Alle Testergebnisse für Hundehaftpflichtversicherung
Nicht jede Hundehalterhaftpflichtversicherung passt zu jedem Hund. Einige Versicherer schließen bestimmte Kampfhunderassen aus oder machen die Höhe des Versicherungsbeitrags von der Hunderasse abhängig.
Für jeden Hund der richtige Tarif
Die gute Nachricht: Insbesondere bei den günstigeren Tarifen sind die Preisunterschiede minimal. Das günstigste Angebot für einen Jack-Russel-Terrier kostet im Jahr 46 Euro. Für einen Labrador müssten nur 2 Euro mehr ausgegeben werden, um den günstigsten Tarif abzuschließen.
Tipp: Hundebesitzer holen sich am besten mehrere Angebote für ihren Hund ein. Für einen Vergleich können sie sich an den günstigsten Versicherungstarifen mit Finanztest-Grundschutz orientieren.
Versicherungsschutz bei Regelverstößen
Hundehalterinnen und Hundehalter müssen sich an eine Vielzahl von Regeln halten. Neben den Bundesländern und Gemeinden schreiben etwa auch Verkehrsbetriebe vor, ob ein Hund angeleint werden oder sogar einen Maulkorb tragen muss. Den Überblick über alle Halterpflichten zu behalten, ist nicht leicht. Eine Versicherung sollte daher auch einspringen, wenn Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer unwissentlich gegen solche Halterpflichten verstoßen. Das zählt für uns zum Finanztest-Grundschutz.
Ausnahme: Wenn ein Hund sehr bissig ist und sein Halter gegen eine individuell auferlegte behördliche Maulkorbpflicht verstößt, springt die Versicherung nicht ein.
Tipp: Zahlreiche weitere wertvolle Informationen rund um Hunde finden Sie in unserem großen FAQ Hunde und Recht.
Versicherungsschutz in der Mietwohnung
Nicht nur unterwegs passieren Unfälle, auch in den eigenen vier Wänden können Hunde Schaden anrichten. Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte für Besitzer da sein, wenn der Hund in einer Mietwohnung etwa Türen zerkratzt. Deshalb gehört dieser Aspekt ebenfalls zum Finanztest-Grundschutz.
Damit ist etwa ein teurer Wasserschaden versichert, den ein Hund allein zu Hause verursacht hat, weil er den Schlauch der Waschmaschine zerkaut hat. Doch selbst wenn ein Tarif Mietsachschäden – wie von uns als Grundschutzkriterium gefordert – abdeckt, sind bestimmte Fälle in aller Regel nicht versichert. Dazu zählen vor allem Verschleißschäden. Hat der Parkettboden über Jahre unter den Krallen gelitten, müssen Hundebesitzer Renovierungskosten aus eigener Tasche bezahlen.
Tipp: Alles was Mieterinnen und Mieter über Hunde wissen müssen, lesen Sie in unserem Special Haustiere in der Mietwohnung.
Wer haftet beim Hundesitten?
Auch wenn ein Hunde von Freunden gehütet wird, bleibt die Halterin oder der Halter des Hundes haftbar.
In jeder Hundehaftpflichtversicherung sollten daher Schäden mitversichert sein, die passieren, während fremde Personen – sogenannte Tierhüter – auf den Vierbeiner aufpassen. Die Versicherung trägt dann beispielsweise die Kosten für Schmerzensgeld und Schadenersatz, wenn eine Nachbarin mit dem Hund spazieren geht und er dabei eine fremde Person beißt. Verzwickter ist die Situation, wenn der Hund keine fremde Person beißt, sondern die Nachbarin. Schäden, die ein Hund seiner Tierhüterin zufügt, zählen nicht zum Grundschutz.
Übrigens: Die Nachbarin ist gegen Haftpflichtansprüche Dritter sogar doppelt abgesichert. Hat der Hundehalter keinen Hundehaftpflichtschutz, springt ihre Privathaftpflichtversicherung ein. Dort ist das Hüten fremder Hunde in aller Regel mitversichert.
Ehepartner sind meist nicht mitversichert
Hundehaftpflichtversicherungen springen nur selten ein, wenn der Hund den Lebens- oder Ehepartner seines Besitzers verletzt. Wer möchte, dass die Versicherung auch für solche Personenschäden zahlt, muss dafür etwas mehr Beitrag zahlen. Für unseren kleinen Modellhund wären es 62 Euro im Jahr.
Alle Testergebnisse für Hundehaftpflichtversicherung
Der nützliche Zusatzschutz für Hundehalter
Über unsere Grundschutzkriterien hinaus bieten viele Versicherungsunternehmen eine sogenannte Forderungsausfalldeckung an. Es handelt sich dabei um eine nützliche, aber etwas komplizierte Deckungserweiterung.
Sie greift etwa, wenn eine versicherte Hundehalterin von einem fremden nicht versicherten Hund gebissen und dabei schwerer verletzt wird. Die verletzte Hundehalterin muss nun Schadenersatz vom Hundehalter fordern und dafür unter Umständen auch Anwälte einschalten und vor Gericht ziehen. Erst wenn der Hundehalter trotzdem keinen Schadenersatz und kein Schmerzensgeld leisten kann, kommt die Ausfalldeckung zum Tragen. Die Versicherung übernimmt die Kosten. Solch ein Fall mag selten vorkommen, kann Versicherte im Ernstfall aber davor bewahren, auf ihrem Schaden sitzen zu bleiben.
Bei Sachschäden wird nicht der Neuwert erstattet
Kommt es zu einem Sachschaden, muss der Verursacher – bei Tieren die Halterin oder der Halter – den Zeitwert des defekten Gegenstands ersetzen. Ruiniert ein Hund mit schmutzigen Pfoten das Designerkleid einer fremdem Frau, zahlt die Versicherung nur den Preis, den das Kleid bei Eintritt des Schadens noch wert war.
Das kann unangenehm sein oder gar zu Streit führen, wenn die geschädigte Person keine Fremde, sondern eine Freundin, Nachbarin oder gute Bekannte ist.
Neuwerterstattung ist mehr Marketing als Nutzen
Damit neben dem Kleid nicht auch noch die Freundschaft ruiniert ist, locken einige Versicherer damit, von der gesetzlichen Regelung abzuweichen und den Neuwert einer kaputten Sache zu erstatten. Klingt zunächst nach einer guten Idee, dient aber in erster Linie dem Marketing der Versicherer.
Trotz Werbeversprechen gilt es meist hohe Hürden zu nehmen: Viele Versicherer zahlen beispielsweise nur, wenn die beschädigte Sache einen festgelegten Wert nicht übersteigt oder maximal ein Jahr alt ist. Doch gerade bei Gegenständen oder Sachen, die erst vor Kurzem gekauft wurden, unterscheidet sich der Neuwert oft nicht maßgeblich vom Zeitwert. Wir halten daher andere Kriterien bei der Wahl des richtigen Versicherungstarifs für wichtiger.
Alle Testergebnisse für Hundehaftpflichtversicherung
-
- Wer ein Haustier besitzt, muss für dessen Schäden haften. Tierhalter brauchen eine gute Haftpflichtversicherung. Stiftung Warentest erklärt, wie sie sich gut absichern.
-
- Halter müssen ihren Hund für die Hundesteuer anmelden. Je nach Wohnort und Hunderasse gelten verschiedene Steuersätze – und sind unterschiedliche Ämter zuständig.
-
- Ein Vierbeiner gehört oft zur Familie. Tigert eine Katze durch Ihr Haus oder begleitet Sie ein Hund? Dann helfen Sie uns und machen mit bei unserer Haustier-Umfrage.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@dummer-junge2: Da sich nicht alle Kommentare und Anmerkungen unter einem Artikel immer auf einzelne Tarife aus dem Test beziehen, löschen wir nicht automatisch ältere Kommentare, nachdem wir aktuellere Testergebnisse ins Netz gestellt haben.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Verbreitung von Fake-News über die Stiftung Warentest
@Matthias0515: Die Bavaria hat die Teilnahme an unserer Untersuchung ohne Angabe von Gründen verweigert.
Wir haben die Bavariadirekt.de mit dem Tarif Komfort M im letzten Jahr gewählt. Können Sie mir sagen, warum er nicht im Test dabei war. Wie ist Ihre Einschätzung zu unserer Versicherung?
Mit Dank im Voraus.
@Kippenklinge: Wir untersuchen Tarife, die die direkt bei Versicherungen abgeschlossen werden können.
helden.de ist kein Versicherer und auch keine 100%-ige Tochter eines Versicherers. Deshalb haben wir sie im Test nicht berücksichtigt. Sie vertreiben im Haftpflicht-Bereich Produkte der NV-Versicherung. Ob diese deckungsgleich sind oder eigene Spezialtarife, haben wir nicht untersucht.