Alle Testergebnisse für Holzspielzeug 12/2013
Im Test: 30 exemplarisch ausgewählte Holzspielzeuge für Kinder unter drei Jahren.
Einkauf der Prüfmuster: Juni und Juli 2013.
Preise: Von uns bezahlte Einkaufspreise.
Schadstoffe und Sicherheit
Sicherheit vor direkten Gefahren
Experten prüften die mechanisch-physikalischen Eigenschaften der Spielzeuge (zum Beispiel Schutz vor verschluckbaren Kleinteilen, Form und Größe, Strangulationsgefahr) in Anlehnung an DIN EN 71-1.
Schadstoffe
Im Labor bestimmten wir folgende Substanzen:
Biozide (zum Beispiel Holzschutzmittel): Prüfung in Anlehnung an DIN EN 71-9 bis 11.
Farbmittel: In Lacken und Textilien bestimmten wir allergisierende und krebserzeugende Farbstoffe und die primären aromatischen Amine in Anlehnung an DIN EN 71-9 bis 11, zusätzlich auch die im Oeko-Tex Standard 100 aufgeführten kritischen Farbstoffe. Den Gehalt an verbotenen Azofarbstoffen untersuchten wir in Anlehnung an Paragraf 64 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuchs (LFGB).
Flammschutzmittel, Monomere: Prüfung in Anlehnung an DIN EN 71-9 bis 11.
Formaldehyd: Bei kunstharzverleimtem Holzspielzeug wie Sperrholzpuzzle bestimmten wir Formaldehyd in Anlehnung an DIN EN 717-3 mit einer Prüfdauer von 24 Stunden. Bei erhöhten Konzentrationen wurde die Formaldehydabgabe in der Prüfkammer in Anlehnung an DIN EN 717-1 mit einem flächenbezogenen Luftwechsel von 1 und 0,5 gemessen. Textilien: Prüfung in Anlehnung an DIN EN ISO 14184-1.
Nickel: Wir prüften metallhaltige Bestandteile auf die Abgabe von Nickel (Nickellässigkeit) in Anlehnung an DIN EN 1811 und 12472.
Nitrosamine und nitrosierbare Stoffe: Prüfung der Materialien aus Elastomeren oder Gummi in Anlehnung an DIN EN 71-12 mit vier Stunden Migrationsdauer.
NPEO (Nonylphenolethoxylate), Octylphenolethoxylate, Nonyl-/Octylphenol: Bei Lacken, Kunststoffen und Textilien ermittelten wir nach Extraktion Nonyl- und Octylphenolethoxylate mittels LC/MS/MS sowie die Nonyl-/Octylphenole mittels GC/MS.
PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): Wir haben die verwendeten Materialien wie Lacke, Kunststoffe und Textilien in Anlehnung an die Vorgaben des ZEK 01.4-08 nach Extraktion mit Toluol mit GC/MS bestimmt.
Phthalate: Die eingesetzten Lacke und Kunststoffe analysierten wir auf die für Kinder unter drei Jahren verbotenen Phthalate und zusätzlich auf die als SVHC-Stoffe (Substances of very high concern, besonders besorgniserregende Stoffe) eingestuften Phthalate nach Extraktion mit GC/MS.
Schwermetalle: Wir bestimmten die Freisetzung der Schwermetalle aus den Materialien in Anlehnung an DIN EN 71-3:2013. Zudem analysierten wir in Anlehnung an DIN EN 1122 den Gehalt an Blei und Kadmium. Zusätzlich zur Freisetzung von Organozinnverbindungen wurde der Gehalt an Organozinnverbindungen nach Extraktion mit Methanol in Anlehnung an DIN EN ISO 17353 untersucht.
Speichel- und Schweißechtheit in Anlehnung an Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittel-Gesetzbuch geprüft.
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@petrenz: Aktuell hatten wir uns für einen Test von Erstspielzeugen für Babys entschieden. Inwieweit die Hersteller der von uns 2013 beanstandeten Holzspielzeuge mittlerweile nachgebessert haben, können wir mangels einer zwischenzeitlichen Nachprüfung leider nicht beurteilen. Es kann sich jedoch durchaus empfehlen, einen gelegentlichen Blick in die von der EU-Kommission wöchentlich veröffentlichten Berichte (Rapid Alert System - Weekly Reports) zur Sicherheit von Non-Food-Produkten zu werfen. Die Listen (in englisch) finden Sie unter ec.europa.eu/consumers/consumers_safety/safety_products/rapex/alerts/?event=main.listNotifications. (Bee)
Hallo, als Neu-Eltern sind in den nächsten Monaten einige Spielzeugkäufe angedacht, wie z.B. eine Holzspielzeugeisenbahn. Wird es denn in den nächsten Monaten mal wieder einen Test geben, um zu prüfen, ob die Hersteller auf die z.T. sehr schlechten Bewertungen reagiert haben ?
Danke für eine kurze Info.
@HotFirefly: Ihren Kommentar nehmen wir gerne als Testanregung auf und leiten sie an das zuständige Untersuchungsteam weiter. (Se)
Mit der Frage, ob nun alle Spielzeuge wieder in Ordnung sind, die Bitte nach einem erneuten Test. Bestimmt hat sich in den 3 Jahren wohl nicht viel zum Guten gewendet. Danke für eine Reaktion!
Es ist wirklich traurig. Das Motto "Back to the roots", zurück zum einfachen, schönen, kindgerechten und erzieherisch wertvollen Holzspielzeug, stellt uns, unsere Kinder und Enkel vor große Gefahren. Dass selbst Produkte "Made in Germany" den Test nicht bestanden haben, stimmt nachdenklich. Man bedenke dabei, dass dies nicht der erste Test von Holzspielzeug durch die Stiftung Warentest war und die Spielzeugindustrie von den Fehlern des letzten Tests hätte lernen können. Gut, dass man hier ein paar Tipps bekommt. Weihnachten steht vor der Tür. Die Spielzeugindustrie sollte sich schämen, immer noch die alten giftigen Lacke einzusetzen. Die Schäden für die Kinder und Enkel sind nicht absehbar. Vielleicht wäre ein Qualitätssiegel, welches Vertrauen schaffen könnte, eine gute Idee? Dieses müsste durch entsprechende Tests errungen werden. Wenn wir Maschinenbauer Vorrichtungen bauen, müssen diese auch von Sachverständigen und vom TÜV abgenommen werden. Kein CE-Zeichen ohne Prüfung!