
Vielfalt. Der Internet Explorer hat Konkurrenz bekommen: Andere Browser wie Chrome, Firefox oder Opera sind schneller, einfacher und sicherer.
Ohne kommt keiner ins Internet. Die meisten sind schnell, einfach zu bedienen und sicher. Dennoch gibt es Qualitätsunterschiede.
Testergebnisse für 11 Browser 09/2014
Er ist das Tor zum weltweiten Netz. Dank Browser surfen wir auf Nachrichtenseiten, können im Internet die Paarungszeit des Basstölpels googeln oder im Onlineshop den neuesten Bestseller kaufen.
Lange hatte Microsofts Internet Explorer fast eine Monopolstellung, weil er auf Windows-Computern automatisch vorinstalliert war. 2009 hat die Europäische Union dem einen Riegel vorgeschoben. Seitdem können Windows-Nutzer schon bei der Installation frei entscheiden, mit welchem Programm sie online gehen wollen.
Unsere test.de-Besucher haben die Entscheidungsfreiheit genutzt. Nicht mal jeder Fünfte surft unsere Internetseite mit dem Internet Explorer an. Das ist vernünftig, denn Anwender der Konkurrenten Chrome, Firefox oder Opera surfen schneller, bequemer und sind besser vor Gefahren geschützt. Das zeigt der Test von elf kostenlosen Browsern für Windows und MacOS Tabelle: Testergebnisse Browser 9/2014
Fast alle sind schnell

Spitzenreiter. Googles Chrome überzeugt auf Windows- wie auch auf MacOS-Rechnern.
Ein Vor- und Zurückpfeil, eine Zeile für die Internetadresse (URL), eine Favoritenleiste: Auf den ersten Blick sehen die meisten Browser fast gleich aus. Auch was das Tempo angeht, fallen die Unterschiede eher klein aus. Zwar lassen sich gewisse Geschwindigkeitsdifferenzen feststellen, die aber sind so gering, dass sie im Alltag kaum auffallen. Ohnehin hat die Internetverbindung des Nutzers einen viel größeren Einfluss darauf, wie schnell sich eine Seite aufbaut, als die Wahl des Browsers.
Insgesamt am flottesten präsentierten sich im Test die Browser Google Chrome und Opera. Nur einer war deutlich langsamer als alle anderen: Der vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie, BSI, empfohlene „Browser in the Box“ erfordert beim Start und beim Seitenaufbau Geduld. Das liegt an seinem besonderen Sicherheitskonzept. Der Browser startet sich in einem vom sonstigen System abgekoppelten virtuellen Computer auf Basis des Betriebssystems Linux. Das kostet Rechenzeit, macht sensible Anwendungen wie Onlinebanking aber sicherer.
Schutz vor unerwünschten Inhalten
Die meisten Internetbrowser haben grundlegende Sicherheitsfunktionen integriert: Sie blocken viele mit Schadsoftware verseuchte Webseiten und erkennen solche, auf denen Kriminelle versuchen, sensible Nutzerdaten auszuspähen. Das ersetzt zwar ein gutes Internetsicherheitspaket mit Antivirensoftware und Firewall (Test Antivirus) nicht, ergänzt aber den Schutz des Rechners – wenn es funktioniert. Nur vier Internetbrowser können hier punkten. Der Internet Explorer hingegen versagt beim URL-Blocking. Von 50 mit Schadsoftwareinfizierten Seiten erkennt er nur eine. Bei Maxthon und Iron fehlt die Schutzfunktion sogar komplett.
Die meisten Programme ermöglichen es dem Nutzer, seine Spuren beim Surfen im Netz zu verschleiern. Zum Beispiel lassen sich „Tracking Cookies“ aussperren. Die verfolgen sonst, auf welchen Seiten jemand unterwegs war und nutzen die Information für zielgerichtete Werbung.
Grundsätzlich empfehlen wir, Browser regelmäßig zu aktualisieren, um Sicherheitslücken zu schließen und die Einstellungen anzupassen Browsereinstellungen.
Tablet, Handy und PC abgleichen
Zuhause am Computer einen Artikel lesen, unterwegs auf dem Smartphone weiterschmökern, bevor im Büro auf dem Tablet der letzte Absatz dran ist: Moderne Browser können abgleichen, was derselbe Nutzer auf verschiedenen Endgeräten tut und stellen Lesezeichen, Favoriten sowie den Browserverlauf auf allen Geräten zur Verfügung. Dafür müssen die Anwender sich aber beim jeweiligen Programm anmelden. Maxthon wirbt sogar mit seiner guten Sync-Funktion. Nicht zu Unrecht: Im Test funktionierte der Abgleich verlässlich. Selbst heruntergeladene Dateien können Internetsurfer mit diesem Browser auf jedem Endgerät abrufen, weil er sie automatisch in der eigenen Cloud speichert. Der Preis für den Komfort: Maxthon weiß dann, welche Daten der Nutzer lädt.
Bei Apples Safari klappt der nahtlose Übergang vom Macbook zum iPhone oder iPad über die iCloud. Das ist zwar bequem, wer sich der Datenwolke aber – mit Rücksicht auf seine Privatsphäre – verweigert, muss auf die Funktion verzichten.
Ebenfalls reibungslos synchronisiert Chrome unabhängig vom Betriebssystem zwischen verschiedenen Geräten. Beim Internet Explorer war der Abgleich der geöffneten Webseiten instabil. Opera bietet keine Synchronisierung zum Datenabgleich.
Kaum unnötiger Datenverkehr
Positiv: Fast kein Browser sendet unnötige Nutzerdaten an das eigene oder an andere Unternehmen. Nur Maxthon und die Opera-Version für Mac OS verschicken eine eindeutige Gerätekennung. Damit könnten die Anbieter verschiedene Informationen des Nutzers miteinander verknüpfen und so ein Profil für personalisierte Werbung erstellen. Das bewerten wir kritisch. Auch bei Chrome, dem Browser von Datensammler Google, konnten wir keinen überflüssigen Datenverkehr feststellen. Das gilt freilich nur, solange der Nutzer das Programm nicht mit dem hauseigenen sozialen Netzwerk Google-Plus verknüpft.
Insgesamt überzeugte Chrome aber am meisten, unter Windows und unter Mac OS. 20 Prozent unserer test.de-Nutzer verwenden den Testsieger bereits. Damit sind sie in guter Gesellschaft, denn weltweit ist Googles Browser am beliebtesten.
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Hallo, in unserer schnelllebigen Zeit besonders im IT Bereich ist ein Browsertest von 2014 eigentlich ein no go.
Habe aktuell ein Jahresabo genommen, bin jetzt allerdings schon etwas enttäuscht und bitte um einen neuen Test.
Schön wäre, wenn bei einem neuen Test der CLIQZ-Browser, der neue Edge und auch Vivaldi berücksichtigt werden.
Ich wäre auch sehr gespannt über einen aktuellen Test des Safari Browser s aber fürs iPhone
Hallo liebes Stiftung Warentest-Team,
Ende 2014 ist ja schon ein wenig her und ich würde mich über einen aktuelleren Test freuen. Vorrangig für den PC, evtl. ist für andere aber auch das Thema Browser fürs Smartphone interessant.
Schlank & schnell soll er sein, auch auf älteren Rechnern laufen und nicht zu viele "offene Türchen" für Datenströme haben.
Wg. der Auswertung durch Dritte bin ich am Überlegen, ob ich meine Links beispielsweise auch zwischen den Geräten (daheim, Laptop) synchronisieren würde. Wenn es die Möglichkeit gibt ist das natürlich schön. Vor allem, wenn man Stände verschiedener Geräte zusammen bringen könnte und nicht nur einen Stand eines Browsers übernehmen müsste, sodass die anderen Browser ihre gespeicherten Links verlieren.
Gruß & Dank
Frau Kleinmann
Cliqz sammelt weniger Daten
https://www.wired.de/collection/tech/neues-jahr-neuer-browser-bietet-cliqz-mehr-schutz-fuer-eure-daten