Wundstarrkrampf (Tetanus) |
Diphtherie |
Keuchhusten (Pertussis) |
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Die Fakten zur Krankheit |
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Krankheitserreger und Übertragung |
Bakterien, die überall im Erdreich vorkommen. Übertragung durch Verletzungen, auch kleinste, oder bei Kontakt von lädierter Haut mit Erde, etwa bei der Gartenarbeit. |
Diphtherie-Bakterium. Übertragung hauptsächlich durch Tröpfchen, etwa beim Husten, Niesen oder Sprechen, seltener durch Schmierinfektion. |
Pertussis-Bakterium. Übertragung durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen. Die Erreger sind hoch ansteckend. |
Vorkommen |
Weltweit, besonders in den Tropen und Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung. In Deutschland weniger als 15 Erkrankungen pro Jahr, meist bei älteren Erwachsenen. |
Weltweit. Große Epidemie Anfang der 1990er Jahre in den ehemaligen Sowjetstaaten. In Deutschland einzelne Erkrankungs-und Todesfälle – meist durch eingeschleppte Erreger. |
Weltweit. In Deutschland gibt es immer wieder Erkrankungswellen. Dabei sind zunehmend Erwachsene betroffen. |
Besonders gefährdete Menschen |
Alle. |
Alle. |
Alle. Junge Säuglinge haben kaum Nestschutz durch mütterliche Antikörper und ein besonders hohes Komplikations- und Sterberisiko. Erwachsene sind durch frühere Impfungen oder Erkrankungen nicht dauerhaft geschützt. |
Krankheitsbild |
Nach drei Tagen bis drei Wochen Spannungsgefühle an der Wunde. Kurz darauf starke, schmerzhafte Krämpfe der Kau- und Gesichtsmuskulatur, später ganzer Muskelgruppen. Arme und Beine sind meist nicht betroffen. |
Fieber, Erkrankung der oberen Atemwege, Atem- und Schluckbeschwerden. |
Bei Erwachsenen meist unspezifischer Husten, der mehrere Wochen dauern kann. Oft wird er mit anderen Krankheiten wie Asthma verwechselt, oder er verläuft mild und unerkannt – mit einer hohen Ansteckungsgefahr für Kinder. |
Komplikationen der Krankheit |
Brüche im Bereich der Wirbelsäule; Lungenentzündungen; Krämpfe von Kehlkopf und Brustmuskeln, die zum Ersticken führen können. Denn die Erreger bilden ein gefährliches Gift. 10 bis 20 Prozent der Erkrankten sterben trotz intensivmedizinischer Behandlung. |
Die Schwellung im Halsbereich kann zum Erstickungstod führen. Möglich ist auch die Entzündungen des Herzmuskels, Schädigung der Nieren, Lähmung von Hirnnerven. 5 bis 10 Prozent der Erkrankten sterben trotz intensiv-medizinischer Behandlung. |
Lungen- oder Mittelohrentzündungen, Leisten- und Rippenbrüche, Blasenschwäche (Inkontinenz). Insbesondere bei jungen Säuglingen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Atemstillstand kommen. |
Behandlung |
Gründliche Wundversorgung und -hygiene. Antibiotika gegen die Erreger und Medikamente, die das Bakteriengift unschädlich machen. |
Bei Krankheitsverdacht sofort Therapie mit Antiserum (gegen das Gift der Erreger) und Antibiotika (gegen die Bakterien). |
Antibiotika gegen die Erreger – für gute Wirkung am besten möglich früh. Antibiotika helfen auch, die Ansteckung weiterer Menschen zu verhindern. |
Immun nach Erkrankung |
Nein. |
Nicht immer und nicht lebenslang. |
Nicht lebenslang – maximal zehn bis 20 Jahre. |
Die Fakten zur Impfung |
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Impfstoff |
Totimpfstoff: abgeschwächtes Bakteriengift. Es gibt Einzel- und Kombinationsimpfstoffe, zusätzlich auch gegen Polio. |
Totimpfstoff: abgeschwächtes Bakteriengift. Es gibt Einzel- und Kombinationsimpfstoffe, zusätzlich auch gegen Polio. |
Totimpfstoff: einige Eiweiße des Bakteriums. Derzeit keine Einzel-, sondern nur Kombi-Impfstoffe, auch gegen Polio. |
Persönlicher Nutzen |
Schutz vor einer stets lebensgefährlichen Erkrankung. |
Schutz vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung. |
Schutz vor der Erkrankung. |
Nebenwirkungen der Kombinationsimpfung |
In den ersten Tagen Reaktionen an der Impfstelle wie Rötung, Schmerzen und Schwellung möglich – auch Allgemeinsymptome, etwa Fieber. Je nach Kombi-Impfstoff etwas andere Nebenwirkungen möglich. |
In den ersten Tagen Reaktionen an der Impfstelle wie Rötung, Schmerzen und Schwellung möglich – auch Allgemeinsymptome, etwa Fieber. Je nach Kombi-Impfstoff etwas andere Nebenwirkungen möglich. |
In den ersten Tagen Reaktionen an der Impfstelle wie Rötung, Schmerzen und Schwellung möglich – auch Allgemeinsymptome, etwa Fieber. Je nach Kombi-Impfstoff etwas andere Nebenwirkungen möglich. |
Komplikationen der Kombinationsimpfung |
Sehr selten. In Einzelfällen allergische Reaktionen oder Erkrankungen des Nervensystems, etwa mit Lähmungen oder Missempfindungen. |
Sehr selten. In Einzelfällen allergische Reaktionen oder Erkrankungen des Nervensystems, etwa mit Lähmungen oder Missempfindungen. |
Sehr selten. In Einzelfällen allergische Reaktionen oder Erkrankungen des Nervensystems, etwa mit Lähmungen oder Missempfindungen. |
Impfplan |
Auffrischung: alle zehn Jahre mit einer Dosis. Nachholimpfung: Ungeimpfte und Personen mit unklarem Impfstatus bekommen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen, eine dritte mindestens sechs Monate nach der zweiten. |
Auffrischung: alle zehn Jahre mit einer Dosis. Nachholimpfung: Ungeimpfte und Personen mit unklarem Impfstatus bekommen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen, eine dritte mindestens sechs Monate nach der zweiten. |
Auffrischung: alle zehn Jahre mit einer Dosis. Damit weicht unsere Einschätzung von der Empfehlung der Ständigen Impfkommission ab. Sie empfiehlt eine einmalige Dosis im Erwachsenenalter. Sie findet als Kombinationsimpfung mit Diphtherie und Tetanus statt. |
Immun nach Impfung |
Mindestens zehn Jahre. |
Mindestens zehn Jahre. |
Wahrscheinlich sieben bis zehn Jahre. |
Wissenschaftliche Belege |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Impferfolg und Sicherheit durch Studien und jahrelange Anwendung belegt. |
Unser Rat |
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Die Impfung ist für Erwachsene sinnvoll. Sie ist bewährt und schützt vor einer lebensbedrohlichen Krankheit. |
Die Impfung ist für Erwachsene sinnvoll. Sie ist bewährt. Eine hohe Impfquote von etwa 95 Prozent der Bevölkerung gewährleistet den Schutz aller. |
Die Impfung alle 10 Jahre ist für Erwachsene voraussichtlich sinnvoll. Frühere Keuchhusten-Impfungen und -Erkrankungen machen nicht dauerhaft immun. Der Impfschutz verliert sich stetig. Die Impfung von Erwachsenen senkt auch die Ansteckungsgefahr für Säuglinge. Diese haben ein hohes Komplikations- und Sterberisiko. Vertiefende Infos finden Sie in unserem Testbericht zur Impfung gegen Keuchhusten. |
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