Mit dem Schlagwort Altersvorsorge lässt sich fast alles verkaufen – sogar Sparpläne mit geschlossenen Immobilienfonds.
Ideal für die Altersvorsorge sind die Sparpläne mit geschlossenen Fonds von DCM, SHB und BVT nur laut Propekt. Solche Fonds investieren das Geld vieler Ratensparer in Immobilien. Die Fonds werden geschlossen, wenn die nötige Summe eingesammelt ist. Ob sie erfolgreich sind, wissen Anleger nach vielen Jahren.
Beim DCM Vermögensaufbaufonds 2 in der Variante „Kapital III B“ werden nur knapp 73 Prozent des Anlegergelds investiert. Der Rest sind Kosten. Der SHB Altersvorsorgefonds kassiert 17 Prozent einmalige Kosten für die Variante 3 „Immorente Plus“. Riskant ist, dass mehr als die Hälfte der Immobilien bei Vertragsabschluss noch unbekannt sind.
Der BVT Ertragswert Ansparfonds Nr. 1 ist ein Dachfonds, der in zehn Zielfonds investiert. Neun von ihnen sind zu Beginn der Anlage unbekannt. Anleger wissen also nicht, in welche Objekte ihr Geld einmal fließen wird. BVT brüstet sich mit niedrigen Kosten von 4,1 Prozent, vergisst aber, die noch anfallenden Kosten für die Zielfonds anzugeben.
Angeboten werden Verträge über eine Sparsumme von zum Beispiel 10 000 Euro plus 5 Prozent Gebühr. Bei SHB und DCM müssen Anleger für diese Summe 1 000 Euro, bei BVT 1 500 Euro sofort einzahlen. Den Restbetrag von 9 500 und 9 000 Euro stottern sie in Monatsraten von 40 bis 100 Euro in 7,5 bis 14 Jahren ab.
Nach Ablauf der Sparphase sollen dann monatliche Ausschüttungen ab 50 Euro für gut 9 bis 18 Jahre fließen. Die hohen Ausschüttungen beruhen zumeist auf schöngerechneten Mietsteigerungen. Die Schlusszahlungen aus den Verkaufserlösen für die Immobilien sind sehr optimistisch angesetzt. Eine sichere Rente gibt das nicht.
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