Impfungen für Erwachsene

Pneumokokken

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Impfung ab 60 plus über­legens­wert

Schät­zungen zufolge sterben in Deutsch­land 5 000 Menschen pro Jahr an einer Pneumokokken-Infektion. Zu den Risiko­gruppen zählen neben Säuglingen und Klein­kindern auch ältere Menschen, weil ihr Immun­system möglicher­weise schwächer arbeitet. Wenn sich die Bakterien im Körper ausbreiten, können sie Folgen wie Lungen-, Mittel­ohr- oder Hirnhaut­entzündung verursachen.

Voraus­sicht­lich sinn­voll im Alter und für Risiko­gruppen. Zum Schutz vor Pneumokokken wird Menschen ab 60 Jahren eine Impfung empfohlen. Die Experten der Stiftung Warentest halten die Maßnahme für voraus­sicht­lich sinn­voll. Dasselbe gilt bei Risikopatienten, etwa mit Immun­schwäche. Noch besser belegt ist der Nutzen bei kleinen Kindern unter zwei Jahren, hier stufen wir die Impfung daher als sinn­voll ein.

Bedeutung in Zeiten von Corona. Im Zuge steigender Infektions­raten durch das neuartige Virus Covid-19 hatten Behörden, darunter das Bundes­gesund­heits­ministerium, Senioren aufgerufen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das biete zwar keinen Schutz gegen die Coronaviren selbst, aber vor zusätzlichen Infektionen mit Pneumokokken. Viele Menschen folgten dem Rat; schnell wurden Pneumokokken-Impf­stoffe knapp. Um die Ressourcen best­möglich zu nutzen, empfehlen unsere Experten die Impfung derzeit vorrangig für Senioren mit Erkrankungen der Atmungs­organe, des Herz­kreis­lauf­systems oder Diabetes sowie für Menschen mit Immun­schwäche und kleine Kinder. Vertiefende Infos finden Sie in unserem Testbe­richt zur Impfung gegen Pneumokokken.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 18.09.2023 um 13:34 Uhr
    Impfempfehlung

    @drulrich: Ihren Wunsch leiten wir gerne an die zuständige Fachabteilung weiter.

  • drulrich am 17.09.2023 um 09:53 Uhr
    Impf-Empfehlungs-Lücke

    Mir fehlt in bei den Statements und Empfehlungen sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen eine Aussage zur Impfung gegen RSV. Bitte nachholen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 20.09.2021 um 15:08 Uhr
    wie funktioniert eine Impfung?

    @rischer: Bei einer Impfung werden abge­schwächte oder abge­tötete Erreger beziehungs­weise Bruch­stücke davon in den Organismus einge­schleust, meistens per Spritze. Das Ziel: Ohne eine gefähr­liche Krankheit auszulösen, akti­vieren sie als sogenannte Antigene das körper­eigene Immun­system, etwa zur Bildung von Antikörpern. Das soll fortan die echten Erreger abwehren und so vor der entsprechenden Infektions­krankheit schützen.

  • AugUndOhr am 19.09.2021 um 20:43 Uhr
    Abgeschwächtes Bakteriengift

    Wie funktioniert der Wirkmechanismus bei einer Impfung mit abgeschwächtem Bakterielngift(z.B. Tetanus)?
    Das habe ich als Laie noch nicht verstanden.
    P.S ich bitte um eine seriöse Antwort, bzw. Link durch die Stiftung Warentest, oder kompetenten Wissenschaftler. Selbsternannte Gurus mit blühender Phantasie müssen draußen bleiben!

  • marvingordon am 22.12.2020 um 13:44 Uhr
    Impfung Keuchhusten

    @Stiftung_Warentest: Vielen Dank für die detailliertere Einordnung! Allerdings bleibt der Widerspruch für mich bestehend. Aus meiner Sicht wäre die logische Schlussfolgerung, dass sich z.B. jeder im Rahmen einer Tetanusauffrischung auch wieder gegen Keuchhusten impfen lässt. Oder ist das Risiko möglicher Nebenwirkungen/Komplikationen zu groß?