
© Shutterstock
Klangmassage, Hot Stone oder Lomi Lomi Nui mit Hawaii-Musik? Wellness-Massagen zur Entspannung gehören mittlerweile zum festem Angebot vieler Spas und Wellnesshotels. Je nach Massage-Form entscheiden sich Ablauf und Hilfsmittel aber entscheidend, mal kommen Öl, mal Klangschalen zum Einsatz. test.de sagt, was Wellnessmassagen leisten können, welche Unterschiede es gibt und worauf Kunden unbedingt achten sollten.
Miniurlaub für Körper und Seele
Sie dient als Auszeit nach einem anstrengenden Arbeitstag, zur Muskellockerung oder als Miniurlaub für Körper und Seele: Wer eine exotische Massage wie die Lomi Lomi Nui oder Hot Stone Massage bucht, möchte sich etwas Gutes tun, einfach mal loslassen. Während Physiotherapeuten im medizinischen Bereich konkrete Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen behandeln, geht es bei den Wellnessmassagen vor allem ums Wohlbefinden, wie das englische Wort Wellness verrät.
Nackt oder angezogen?
Damit sich der Massierte wohlfühlt, sollte die Anwendung zu seinen Wünschen passen. Öl, heißer Stein, Hawaii-Musik, nackt oder angezogen? Exotische Entspannungsmassagen unterscheiden sich in Ablauf und Hilfsmitteln. Das zeigt ein Überblick über hierzulande oft angebotene Formen Massage-Anwendungen im Überblick. Was sie verbindet: Sie entstammen anderen Kulturen, haben oft sehr lange Traditionen. Sie gehören zu Vorstellungswelten vom Zusammenspiel zwischen Körper und Psyche, die vielen Deutschen eher fremd sind. Ausreichende wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit gibt es nicht.
Masseur kein geschützter Begriff
Michael Preibsch vom Deutschen Verband für Physiotherapie stellt klar: „Wellnessmassagen dienen dem Wohlfühlen und Entspannen.“ Dass die Branche gerade unter Physiotherapeuten keinen guten Ruf hat, liegt daran, dass manch ein Masseur seine Kunst in einem kompakten Wochenendkurs erlernt. Den menschlichen Körper und seine Funktionsweise zu begreifen, erfordert aber oft viel mehr Zeit.
Vorsicht vor unseriösen Werbeslogans
Auch Lutz Hertel vom Wellnessverband betont: „Die Berührung der Haut ist nie unbedenklich.“ Sie habe Zonen, die mit Nervenenden verbunden seien. Ein unqualifizierter Masseur könne im Ernstfall mehr schaden als helfen. Gut zu wissen: Weder „Masseur“ noch „Therapeut“ sind in Deutschland geschützte Begriffe. Titel wie „Diplom-Masseur“ oder „ärztlich geprüft“ sollten also hellhörig machen. Auch Werbeslogans wie „Lässt Sie 20 Jahre jünger aussehen“ seien unseriös.
Tipp: Die Experten vom Wellnessverband empfehlen, sich auch für eine Wellnessmassage an „Staatlich geprüfte Physiotherapeuten“ oder „Staatlich geprüfte Masseure und Medizinische Bademeister“ zu halten. Ihre Ausbildung gewährleistet unter anderem medizinisches Grundwissen und sorgt dafür, dass klassische Massagearten ordentlich erlernt werden. Ihr Behandler sollte auch eine Zusatzqualifikation in der angebotenen Sonderform der Massage nachweisen können. „Ein guter Masseur erläutert, bevor es losgeht, Ablauf, Wirkweise und Zielsetzung der Massage“, sagt Hertel.
Phase des Ausklingens wichtig
Jede Massage hat eine erkennbare Struktur: Die Griffe sind zuerst oft sanft, werden dann intensiver und klingen am Ende aus. Die Behandlung sollte ruhig verlaufen, ohne Zeitdruck. Niemand darf sie stören. Eine Phase des Ausklingens, die auch außerhalb des Behandlungsraums stattfinden kann, sollte immer dazugehören.
Tipp: Die Preise variieren. Als Faustregel gilt ein Euro pro Minute. Krankenkassen übernehmen dafür keine Kosten. Sie zahlen nur ärztlich verordnete Massagen.
Bei Schmerzen nicht sinnvoll
Bei chronischen oder akuten Schmerzen ist eine medizinische Massage angeraten, verordnet vom Arzt. Auf eigene Faust eine Wellnessmassage zu buchen, ist dann keine gute Idee. Michael Preibsch sieht auch den Wellnessmasseur in der Pflicht, nachzufragen. „Von Kunden mit Rückenschmerzen muss er seine Hände lassen.“
-
- Beiträge und Extras von Osteopathie bis Zahnreinigung: Mit unserem Vergleich von 71 Krankenkassen finden Sie passende Zusatzleistungen. 2023 können Sie viel Geld sparen.
-
- 28 Millionen Menschen gehen laut einer Allensbach-Umfrage in Deutschland ab und zu in eine Therme. Doch wie sieht es mit den gesundheitlichen Wirkungen aus? Was müssen...
-
- Seit Januar dürfen Arbeitgeber jedem Mitarbeiter 600 Euro statt bisher 500 Euro zur Förderung seiner Gesundheit steuer- und sozialabgabenfrei im Jahr spendieren....
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.