Rotaviren
Die Fakten zur Krankheit | |
Die Fakten zur Krankheit | |
Krankheitserreger und Übertragung | Rotavirus, sieben verschiedene Gruppen. Übertragung durch Schmierinfektionen, etwa über Stuhlgang, aber auch durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel. Hohe Ansteckungsgefahr: Zehn Viren reichen, um ein Kind zu infizieren. |
Vorkommen | Weltweit. In Deutschland meiste Erkrankungen zwischen Februar und April. 2011 bei uns 54 331 Fälle. |
Besonders gefährdete Menschen | Säuglinge und Kleinkinder bis zwei Jahre. |
Krankheitsbild | Darminfektion mit wässrigen Durchfällen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Fieber über zwei bis sechs Tage. |
Komplikationen der Krankheit | Austrocknung, die oft eine Krankenhausbehandlung erforderlich macht. 2009 kam fast jedes zweite erkrankte Kind im Alter bis zu fünf Jahren in die Klinik. Rotaviren verursachen bei Säuglingen und Kleinkindern besonders häufig und besonders schwere Darminfektionen. |
Behandlung | Bekämpfung der Viren unmöglich, nur Symptombehandlung, etwa Ausgleich von Flüssigkeitsverlusten. |
Immun nach Erkrankung | Gegen auslösende Virusgruppe. Nicht dauerhaft. |
Die Fakten zur Impfung | |
Impfstoff | Schluckimpfung mit abgeschwächten Lebendviren. In Deutschland sind zwei Impfstoffe zugelassen. |
Persönlicher Nutzen | Schutz vor schweren Erkrankungen, Vermeidung von Klinikbehandlungen. |
Impfquote | Keine Angabe, da keine Standardimpfung. In Sachsen, wo die Impfung offiziell empfohlen wird, lag die Quote 2010 bei 63 Prozent der Kleinkinder. |
Nebenwirkungen | Geimpfte Säuglinge scheiden Viren aus und können Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Gefährdet sind vor allem Immungeschwächte. Auf gute Händehygiene, etwa nach Windelwechsel, ist zu achten. |
Komplikationen der Impfung | Sehr selten. |
Impfplan | Nach der sechsten Lebenswoche zwei oder drei Impfungen (je nach Impfstoff) im Abstand von jeweils vier Wochen. |
Alternative Impfstrategie | Keine. |
Immun nach Impfung | Dauer nicht sicher bekannt, wohl zwei bis drei Jahre. |
Wissenschaftliche | Zulassungsstudien belegen die Wirksamkeit. Noch keine Studien zu Effekten über einen längeren Zeitraum. |
Unser Rat | |
Für alle gesunden Säuglinge eine sinnvolle Impfung. Auch wenn der Impfschutz nur zwei bis drei Jahre hält, wirkt er in einer besonders wichtigen Zeit. Denn Säuglinge und Kleinkinder erkranken am häufigsten und besonders schwer an Rotaviren. 16 der 25 größten Krankenkassen in Deutschland erstatten die Impfung – häufig nicht direkt, sondern in Form einer Kostenerstattung bei Rechnungsstellung. Gegebenenfalls müssen Eigenanteile gezahlt werden. |