
So sieht das zurückgerufene Produkt aus. © IKEA Deutschland GmbH & Co.KG
Ikea ruft vorsorglich das Schaumgebäck „Sötsak Skumtopp“ zurück, weil die Angaben zum Allergen Milch in der Zutatenliste ungenau sind. Die Schaumküsse enthalten Süßmolkenpulver. Dies kann bei Menschen, die eine Milch-Allergie oder Laktose-Intoleranz haben, zu Beschwerden führen. In der Zutatenliste sei zwar Molkepulver genannt, Milch allerdings nicht, erklärte Ikea.
Betroffene Produkte erkennen

„Süßmolkenpulver“ ist im Zutatenverzeichnis des zurückgerufenen Schaumgebäcks von Ikea durch kursive Schrift hervorgehoben, da es ein allergener Stoff ist. © IKEA Deutschland GmbH & Co.KG
Von dem aktuellen Rückruf des schwedischen Möbel-Unternehmens ist das Schaumgebäck „Sötsak Skumtopp“ in der 180-Gramm-Packung mit allen Mindesthaltbarkeitsdaten vom 12.03.2019 bis zum 18.04.2019 betroffen. Die Zutat „Süßmolkenpulver“ ist in der Zutatenliste angegeben und durch kursive Schrift auch hervorgehoben (siehe Abbildung). „Milch“, aus der Süßmolkenpulver hergestellt wird, steht aber nicht explizit im Zutatenverzeichnis. Darauf hätte ein Kunde aus Großbritannien das Unternehmen hingewiesen, sagte eine Ikea-Sprecherin auf Nachfrage von test.de. Die Kennzeichnung reiche zwar für den deutschen Markt aus. Verbraucherfreundlicher ist es aber, wenn hinter „Süßmolkenpulver“ zusätzlich in Klammern „aus Milch“ steht.
Für die meisten Menschen unbedenklich
Wer auf Milcheiweiß allergisch reagiert oder keinen Milchzucker – auch Laktose genannt – verträgt, sollte die Schaumküsse nicht essen. Ikea erstattet nach eigenen Angaben den Preis für zurückgebrachte Packungen – auch ohne Kaufbeleg. Menschen, die nicht gegen Milch oder Milchbestandteile allergisch sind und auch nicht an einer Unverträglichkeit leiden, können das Schaumgebäck aber „ohne Bedenken verzehren“, erklärt Ikea in einer Pressemitteilung. Weitere Informationen erhalten Ikea-Kunden unter der kostenfreien Rufnummer 0800 2255453.
Molkepulver enthält Laktose und Milcheiweiß
Milch und daraus hergestellte Produkte vertragen Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht:
- Milchallergie: Bei Menschen mit Milchallergie reagiert das Immunsystem auf Milcheiweiß. Für sie können selbst geringe Mengen Milch zu Bauchschmerzen, Übelkeit oder Hautausschlägen führen. Molkenpulver enthält etwa 12 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm, Kuhmilch dagegen nur etwa 3,5 Gramm pro 100 Gramm.
- Laktose-Intoleranz: Wer an Laktose-Intoleranz leidet, verträgt keinen Milchzucker. Kleine Mengen bereiten vielfach noch keine Probleme, bei größeren Mengen kommt es etwa zu Bauchschmerzen oder Durchfall. Das liegt daran, dass die Betroffenen infolge eines Enzymmangels den Milchzucker nicht richtig verstoffwechseln können. Molkepulver ist vergleichsweise reich an Laktose.
Milch und daraus gewonnene Erzeugnisse gehören zu den Hauptauslösern von Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Laut Lebensmittelinformationsverordnung müssen 14 allergene Stoffe in der Zutatenliste namentlich aufgeführt werden werden. Damit Betroffene sie problemlos erkennen können, müssen sie zusätzlich hervorgehoben sein – zum Beispiel durch fett oder kursiv gedruckte Schrift.
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