
Weniger fürs Geld. Inflation bedeutet, dass das Geld im Portemonnaie an Wert verliert. © Getty Images / Richard Drury
Hohe Inflationsraten bereiten vielen Menschen Sorgen. Doch was ist eine Inflation eigentlich? Wie wird sie gemessen? Und was heißt das für Sparer? Wir erklären es.
Das sollten Sie wissen
- Ein anderes Wort für Inflation ist Teuerung. Die Inflationsrate wird in Prozent ausgedrückt. Sie gibt an, wie sehr Preise für Waren und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum – meist ein Jahr – gestiegen sind.
- Wenn Preise steigen, verliert Geld an Wert. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich von 100 Euro in diesem Jahr weniger kaufen als im Jahr zuvor. Das heißt die Kaufkraft von 100 Euro sinkt.
- Lassen Sparerinnen und Sparer ihr Geld unverzinst auf Giro- und Sparkonten liegen, verliert ihr Erspartes so seinen Wert.
Tipp: Wie Sie Ihr Geld gegen Inflation schützen können, lesen Sie in unserem Artikel Inflation: So schützen Sie Ihr Geld.
Inflation: Bedeutung für Sparer

Die Inflation trifft Sparer in Zeiten niedriger Zinsen besonders hart. Die Verzinsung auf dem Sparkonto und die Inflation ergeben zusammen den Realzins, also die „echte“ Verzinsung. Liegen die Zinsen bei 1 Prozent und die Inflation bei 1 Prozent, ist der Realzins 0 Prozent. Der Wert des Vermögens wird dann immerhin erhalten. Sind die Zinsen aber bei 0 Prozent und die Inflation bei 4 Prozent, liegt der Realzins bei minus 4 Prozent. Das Vermögen verliert mit der Zeit an Wert.
Den Wertverlust von 1 000 Euro im Lauf der Jahre durch verschiedene Inflationsraten zeigt unsere Grafik:
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Warenkorb als Maß
Die Inflationsrate wird bestimmt, indem ein künstlicher Warenkorb betrachtet wird. Darin liegen Waren und Dienstleistungen, die Privathaushalte typischerweise kaufen. Das Statistische Bundesamt hat dafür 650 Posten zusammengetragen, von Mehl und Kürbissen über Bankgebühren und Haftpflichtversicherung bis zu Spielkonsolen und Teddybären. Die Preise gehen unterschiedlich stark in die Inflationsberechnung ein.
Die persönliche Inflationsrate kann stark von der durchschnittlichen Inflationsrate abweichen. Wer jeden Tag viel Auto fährt, ist von höheren Benzinpreisen stärker betroffen als Fahrradfahrer.
2 Prozent Inflationsrate sind gewollt
Die Europäische Zentralbank hat das Ziel, die Inflation „mittelfristig“ bei 2 Prozent zu halten. Sie sagt, sie wolle damit auch eine zu niedrige Inflation ausschließen, da ansonsten eine Deflation drohe. So bezeichnet man eine Entwicklung, bei der Preise sinken. Die Argumentation der Zentralbank: Wenn absehbar ist, dass Preise sinken, schieben Konsumentinnen und Konsumenten Anschaffungen auf und die Wirtschaft käme zum Erliegen. Daher lege sie Wert auf leicht steigende Preise – als Sicherheitspuffer.
Weitere Themen: Einfach erklärt
In unserer Artikel-Serie „Einfach erklärt“ gibt es außerdem diese Teile:
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- Bitcoin: Einfach erklärt. Mit Bitcoin soll man angeblich reich werden – aber wie funktioniert das virtuelle Geld? Wir erklären es. Dass Sie reich werden, können wir Ihnen aber nicht versprechen.
- Schmerzensgeld: Einfach erklärt. Wird Ihnen Leid zugefügt, haben Sie Anspruch auf Schmerzensgeld. Wir erklären, was hinter dem Begriff steckt und wie Sie Ihren Anspruch geltend machen.
- CO2-Preis: Einfach erklärt. Der CO2-Preis steigt jährlich, und mit ihm die Preise für Benzin, Diesel, Heizöl und Gas. Was bringt dieser Mechanismus und was bedeutet es für Verbraucher?
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Zum Preisanstieg und damit zur Inflation tragen auch zusätzliche vom Staat festgesetzte Steuern bei, wie die CO2-Steuer, die ab Anfang kommenden Jahres und auch in den Folgejahren weiter erhöht wird, um das Weltklima zu retten ...
@nightwalker311: Es ist nicht unser Ziel, mit der Grafik etwas zu beschönigen. Sie haben Recht, dass die Inflation aktuell sehr hoch ist. Ob das aber über einen sehr langen Zeitraum so bleiben wird, ist unklar. Für die langfristige Entwicklung des Vermögens haben wir uns deshalb für eine Darstellung mit Prozentwerten rund um das 2-Prozent-Ziel der EZB entschieden.
Bitte beachten Sie auch unsere Berichterstattung zum Tagesgeld. Wer Minuszinsen verhindern möchte, legt sein Geld auf einem Tagesgeldkonto, bei dem kein Verwahrentgelt zu zahlen ist, an:
www.test.de/tagesgeld
www.test.de Suche Negativzinsen
Wir haben im November eine Inflationsrate von 5.2%. Es werden Negativzinsen von -0.5 % verlangt, d.h. Wertverlust von 5.7%. Bei 100 000€ macht das 5700€ pro Jahr oder 475€ pro Monat. Wie soll man da Vermögen aufbauen? Wiso wird in obiger Grafik beschönikt mit max 4% Inflation gerechnet?
Schön erkärt, was Inflation für Sparer bedeutet. Aber was ist mit den Millionen Häuslebauern in Deutschland, die 300.000 € und mehr an Ihre Bank zurückzahlen dürfen? Werden auch die Schulden entwertet?
Geht's noch: "Hohe Inflationsraten bereiten dem ein oder anderen Sorgen." Wem bereiten *HOHE RATEN* denn keine Sorgen? Wie sollen zum Beispiel Menschen mit niedrigem Einkommen (was in Deutschland u.a. viele Rentnerinnen sind) hohe Preissteigerungen wegstecken (die definitiv über irgendwelchen Lohn- oder Rentenerhöhungen liegen)?
Ich weiß wirklich nicht, was ich von dem infantilen Artikel halten soll! Hätte ich von der Stiftung Warentest nicht erwartet.