Internetportal www.washabich.de Über­setzer für Diagnosen

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Internetportal www.washabich.de - Über­setzer für Diagnosen

Wer das Ärzte­latein im Kranken­befund nicht versteht oder sich vom Arzt allein gelassen fühlt, findet jetzt Hilfe beim Online­portal www.washabich.de. Dort über­setzen Medizin­studenten komplizierte medi­zinische Diagnosen und Befunde. test hat das Angebot von „Was hab ich?“ aus­probiert und bewertet.

Fach­sprache für Patienten oft unver­ständlich

Medizi­nische Befunde und Arzt­briefe sind von Fachleuten für Fachleute geschrieben – zum Beispiel vom Fach­arzt oder Kranken­haus für den Haus­arzt, vom Haus­arzt für die Reha-Einrichtung. So können Mediziner sich präzise unter­einander verständigen. Die Patienten haben Anspruch auf eine Kopie des Befunds, dessen Fach­sprache bleibt für sie aber oft unver­ständlich. Das Onlineportal www.washabich.de bietet Hilfe bei der Über­setzung an.

Aufklärung ist ehren­amtlich und kostenlos

Internetportal www.washabich.de - Über­setzer für Diagnosen

Das Portal www.washabich.de kommt bei Patienten gut an.

Zwei Dresdner Medizin­studenten gründeten das Onlineportal Anfang 2011. Inzwischen beteiligen sich bundes­weit rund 350 Medizin­studenten ehren­amtlich an dem Projekt. Sie müssen mindestens im achten Studien­semester sein. Etwa 50 Ärzte und 2 Psycho­loginnen beraten die Studenten bei Bedarf. Der Service ist kostenlos. Nutzer werden jedoch auf die Möglich­keit einer Geld­spende hingewiesen. 80 Prozent der Spende erhält der Über­setzer. Der Rest bleibt beim Portal, das sich durch Sponsoren und Werbung finanziert. Die Tester der Stiftung Warentest fanden allerdings keine Werbeein­blendungen.

Drei bis 25 Tage im virtuellen Warte­zimmer

Die Nutzer können ihren Befund per Email über­mitteln, in ein Text­feld eingeben oder per Fax senden. Sie sollen persönliche Daten anonymisieren und lediglich über ihr Geburts­jahr und Geschlecht Auskunft geben. Wegen der großen Nach­frage müssen Interes­senten allerdings zunächst im virtuellen Warte­zimmer Platz nehmen. Sie hinterlassen eine E-Mail-Adresse und werden benach­richtigt, sobald sie den Befund schi­cken sollen. Im Test betrug die Warte­zeit zwischen drei und 25 Tagen. Sobald das Start­signal zum Senden kam, schickten die Tester fünf Befunde aus den Fach­gebieten innere Medizin, Krebs­medizin, Neurologie, Psychiatrie und Rehabilitations­medizin ein. Die schnellste Über­setzung stand nach vier Stunden bereit, die lang­samste nach fünf Tagen. Universitäts­mediziner über­prüften im Auftrag der Stiftung Warentest, ob die Texte fachlich richtig waren, und medizi­nische Laien beur­teilten sie auf ihre Verständlich­keit.

Über­setzungen über­zeugen insgesamt

Die Über­setzungen der fünf Testbefunde waren insgesamt von empfehlens­werter Qualität. Zwar kamen auch Ungenauigkeiten, uneindeutige Formulierungen und kleinere Über­setzungs­fehler vor, sie waren aber nicht so gravierend, dass sich daraus für Patienten ein Problem ergeben könnte. Insgesamt waren die Texte auch für Laien gut verständlich. Die Medizin­studenten erklärten ausführ­lich alle Fach­begriffe, wieder­holten und erläuterten den Originalbefund jeweils Schritt für Schritt. Einigen „Dolmetschern“ gelang dabei eine besonders klare und über­sicht­liche Struktur der meist langen Texte und komplizierten Sach­verhalte. Die Über­setzungen unterschieden sich auch in der Tiefe der Darstellung: Während einige Bearbeiter zusätzlich sehr ausführ­lich das dem Arzt­brief zugrunde liegende Krank­heits­bild erklärten, fand dies in anderen Über­setzungen nur am Rande Erwähnung.

Daten­über­tragung verschlüsselt

Die Daten­über­tragung wird verschlüsselt. Die Betreiber erheben Alter und Geschlecht des Patienten und eine E-Mail-Adresse für die Anmeldung und die Benach­richtigung. Die Anonymisierung der Angaben im Befund muss der Nutzer selbst vornehmen. Die Betreiber weisen zudem darauf hin, dass Medizin­studenten ebenso wie Ärzte der Schwei­gepflicht unterliegen.

test-Kommentar

Das Internetportal www.washabich.de ist ein nützliches Angebot für Patienten, die ihre Krankheit besser verstehen wollen. Zwar waren nicht alle Befund­über­setzungen über­sicht­lich und klar aufgebaut, doch die fachliche Qualität war insgesamt in Ordnung und gut verständlich.

Wer Diagnosen besser verstehen möchte, findet auf test.de mehr Infos über qualitäts­gesicherte Gesund­heits­seiten im Internet, hilf­reiche Anlauf­stellen und viele Tipps.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Drachier1938 am 05.02.2016 um 18:09 Uhr
    STEMI der Vorderwand mit kardiogenem Schock

    Koronare 3-Gefäßerkrankung
    PTCA und DES in RIVA,RCX Rekanalisation frustran
    RCA mit hochgradiger Stenose (kleinkalibriges Gefäß)
    Pneumonie
    COPD

  • Igori am 25.11.2014 um 16:02 Uhr
    Wie in der Autowerkstatt

    Erst kommt die Ferndiagnose per Internet, dann geht's zum Arzt und ich kann ihm erzählen, was ich rausgefunden habe.
    Wenn ich zur Autowerkstatt muss, mache ich es genauso.

  • zeder41 am 20.01.2013 um 17:57 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • zeder41 am 19.01.2013 um 13:19 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • zeder41 am 19.01.2013 um 13:15 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.