
Patienten können jetzt prüfen, wie sinnvoll ärztliche Zusatzangebote sind, die die Krankenkasse nicht erstattet.
Viele Ärzte versuchen Patienten zu überzeugen, dass sie für ihre Gesundheit mehr brauchen, als die Krankenkasse ihnen zugesteht. Rund 1,5 Milliarden Euro geben die Deutschen jährlich für Untersuchungen und Behandlungen aus, die nicht zum Leistungskatalog der Kassen gehören. Über den Nutzen und Schaden solcher individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) informiert jetzt der IGeL-Monitor, ein vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen eingerichtetes Internetportal (www.igel-monitor.de).
Akupunktur bis Ultraschall. Derzeit bewertet der Monitor 24 häufige Zusatzangebote, von der Akupunktur zur Migränevorbeugung bis zum Ultraschall der Eierstöcke. Die meisten Urteile fallen „negativ“ oder „tendenziell negativ“ aus, wie zum Beispiel die Messung des Augeninnendrucks zur Glaukomfrüherkennung oder der PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs. Mehrfach lautet das Fazit der Experten aber auch „unklar“. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich Nutzen und Schaden in etwa die Waage halten oder nicht ausreichend erforscht sind. Die Liste soll nach und nach ergänzt werden.
Früherkennung im Test. Die Stiftung Warentest bewertet seit 2004 häufige Früherkennungsuntersuchungen, unter anderem auch solche, die Ärzte ergänzend zu den Verfahren der gesetzlichen Krankenkassen als individuelle Gesundheitsleistungen anbieten. Die Bewertungen werden in regelmäßigen Abständen im Internet aktualisiert (www.test.de/frueherkennung, www.test.de/schwangerschaft).
Kein Grund zur Eile. Empfiehlt Ihr Arzt eine Behandlung, erkundigen Sie sich, wie gut eine Methode geprüft und warum sie keine Kassenleistung ist. Bleiben Fragen offen, holen Sie den Rat eines zweiten Arztes oder der Krankenkasse ein.
Tipp: Wenn Sie sich für ein IGeL-Angebot entscheiden, sollten Sie gewünschte Leistung und Kostenvoranschlag schriftlich fixieren. Mehr Informationen unter www.test.de/igel.