Intelligente Steck­dosen Via Smartphone Kaffee kochen

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Intelligente Steck­dosen - Via Smartphone Kaffee kochen

Immer mehr Gadgets sollen den Komfort im Haus erhöhen. Smarte Technik wie etwa fernbedien­bare Steck­dosen können Geräte steuern und vernetzen. Zwei dieser intelligenten Dosen haben sich die Experten der Stiftung Warentest genauer angesehen, eine dritte trennt Standby-Geräte auto­matisch vom Netz und hilft so beim Stromsparen. Wie sie funk­tionieren und was sie taugen verrät test.de. Im Schnell­test: Belkin WeMo Switch (42 Euro), AVM Fritz DECT 200 (45 Euro), Ansmann AES3 (12 Euro).

Geräte aus der Ferne steuern

Morgens vom Bett aus die Kaffee­maschine starten oder im Urlaub den heimischen Fernseher anschalten, um Diebe abzu­schre­cken – smarte Steck­dosen machen das möglich. Mit ihnen lassen sich Geräte via Smartphone, Tablet oder PC an- und ausschalten, zum Beispiel täglich zur gleichen Zeit oder in bestimmten Abständen.

Belkins WeMo Switch wird per App geregelt

Der WeMo Switch von Belkin braucht einen WLan-Router, mit dem er sich verbindet. Zu weit vom Router entfernt darf er allerdings nicht stecken. Im Prüf­institut störten Wände und Decken die Verbindung. Steht der Kontakt zwischen Basis­station und Dose, lässt sie sich per Smartphone fern­steuern. Die App dafür ist kostenlos und läuft auf Smartphones und Tablets mit iOS- und Android-Betriebs­system. Allerdings ist es etwas kompliziert, die Dose per Handy einzurichten und zu bedienen.

Vorsicht: Auf der Verpackung schlägt der Hersteller vor, Geräte wie Heizung, Bügel­eisen und Locken­stab an den WeMo Switch anzu­schließen. Wenn Sie das tun, besteht jedoch Brandgefahr.

Fritz-Dose braucht Fritz-Router

Intelligente Steck­dosen - Via Smartphone Kaffee kochen

Im Gegen­satz zur Belkin-Dose lässt sich die Fritz DECT 200 von AVM sowohl per App als auch bequem am PC oder Laptop regeln. Dafür ist ein Fritzbox-Router mit DECT-Schnitt­stelle nötig. Die Reich­weite zwischen der Basis­station (Router) und der Steck­dose ist größer als beim WeMo Switch. Für die Steuerung via Smartphone oder Tablet müssen Nutzer zunächst ein MyFritz-Konto mit E-Mail-Adresse und Pass­wort einrichten, dann kann die kostenlose App herunter­geladen und genutzt werden. Sie lässt sich nur mittel­mäßig bedienen. Auch ihre Funk­tionen sind im Vergleich zur WeMo-App eher dürftig. So können Smartphone-Nutzer das ange­schlossene Gerät lediglich an- und ausschalten, auto­matisierte Zeitsteuerungen sind nicht möglich.

Viele Möglich­keiten am Computer

Komfort­abler lässt sich die Fritz-Dose am PC oder Laptop regeln. Via Webbrowser bestehen viele Möglich­keiten, sie zu programmieren. Neben normalen Zeit­intervallen kann der Nutzer zum Beispiel astrono­mische Werte (Sonnenauf- und -untergang) fest­legen oder sie mit Hilfe eines Google-Kalenders flexibel steuern. Bonus-Feature: Die Fritz-Dose zeigt den Energieverbrauch des ange­schlossenen Geräts an. So können Strom­fresser aufgespürt werden. Beide smarten Steck­dosen behalten ihre Programmierung auch nach einem zehnminütigen Strom­ausfall.

Energie sparen mit der Steck­dose Ansmann AES3

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Etwas weniger „smart“ ist die Steck­dose von Ansmann, ihr Nutzen liegt dafür klar auf der Hand: Sie soll beim Stromsparen helfen. Dazu braucht die AES3 keine Internet­verbindung. Sie erkennt, wenn ange­schlossene Geräte in den Standby-Modus fallen, und trennt sie dann auto­matisch vom Netz. Versteckte Strom­fresser wie ältere Fernseher, PCs oder die Stereo­anlage werden so lahmgelegt. Um sie wieder mit Strom zu versorgen und zu starten, muss der Nutzer einen kabel­gebundenen Schalter betätigen. Die Fern­steuerung beschränkt sich bei der Ansmann-Dose also auf die Distanz des 1,8 Meter langen Kabels.

Strom­verbrauch unterschiedlich

Die Steck­dose selbst nimmt im Betrieb weniger als ein Watt Leistung auf und verbraucht im Ruhemodus so gut wie keinen Strom (54 Milliwatt). Anders der smarte WeMo Switch: Er nimmt im Standby eine Leistung von 1,5 Watt auf, einge­schaltet sogar 1,8 Watt – macht im Jahr knapp vier Euro je Steck­dose bei täglich fünf Stunden Betrieb. Bei AVMs Fritz-Dose sind es mit etwa zwei Euro im Jahr nur halb soviel.

Fazit: Heimnetz-Steck­dosen für viele wohl eher nur teure Spielerei

Von den beiden Steck­dosen fürs Heimnetz funk­tioniert die Fritz DECT 200 zuver­lässiger als der WeMo Switch. Beide sind per App etwas mühsam zu steuern und für viele wohl eher Spielerei als wirk­lich von Nutzen. Dazu ist der Preis mit 42 bzw. 45 Euro recht hoch. Güns­tiger ist die Energiespar­steck­dose AES3 von Ansmann für 12 Euro. Ihre Funk­tion beschränkt sich darauf, Standby-Geräte auto­matisch ganz abzu­schalten – für alle, denen Steck­dosen­leisten mit Schalter zu unbe­quem sind.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Detlef.P am 18.12.2020 um 15:36 Uhr
    Steckdosenleiste

    Ich habe mir das alles durchgelesen und finde das alles ganz Interessant, aber ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich etwas älter bin und mit dem Motto leben „zu viel Elektronik im Haushalt macht uns faul“, aber ich verstehe nicht, was an diesen Produkten so besonders ist. Denn eine herkömmliche Steckdosenleiste macht es doch auch. Man geht einfach hin und macht den Schalter aus. Kann mir jemand erklären, was daran besser ist?
    Denn so eine herkömmliche Steckdosenleiste ist auch viel günstiger. z. B. die: https://profipatch.com/19-steckdosenleiste-kunststoff-1he-8x-schutzkontakt-schalter-schwarz-2m-zul-profipatch
    Mit freundlichen Grüßen
    Detlef.P

  • Aron3 am 07.03.2016 um 20:25 Uhr

    Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung

  • franky79 am 23.06.2014 um 22:25 Uhr
    LAN Steckdose?

    Warum wurden keine abschaltbaren LAN Steckdosen getestet? Wo kein WLAN zur Verfügung oder nur schwach vorhanden wäre das eine gute Lösung.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 09.04.2014 um 16:32 Uhr
    Hoher Preis

    @F-W.G
    Sie haben völlig recht - ein Redigierfehler. In einer alten Fassung hieß es "sind... teuer". Dann hat sich der Preis eingeschlichen ;-) Wir haben den Satz inzwischen korrigiert. Er lautet nun: "Dazu ist der Preis mit 42 bzw. 45 Euro recht hoch." Vielen Dank für Ihren Hinweis!
    (aci)

  • F-W.G am 09.04.2014 um 15:40 Uhr
    Ein teurer Preis??

    Immer wieder stolpere ich über diese falsche Formulierung, die sich aber leider durchzusetzen scheint. Ein Preis kann hoch oder niedrig und mitunter durchaus angemessen sein, was ein Produkt teuer oder billig oder auch preiswert machen kann, ein Preis selbst ist ein Abstraktum und als solches nie teuer oder billig.