
Dieter Zetzsche und seine Ehefrau sind an geschlossenen Immobilienfonds von IBH beteiligt. Sie sind empört darüber, dass ihre Nein-Stimmen bei einer Abstimmung im Ergebnis nicht zu erkennen sind.
Anleger verlustreicher geschlossener Immobilienfonds von IBH sind empört: Ihre Stimmen tauchten nicht im Ergebnis einer Abstimmung auf.
Abstimmungsergebnis ohne Nein-Stimmen
Im Oktober 2020 haben sich mehrere Anleger geschlossener Immobilienfonds von IBH empört bei Finanztest gemeldet. Einer ist Dieter Zetzsche, der mit seiner Frau an drei Fonds beteiligt ist. Bis 14. September 2020 sollten die Anleger von insgesamt 20 IBH-Fonds schriftlich über den Ausschluss der Großgesellschafterin CCI abstimmen. „Wir haben bei allen drei Fonds mit Nein gestimmt“, sagt Zetzsche. Ende September teilte die Liquidatorin ihrer Fonds, die Aif Invest GmbH aus Berlin, aber als Ergebnis mit: „100 % Ja-Stimmen / 0 % Nein-Stimmen“.
Offener Konflikt
Wie wir berichtet hatten, haben die 20 IBH-Fonds viele Probleme und sollen liquidiert werden. Liquidatorin Aif und Großgesellschafterin CCI werfen sich gegenseitig vor, Anlegern zu schaden.
Pflicht zur Zustimmung?
Für Aif-Invest-Chef Martin Staratschek ist der Ausschluss von CCI existenziell für die Fonds. Er erklärt, in solchen Fällen hätten die Gesellschafter, also auch die Anleger, die Pflicht zuzustimmen. Pflichtwidrig ablehnende Stimmen tauchten daher im Ergebnis nicht als Nein-Stimmen auf.
Einstweilige Verfügung
CCI sieht das anders und hat vor dem Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung erwirkt. Aif Invest wiederum hat Widerspruch eingelegt. Der Ausgang ist offen.
Tipp: Als Anleger geschlossener Fonds können Sie gegebenenfalls gegen gefasste Beschlüsse vorgehen. Es ist aber aufwendig und oft nur mithilfe eines auf Gesellschaftsrecht spezialisierten Rechtsanwalts zu schaffen.