Hugendubel/Welt­bild E-Book-Reader Nichts für Leseratten

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Hugendubel/Welt­bild E-Book-Reader - Nichts für Leseratten

Die Bücherketten Hugendubel und Welt­bild verkaufen aktuell einen E-Book-Reader für rund 60 Euro, den TrekStor eBook Reader 3.0. Klingt günstig, ist das Gerät auch gut? Der Schnell­test klärt auf.

Farb­display und 1,5 GB Speicher

60 Euro für einen E-Book-Reader, das scheint zunächst günstig. Hugendubel und Welt­bild verkaufen den TrekStor eBook Reader 3.0 für exakt 59,99 Euro. Das Gerät hat ein Farb­display und andert­halb Gigabyte freien internen Speicher. Je nach Buch­größe reicht das für 1 500 E-Books. Zum Vergleich: Der Amazon Kindle kostet bei ähnlicher Ausstattung 99 Euro – und das ist schon vergleichs­weise günstig. Und beim TrekStor-Reader lässt sich die Speicher­kapazität mittels Speicherkarte noch auf bis zu 32 Gigabyte erweitern.

Viele Formate werden unterstützt

Der E-Book Reader von Hugendubel und Welt­bild liest gängige E-Book-Formate wie epub, pdf, txt, fb2. Auch unterstützt er das verbreitete Kopier­schutz­format Adobe-DRM. So kann er im Gegen­satz zum Kindle E-Books der meisten deutschen Anbieter darstellen. Bücher vom Markt­führer Amazon allerdings nicht. Zusätzlich lässt sich das Gerät als elektronischer Bilder­rahmen verwenden, es zeigt Fotos und spielt MP3-Dateien. Eine Schnitt­stelle zum Internet fehlt. Kein W-LAN, kein Bluetooth: Daten lassen sich nur via USB-Verbindung aufspielen. Oder über eine Speicherkarte.

LCD statt E-Ink

Anders als viele andere E-Book-Reader nutzt das Lesegerät keine elektronische Tinte („E-Ink“), sondern ein Flüssig­kristall-Display („LCD“), das von hinten beleuchtet wird. Dieselbe Technik wie bei Handys und Tablet-Rechnern. Vorteil: Das Display zeigt Farben – das ist schön bei Comics oder reich bebilderten Kochbüchern. Auch reagiert der LCD-Schirm schneller als typische E-Ink-Displays.

Ermüdend für die Augen

Doch zum Lesen längerer Texte ist das LC-Display des TrekStor-Gerätes wenig geeignet. Zwar ist es vernünftig entspiegelt. Doch bei heller Umge­bung wird die Hintergrund­beleuchtung schnell über­strahlt. Außerdem wirkt sie ermüdend für die Augen. Und das Bild ist blick­winkel­abhängig – von der Seite betrachtet nimmt der ohnehin nicht tolle Kontrast schnell ab. Die Testleser empfanden das Lesen schon nach kurzer Zeit als anstrengend. Dafür sind E-Ink-Displays wie das des Amazon Kindle einfach viel besser geeignet.

Akku hält kaum drei Stunden

Ein weiterer Nachteil von beleuchteten LCD-Bild­schirmen: Sie fressen viel mehr Strom als E-Ink. Das führt beim TrekStor-Reader zu ziemlich kurzen Akku­lauf­zeiten. Die tatsäch­liche Lauf­zeit hängt stark davon ab, wie hell das Display einge­stellt ist. Bei maximaler Helligkeit hält der Akku nicht einmal drei Stunden. Dann muss der E-Book-Reader zum Nach­laden an die Steck­dose oder einen PC. Das Auftanken dauert ebenfalls fast drei Stunden. Wer das Display herunter­dimmt, gewinnt Lauf­zeit: Im Test betrug die Lauf­zeit maximal acht Stunden und zehn Minuten. Die Sache hat allerdings einen Haken: Der Text ist auf dem gedimmten Display schwer zu erkennen. Vor allem bei Sonnenlicht brauchen Leseratten die volle Bild­schirm­kraft.

Macken bei der Hand­habung

Der Reader selbst liegt gut in der Hand. Das Gehäuse ist gummi­ert, die Tasten aber schlecht platziert und etwas klein. Schlimmer noch: sie reagieren nicht immer. Die Tester mussten oft mehr­mals drücken, bis das Gerät reagierte und beispiels­weise eine Seite umblätterte.

Test­kommentar: Nichts für Leseratten
Tabelle: TrekStor eBook Reader 3.0
Test: E-Book-Reader im Test

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benno13 am 03.02.2012 um 21:51 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Profilbild Stiftung_Warentest am 19.12.2011 um 16:49 Uhr
Für Zugfahrten ausreichend?

@Fairytales: Ein E-Book-Reader mit E-Ink-Bildschirm wäre wohl in jedem Fall das bessere Geschenk. Damit bekäme Ihr Sohn eine bessere Schriftdarstellung, könnte auch bei sehr heller Umgebung problemlos lesen, und müsste sich beim Lesen nicht dauernd Gedanken machen, wie lange der Akku noch hält und wann er das Gerät wieder aufladen muss. Reader mit E-Ink sind zwar etwas teurer – sie kosten in der Regel zwischen 100 und 200 Euro – aber dafür hätte Ihr Sohn wohl auch mehr Freude daran

maurerhu am 18.12.2011 um 23:10 Uhr
Akku

Ein Grund, der gegen das Gerät spricht, ist die kurze Betriebsdauer des fest eingebaute Akkus. Bei mittlerer Displayhelligkeit dürfte eine Akkuladung in der Praxis etwa 4 Stunden halten. Nutzt man es 2 Stunden/Tag, muss das Gerät jeden 2. Tag neu aufgeladen werden. Bei einer angenommenen Lebensdauer von rund 400 Ladezyklen ist der Akku also nach rund 2 Jahren erschöpft. Lesen ist dann nur noch am Stromkabel möglich - wer will das schon? Also: den alten wegwerfen und einen neuen Reader kaufen.

michaxx am 16.12.2011 um 12:40 Uhr
Auch keine Schwierigkeiten

ich kann mich Reiner84 nur anschließen. Ich empfinde es auch nicht als ermüdend. Im Gegenteil finde ich das Lesen eines eInk Readers bei schlechten Licht ohne zusätzliche Leselampe eher ermüdend. Letztlich mag dies aber jeder anders empfinden, das heißt, es ist ein rein subjektives Empfinden.
Die niedrigste Stufe der Helligkeit ist für mich absolut ausreichend, weiß nicht, wo da ein Problem sein soll, und dann reicht der Akku locker über 8 Stunden. Regt sich ja auch keiner bei einem Tablet PC oder Notebook auf.
Vorteilhaft am Gerät: kein Shopzwang, kein Wlan, was vielleicht ohnehin nicht funktioniert, freie Formatwahl und schnelle Bootzeit / schnelles Blättern - keine Geisterzeichen / Geflacker, wie bei manchen eInk Reader.
Ich schätze, man kann sich darüber wunderbar streiten, aber man sollte vorsichtig sein bei Bewertungen und letztlich kann man es ja in den Shops sich auch selber ansehen.

Gelöschter Nutzer am 16.12.2011 um 12:06 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.