Gisele Schön war eine der ersten Kontinenzschwestern Österreichs und hat mehrere Beratungsstellen in Wien aufgebaut. Seit mehr als drei Jahrzehnten betreut sie Menschen mit Inkontinenzproblemen und ist bis heute in Verbänden als Kontinenzberaterin und Autorin aktiv. Im Gespräch mit test erzählt sie, was Betroffenen hilft und was schadet.
Testergebnisse für 19 Inkontinenzprodukte 03/2017
Scham und Versteckstrategien
Frau Schön, mit welchen Gefühlen kommen Betroffene in die Beratung?
Mit großer Scham und einer gewissen Hoffnungslosigkeit. Allein die Information, dass viele Millionen andere Menschen betroffen sind, gibt Sicherheit. Haben sie im Beratungsgespräch das Gefühl, dass ihr Gegenüber kompetent ist, dann macht das Mut.
Viele schweigen über ihr Problem.
Ja. Statt zu reden, entwickeln Betroffene Versteckstrategien: Sie trinken wenig, bewegen sich von einer Toilette zur anderen, gehen kaum raus. Wenn doch, sitzen sie im Kino am Rand, damit sie im Ernstfall schnell raus können. Sie kaufen sich Hilfsmittel, finden sich mit der Situation ab. Statt in das Versteckspiel sollten sie ihre Energie in die Suche nach Experten stecken.
Beckenbodengymnastik kann helfen
Wie können Experten helfen?
Fast jede Inkontinenz kann durch eine geeignete Therapie verbessert werden. Bei einer Belastungsinkontinenz helfen etwa Beckenbodengymnastik, Elektrostimulation oder Biofeedback, auch Vaginalkonen und Liebeskugeln sind gute Trainingsgeräte. Eine Dranginkontinenz hat andere, meist physiologische Ursachen. Auch hier gibt es Therapiemöglichkeiten. Hoffnungslose Fälle sind selten. Gerade bei der Belastungsinkontinenz bleiben nur dann Erfolge aus, wenn Betroffene nicht gut mitarbeiten.
Ist Training auf eigene Faust gut?
Aktiv zu werden, ist ein guter Schritt. Sich professionell anleiten zu lassen, ist besser. Eine Frau kam frustriert in meine Beratung, weil sie ihren Beckenboden vier Jahre lang auf eigene Faust trainiert hat – ohne Erfolg. Nachdem sie von uns mithilfe von Biofeedback geschult wurde, zeigte sich nach wenigen Wochen eine Verbesserung.
Professionelle Ansprechpartner
Wer bietet Betroffenen Hilfe an?
Für viele ist eine Selbsthilfegruppe der erste Schritt. Daneben sollten sie professionelle Ansprechpartner ihren Freunden oder Verwandten vorziehen. Die Deutsche Kontinenz Gesellschaft bietet eine Übersicht über Beratungsstellen oder Fachärzte wie Urogynäkologen und Neuro-Urologen.
Was macht ein Beratungsgespräch erfolgreich?
Bereiten Sie einen Zettel mit Ihren Fragen und Problemen vor. Damit Sie am Ende mit einer optimalen Therapie dastehen, müssen Sie Ihr Problem genau schildern: Wie oft und wie viel Harn verlieren Sie? In welchen Situationen passiert das häufig? Ein Arzt oder Berater muss genau über andere Erkrankungen, Medikamente und Ihren Tagesablauf Bescheid wissen.
Keine Binden nutzen
Wie sieht es bei Hilfsmitteln aus?
Statt Produkte zu kaufen und auszuprobieren, sollten Betroffene Beratung suchen: Profis wissen oft, welche Produkte passend sind. Außerdem wissen die beispielsweise auch über Anwendung, Hygiene und andere Punkte Bescheid. Wichtig ist zum Beispiel, dass Frauen für ihre Harninkontinenz keine Binden nutzen – die sind nicht für Urinaufnahme gemacht und können leicht eine Blasenentzündung verursachen.
Wie finden Betroffene das richtige Hilfsprodukt für sich?
Sie sollten vorher den Test machen: Wiegen Sie erst eine trockene Einlage und dann die nasse – und das für alle Produkte, die Sie brauchen. Das sollten Sie an zwei Tagen hintereinander machen. Die Gewichtsdifferenz verrät, wie viel Harn Sie verlieren und welche Saugstärke Sie brauchen. Auch wichtig: Körpermaße. Halten Sie Körper- und Kleidergröße, Bauch- und Hüftumfang für die Beratung parat. Welches Produkt den optimalen Tragekomfort bietet, finden Sie über das Ausprobieren verschiedener Marken und Modelle heraus. Fragen Sie immer nach Probeexemplaren.
Aktiv werden
Wie machen Sie Betroffenen Mut?
Inkontinenz ist kein Schicksal, mit dem Sie sich abfinden müssen. Werden Sie aktiv – es gibt so viele Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Verbesserungen sind fast immer möglich.
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- Ungefähr 5 000 mal wickeln Eltern ihr Kind, bis es trocken ist. Da müssen Qualität und Preis stimmen. Hier finden Sie den Babywindel-Test der Stiftung Warentest.
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Ich trage super seni plus
Und habe einige Produkte getestet und ich komme mit Seni am besten klar und ich trage noch eine Boxer Shorts drüber und zum erstens verdeckt sie die Windel,
Und nach meiner Meinung knistert es weniger oder gar nicht ich höre zumindest Nix.
Und noch was Pens sind bei mir immer ausgelaufen und bei den mus Mann sich untenrum komplett entkleiden
Und bei Windeln kann man bequem im stehen wechseln.
Und meine Meinung es gibt keine gute Windel jeder mus das passende Produkt für sich finden und jede Windel ist anders geschnitten und passt so mit ein Figur Typ
Oder auch 2 aber der dritte ist halt nicht Zufrieden.
bei ATTENDS werden die kunden leider auf den arm genommen was sicher recht amüsant ist für die berater
ich bin angehörige u wollte gerne die ISO u MDS angabe
von Attends Contours Regular 7 anatomisch geformte Vorlagen
da die angaben auf der webseite fehlen
die beraterin meinte heute am 28.okt.2019 um 14.50h das man
bei allen produkten u bei auch bei der
Attends Contours Regular 7 einfach zwei nullen an die 7 dranhängt dann hat man die MDS so würde es bei den ATTENDS funktionieren
die ISO angabe wüsste aber nur die marketing abteilung
ganz davon abgesehen würde man bei der firma ATTEND generell ungerne den kunden die ISO angabe mitteilen
ich hab gefragt ob sie den bei der marketingabteilung nachfragen könnte woraufhin die beraterin meinte das könnte sie jetzt nicht aber sie würde mich später zurückrufen
u mir die ISO daten mitzuteilen
16.00h immer noch kein rückruf
auf der webseite von ATTENDS steht - rufen sie uns an wir helfen ihnen gerne -
hm... eher nich
Tena Lady bin ich sehr zufrieden sie trägt nicht auf, man wird nicht wund und man ist sicher
vor Überraschungen.Nur 450,00€ im Jahr Zuzahlung ist sehr viel. .
Hallo, es ist manchmal gar nicht so einfach immer nett und höflich gegenüber der KK oder dem Versorger zu bleiben, wenn man bedenkt, wie die dort arbeitenden Angestellten mit einem sprechen. Ich habe mittlerweile den 3. Versorger und nur mein erster Versorger war sehr gut. Ich kann mich belesen, wie ich will, es ist mir einfach nicht möglich, in Erfahrung zu bringen, was mir genau an Inkontnenzvorlagen zusteht. KK und Versorger halten sich bedeckt und das, was ich wirklich bräuchte - bekomme ich nicht. Hinzukommt, dass mein Versorger mal wieder nicht liefert. Das, was für die Infkontinenzpatienten durchgesetzt wurde, reicht bei weitem nicht aus. denn KK und Versorger machen noch immer, was sie wolllen und das nicht immer zum Wohle des Patienten. Und außerdem frage ich mich, wie man einem Versorger, mit dem wir Patienten keinen Vertrag haben, so viel Macht geben kann.
Atmungsaktive Hilfmittel stehen zur Zeit hoch im Kurs. Allerdings gebe ich da einige Bedenken, ein Hilfsmittel dabei abzustufen, wenn es zum Beispiel eine PE-Folie hat.
Stoffähnliche Oberflächen können bei viel Bewegung starke Hautreizungen (mechanisch) verursachen. Bei Diabetikern heilt das dann besonders schlecht, da es ja immer wieder neu gereizt wird. Außerdem geht durch die mechanische Belastung die Unterwäsche viel schneller kaputt.
Und die atmungsaktiven Oberflächen eignen sich nicht immer zur "Teilnahme am gesellschaftlichen Leben". Längeres Sitzen auf einem Stuhl kann leichte Spuren von Feuchtigkeit hinterlassen. Man mag es vielleicht nicht sehen, man spürt es aber und das ist mehr als peinlich!
Je nach Anwender, Hauttyp und Alltag bleibt manchmal gar keine Alternative zur Folie, die dann auf die Situation gesehen eine bessere Lösung ist, als das atmungsaktive System. Manchmal habe ich den Eindruck, dass zu viele Experten leider gar keine Anwender sind.