Die Palliativstation im Krankenhaus: Auf Zeit in einer besonderen Ruhezone

Abstimmung mit den Angehörigen. Die Ärztin der Palliativstation bespricht, was als Nächstes gemacht werden kann.

Ein wohnliches Krankenzimmer. Die Palliativstationen stabilisieren Schwerstkranke und bieten den Angehörigen viel Platz.
Das Angebot. Palliativstationen sind spezialisierte Krankenhausstationen für Schwerstkranke. Patienten bleiben dort normalerweise nur vorübergehend bei akuten medizinischen Problemen oder um Betreuungsengpässe zuhause zu überbrücken. Es herrscht gewöhnlich eine deutlich ruhigere Atmosphäre als auf anderen Krankenhausstationen, die Zimmer sind wohnlicher eingerichtet. Außer Ärzten und Pflegern kommen bei Bedarf auch Seelsorger, Sozialarbeiter und Psychologen. Alle Beteiligten verstehen sich als Team, das auch die Angehörigen einbezieht. Wenn eine Entlassung nicht mehr möglich ist, bekommen Sterbende und Angehörige Ruhe und Raum für den Abschied sowie soziale und spirituelle Begleitung.
Die Patienten. Unheilbar Kranke mit schwerwiegenden Symptomen – wenn die ambulante Versorgung nicht mehr ausreicht, etwa bei akuten medizinischen Krisen, Therapieumstellungen oder wenn die Betreuungssituation zuhause stabilisiert werden muss.
Der Kontakt. Meist überweist ein niedergelassener Arzt oder ein Klinikarzt den Patienten auf die Palliativstation.
Die Grenzen. Palliativstationen sind keine Pflegestationen, sondern Behandlungsstationen zur Stabilisierung der Patienten. Der Aufenthalt ist in der Regel nur vorübergehend und beträgt im Schnitt zwölf Tage. Die Zahl der Palliativstationen in Deutschland ist auf etwa 240 angewachsen, der Bedarf ist größer.
Die Kooperationen. Die Mitarbeiter der Palliativstation arbeiten eng zusammen mit ambulanten Diensten wie zum Beispiel der SAPV. Auf vielen Stationen engagieren sich ehrenamtliche Hospizhelfer. Die Ärzte und Pfleger beraten auch andere Stationen bei Fragen zur Palliativversorgung.
Die Kosten. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Aufenthalt. Die Patienten zahlen nur den krankenhausüblichen Eigenanteil von 10 Euro pro Tag für maximal 28 Tage im Jahr.
Die Qualitätskriterien. Es gibt noch keine allgemeingültigen Qualitätskriterien für Palliativstationen. Patienten und Angehörige sollten mit dem Arzt über ihre Erwartungen reden.