Bass ziemlich kräftig, was sich bei der Musikwiedergabe noch ertragen lässt. Bei reinen Sprachbeiträgen ist der Bass jedoch zu stark, die Nachrichtensprecherin klingt brummig.
Fazit: Nichts für UKW-Hörer
Für knapp 90 Euro ist das Silvercrest SIRD 14 kein Superschnäppchen, aber etwas preiswerter als andere Internetradios, die meist über 100 Euro kosten. Sein Klang lässt zu wünschen übrig, für UKW-Hörer ist das Radio wenig geeignet.
Tipp: Hier finden Sie unsere Tests von Digitalradios.
Dieser Schnelltest ist erstmals am 25. Mai 2018 auf test.de erschienen. Er wurde am 30. Mai 2018 aktualisiert.