
Futter gefunden. Ameisen locken ihre Kollegen an. © mauritius images / A. Hyde
Für die Natur sind die Sechsbeiner wichtig, im Haus und auf der Terrasse würden viele gerne auf Ameisen verzichten. Denn sie können Vorräte plündern. Einige Arten schädigen auch Holz oder sogar Elektrik. Einem Ameisenbefall können Sie vorbeugen – auch ohne die Tiere zu töten und ohne synthetische Insektizide einzusetzen.
In der Natur nützlich, im Haus verzichtbar
Ameisen: In Wald und Garten machen sie sich nützlich, indem sie mit ihren verzweigten Gangsystemen die Erde lockern. Außerdem befördern sie Biomasse in den Boden und düngen ihn so. Lästig können die Insekten werden, wenn sie auf der Suche nach Nahrung in Haus oder Wohnung vordringen. Sie könnten die Speisekammer plündern und dazu beitragen, dass Lebensmittel verderben. Schlimmer noch: Manche Arten schädigen Holz oder sogar die Elektrik, wodurch es zum Kurzschluss kommen könnte. Beliebte Nistplätze im und am Haus sind Hohlräume unter Wintergartenfußboden und Terrasse sowie die Trittschall- und Wärmedämmschichten in Außenwänden. Aber auch in erdfeuchte, morsche Holzreste von Betonschalungen können sich Ameisen einnisten.
Schlupflöcher suchen und abdichten
Die meisten Ameisenarten kommen nur zur Nahrungssuche ins Haus und nutzen dafür Schlupflöcher wie undichte Türen, Fugen und Ritzen. Wenn Sie unter Ameisenbesuchen leiden, dann suchen Sie rund ums Haus nach solchen Schlupflöchern und dichten Sie diese mit Dichtstoffen wie Silikon oder Fugenmörtel ab. Im Handel sind außerdem klebende Barrieren erhältlich, die den Zugang durch Fenster und Türen blockieren sollen.
Ameisen orientieren sich über den Geruchssinn
Essensgeruch lockt Ameisen an. Haben Sie eine reiche Nahrungsquelle gefunden, legen Sie eine Duftspur für ihre Kollegen, wodurch eine Ameisenstraße entsteht. Das lässt sich verhindern, indem Vorräte abgedichtet gelagert werden und der Restmüll täglich geleert wird. Der gute Geruchssinn der Ameisen lässt sich auch gegen sie verwenden: Probieren Sie aus, ob Lavendel, Nelken, Zitrone, Zimt oder Essig vor der Tür Ameisen abschrecken.
Tipp: Denken Sie auch daran, Futterreste aus Näpfen für Ihre Haustiere zu entfernen. Auch die Biotonne kann für Ameisen verlockend riechen, deshalb sollte sie fest verschließen.
Nest gefunden – Umzug organisieren
Sind die Abschreckungsversuche im Garten erfolglos und hat sich dort ein Ameisenvolk eingenistet, kann eine Umsiedlung helfen. Dazu einen Tontopf voll lockerer Erde oder Holzwolle mit der Öffnung nach unten aufs Nest stellen. Sind die Ameisen eingezogen, den Topf mit einer Schaufel wegsetzen. Ein Lockmittel wie Zucker im Tontopf kann den Umzug beschleunigen.
Tipp: Haben die Sechsbeiner zum Beispiel einen Balkonkasten oder Blumentopf besiedelt, können Sie diesen immer wieder fluten. Es besteht die Chance, dass die Ameisen ihr Nest selbst verlegen. Dem Nestbau langfristig vorbeugen lässt sich auf Gartenwegen und Terrassen auch, indem Sie etwa Split statt Sand als Pflasterbett verwenden. In ihm nisten Ameisen seltener.
Backpulver in Kombination mit einem Lockstoff
Als (rabiates) Hausmittel gegen Ameisen gilt Backpulver: Mit einem Lockstoff wie Zucker vermengt wird es für die Ameisen schmackhaft. Fressen sie das Pulver, bläht es sich im Magen unter Umständen auf und lässt die Ameisen platzen.
Wenn all das nicht hilft
Im Handel ist eine Reihe von Insektiziden erhältlich. Unsere Kollegen der belgischen Verbraucherzeitschrift Test Achats testeten 2015 Ameisenmittel. Gezielt wirkte vor allem eine Köderbox „FourMier Pushbox“, hierzulande laut Anbieter Bayer Garden als „Ameisen Spezial Köderdose“ erhältlich. Die Ameisen tragen die giftigen Köder als Futter ins Nest, wo dann auch die Brut stirbt. In anderen getesteten Sprays, Pulvern und Mitteln wirken die Gifte hingegen recht ungezielt. Für Menschen ist die Box ungefährlich.
Tipp: Ist der Befall auch damit nicht mehr unter Kontrolle zu bringen, muss ein Fachmann ran. Insbesondere, wenn Kinder im Haus sind, sollten Sie nicht selber zur Chemiekeule greifen.
-
- Die letzten Wintertage sind ein guter Zeitpunkt: Bevor Meisen, Spatzen oder Gartenrotschwänze Frühlingsgefühle entwickeln, sollten Vogelfreunde Nistkästen vorbereiten.
-
- Ratten und Mäuse mit giftigen Ködern zu bekämpfen, birgt Risiken für Umwelt und Tierreich. Darauf wies kürzlich das Umweltbundesamt (Uba) hin. Eine Folge: Die Köder...
-
- Bettwanzen erkennen und bekämpfen: Warum Hausmittel nur wenig bringen. Und es ohne seriösen Kammerjäger nicht geht.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn in dem Text tierquälerische Methoden vorgeschlagen werden, bitte löschen.