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Masern |
Mumps |
Röteln |
Die Fakten zur Krankheit |
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Krankheitserreger und Übertragung |
Masern-Virus. Übertragung durch Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen, Sprechen. Die Erreger sind hochansteckend – 95 Prozent aller, die damit in Kontakt kommen, erkranken. |
Mumps-Virus. Übertragung durch Tröpfchen. Patienten sind etwa eine Woche vor bis neun Tage nach Krankheitsausbruch ansteckend. |
Röteln-Virus. Übertragung durch Tröpfchen. Patienten sind etwa eine Woche vor und bis eine Woche nach Auftreten des Ausschlags ansteckend. |
Vorkommen |
Weltweit. In Deutschland gibt es immer wieder Masernausbrüche. |
Weltweit. In Deutschland werden alljährlich einige hundert Fälle gemeldet. |
Weltweit. Impfprogramme haben in vielen Ländern zu einem deutlichen Rückgang geführt. |
Besonders gefährdete Menschen |
Alle Kinder, auch Erwachsene, da sie oft schwerer erkranken. Säuglinge haben meist Schutz durch mütterliche Antikörper – aber nur in den ersten Wochen. |
Kinder und Erwachsene. Letztere erkranken oft schwerer. Säuglinge haben meist Nestschutz wie gegen Masern – aber nur in den ersten Wochen. |
Alle Kinder und schwangeren Frauen. Röteln können Ungeborene schwer schädigen. Säuglinge haben meist die ersten Wochen Nestschutz. |
Krankheitsbild |
Fieber, Schnupfen und Entzündungen im Hals-Rachen-Raum, roter Ausschlag am ganzen Körper. |
Fieber, Schnupfen, Kopfschmerzen. Oft kommt es zur ein- oder beidseitigen Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Bei manchen Erkrankten zeigen sich keine oder kaum Symptome. |
Fieber, grippeartige Beschwerden, hellroter Hautausschlag. Etwa die Hälfte der erkrankten Kinder zeigt keine oder kaum Symptome. Der Ausschlag ist leicht mit anderen Infektionskrankheiten oder Allergien zu verwechseln. |
Komplikationen der Krankheit |
Häufig kommt es zu Mittelohr- und Lungenentzündungen. Bei etwa einem von 1 000 Erkrankten entsteht eine Gehirnentzündung. Daran sterben etwa 1 bis 2 von 10 000 Masern-Erkrankten, 2 bis 3 behalten Dauerschäden. Sehr selten entsteht SSPE, eine spezielle Gehirnentzündung – die Rate liegt bei etwa 4 bis 11 Fällen pro 100 000 Erkrankten. Besonders gefährdet sind Säuglinge im ersten Lebensjahr. SSPE bricht meist erst sechs bis acht Jahre nach den Masern aus und führt stets zum Tod. Insgesamt endet etwa 1 von 1 000 Masern-Erkrankungen tödlich. Weltweit sterben jährlich laut Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation immer noch ungefähr 100 000 Menschen an den Folgen von Masern. |
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen wie Hirnhautentzündung, Hörschäden oder bei Frauen Eierstockentzündung. Etwa 1 Prozent der Erkrankten bekommt eine Gehirnentzündung, die bleibende Schäden verursachen oder in Einzelfällen sogar tödlich verlaufen kann. Bei etwa jedem dritten männlichen Erkrankten nach der Pubertät entsteht eine Hodenentzündung. Seltene Folge: Unfruchtbarkeit. |
Selten Mittelohr- oder Lungenentzündung, Verringerung der Blutplättchen, Gelenkschmerzen und -entzündungen. Auch Gehirnentzündungen treten in seltenen Fällen auf. Bei Erwachsenen ist die Gefahr solcher Komplikationen offenbar größer als bei Kindern. Ein besonders wichtiges Risiko betrifft ungeborene Kinder: Röteln in den ersten Schwangerschaftswochen führen bei bis zu 90 Prozent der Embryos zu Schäden. Mögliche Folgen: Fehl- und Frühgeburten sowie Missbildungen wie Herzfehler, Augenlinsentrübung und Innenohrschwerhörigkeit. |
Behandlung |
Keine Erregerbekämpfung möglich, sondern nur Symptombehandlung, etwa von Fieber. |
Keine Erregerbekämpfung möglich, sondern nur Symptombehandlung, etwa von Fieber. |
Keine Erregerbekämpfung möglich, sondern nur Symptombehandlung, etwa von Fieber. |
Immun nach Erkrankung |
Lebenslang. |
Lebenslang. |
Lebenslang. |
Die Fakten zur Impfung |
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Impfstoff |
Abgeschwächte Lebendviren. |
Abgeschwächte Lebendviren. |
Abgeschwächte Lebendviren. |
Persönlicher Nutzen |
Schutz vor einer Krankheit mit schweren möglichen Komplikationen. Sicherer Schutz vor SSPE. |
Schutz vor einer Krankheit mit schweren möglichen Komplikationen. |
Schutz vor einer Krankheit mit schweren möglichen Komplikationen. Vermeidung von Schäden für ungeborene Kinder. |
Nebenwirkungen der Kombiimpfung |
In den ersten Tagen womöglich Impfreaktionen wie Schwellung und Rötung an der Einstichstelle, Fieber und Magen-Darm-Beschwerden. Nach ein bis vier Wochen bei etwa 5 bis 15 Prozent der Geimpften vorübergehend eine nichtansteckende „Impfkrankheit“ mit Fieber, schwachen Hautausschlägen, Schwellung der Ohrspeicheldrüse. |
In den ersten Tagen womöglich Impfreaktionen wie Schwellung und Rötung an der Einstichstelle, Fieber und Magen-Darm-Beschwerden. Nach ein bis vier Wochen bei etwa etwa 5 bis 15 Prozent der Geimpften vorübergehend eine nichtansteckende „Impfkrankheit“ mit Fieber, schwachen Hautausschlägen, Schwellung der Ohrspeicheldrüse. |
In den ersten Tagen womöglich Impfreaktionen wie Schwellung und Rötung an der Einstichstelle, Fieber und Magen-Darm-Beschwerden. Nach ein bis vier Wochen bei etwa 5 bis 15 Prozent der Geimpften vorübergehend eine nichtansteckende „Impfkrankheit“ mit Fieber, schwachen Hautausschlägen, Schwellung der Ohrspeicheldrüse. |
Komplikationen |
Sehr selten, beispielsweise in Einzelfällen allergische Reaktionen. Eine Gehirnentzündung tritt bei höchstens etwa 1 pro 1 Millionen Impfdosen auf – bei einer Masernerkrankung tausendmal häufiger (siehe oben). |
Sehr selten, beispielsweise in Einzelfällen allergische Reaktionen. Eine Gehirnentzündung tritt bei höchstens etwa 1 pro 1 Millionen Impfdosen auf – durch die Mumps weitaus häufiger. |
Sehr selten, beispielsweise in Einzelfällen allergische Reaktionen. Eine Gehirnentzündung tritt bei höchstens etwa 1 pro 1 Millionen Impfdosen auf – durch die Röteln weitaus häufiger. |
Impfplan |
Zwei Impfungen: die erste mit etwa einem Lebensjahr, die zweite vor Ende des zweiten. |
Zwei Impfungen: die erste mit etwa einem Lebensjahr, die zweite vor Ende des zweiten. |
Zwei Impfungen: die erste mit etwa einem Lebensjahr, die zweite vor Ende des zweiten. |
Immun nach Impfung |
Wohl lebenslang. Nach der zweiten Impfung anhaltender und sicherer Schutz, da sie noch Impfversager der ersten erfasst. |
Nicht sicher bekannt, wohl lebenslang. Nach der zweiten Impfung anhaltender und sicherer Schutz, da sie noch Impfversager der ersten erfasst. |
Nicht sicher bekannt – wohl lebenslang. Nach der zweiten Impfung anhaltender und sicherer Schutz, da sie noch Impfversager der ersten erfasst. |
Wissenschaftliche Belege |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Unser Rat |
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Die Impfung ist für Kinder sinnvoll. Sie ist bewährt und schützt zudem sicher vor der tödlichen Gehirnentzündung SSPE. Hohe Durchimpfungsraten schützen auch Menschen, die selber nicht geimpft werden können, etwa Schwangere, schwer Immungeschwächte oder junge Säuglinge vor der ersten Impfung. Bei hohen Durchimpfungsraten (95 Prozent der Bevölkerung) mit zwei Impfungen ist sogar die Ausrottung der Masern möglich. |
Die Impfung ist für Kinder sinnvoll. Sie ist bewährt und schützt vor Komplikationen wie Hirnhaut- und Hodenentzündung. Bei hohen Durchimpfungsraten (95 Prozent der Bevölkerung) mit zwei Impfungen ist die Ausrottung von Mumps möglich. |
Die Impfung ist für Kinder sinnvoll, auch für Jungen. Denn sie können stiller Überträger der Röteln sein und zum Beispiel Schwangere anstecken. Die Impfung ist bewährt. Bei hohen Durchimpfungsraten (95 Prozent der Bevölkerung) mit zwei Impfungen lassen sich die Röteln ausrotten. |
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- Impfen ist für viele Erwachsene kein Thema – sollte es aber sein. Welchen Impfschutz die Stiftung Warentest empfiehlt und welche Impflücken Sie schließen sollten.
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- Zum Boostern gibts neue Impfstoffe gegen Omikron. Vor allem über 60-Jährigen werden sie zum Auffrischen empfohlen. Wer will, lässt sich zeitgleich gegen Grippe impfen.
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- Spritzen begleiten uns durchs ganze Leben – von der Mehrfach-Impfung als Baby bis zur Grippeimpfung im Seniorenalter. Befürworter sehen Impfungen als wertvolle Waffe...