- Renovierung/Modernisierung. Prüfen Sie vor anstehenden Baumaßnahmen, ob in diesem Bereich in den vergangenen Jahrzehnten giftige Holzschutzmittel verstrichen worden sind. Wenn sie die Gefahren kennen, können sie mit den ohnehin anstehenden Baumaßnahmen beseitigt werden. Werden bei der Modernisierung die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen gleich mit eingeplant, entstehen keine erheblichen Mehrkosten. Viel schlimmer ist es, wenn die Schadstoffbelastung erst herauskommt, wenn die Renovierung schon fertig ist.
- Sanierung. Bei Belastungen mit Holzschutzmitteln sind vor allem in Innenräumen Maßnahmen erforderlich. Die wirksamste Sanierungsmaßnahme muss bei den Ursachen ansetzen: die Schadstoffquelle sollte entfernt werden. Bei einer Paneelwand ist dies relativ einfach. Behandelte Hölzer gelten als Problem: Erkundigen Sie sich bei Ihrer Umweltberatung, Problemstoffsammelstelle oder bei der für Abfallbeseitigung zuständigen Einrichtung nach dem richtigen Entsorgungsweg. Auf gar keinen Fall dürfen Sie die behandelten Hölzer verbrennen, da hierbei hochgiftige Schadstoffe wie etwa Dioxine freigesetzt werden können.
- Abhobeln. Kann das Holz nicht entfernt werden, da es sich beispielsweise um tragende Balken handelt, muss man zumindest verhindern, dass die Schadstoffe ungehindert in die Luft entweichen. Empfohlen wird dazu oft Abhobeln, doch diese Maßnahme ist problematisch: So lässt sich nur durch aufwendige Untersuchungen bestimmen, wie tief die Wirkstoffe ins Holz eingedrungen sind. Viele Stellen sind für die sperrigen Hobel unzugänglich. Bei den Arbeiten wird die Luft sehr stark mit schadstoffhaltigem Staub belastet. Wer sich dennoch für die Sanierungsmethode entscheiden sollte, muss unbedingt vielfältige Vorsichtsmaßnahmen beachten: luftdichte Abtrennung der Baustelle von den Wohnräumen, Entfernung oder Folienverkleidung aller verschmutzbaren Einrichtungsgegenstände, Atemschutz, direkte Staubabsaugung am Werkzeug, gründliche Fensterlüftung während der Arbeiten, mehrmalige Reinigung (inklusive feuchtes Wischen) danach. Gänzlich ungeeignet sind übrigens Schwing- und andere Schleifmaschinen. Insbesondere bei Verdacht auf eine zusätzliche Schadstoffbelastung durch Dioxine und Furane sollte man auf Abhobeln gänzlich verzichten. Außerdem darf die Statik von tragenden Balken nicht beeinträchtigt werden.
- Schadstoffe luftdicht „einsperren“. Einfacher, billiger und effektiver als Abschleifen ist das „Einkapseln“ der Wirkstoffe im Holz. Dazu eignet sich vor allem stabile Alufolie (Alu-Kunststoff-Verbundfolie) als „Dampfsperre“: Umkleben Sie das betreffende Holzstück sorgfältig von allen Seiten mit der Folie. Mit speziellem Alu-Klebeband (für Dachdecker) ist luftdichtes Verkleben möglich. Anschließend können Sie die Folie mit Gipskartonplatten oder Holzbrettern verkleiden. Für die Befestigung sollte man möglichst wenig Schrauben verwenden (um die Alu-Schicht nicht zu zerstören) und stattdessen mit besonders gut haftender Spachtelmasse arbeiten. Angeboten werden für diesen Zweck auch hoch abdichtende Anstrichstoffe. Deren Wirksamkeit hat die Stiftung Warentest allerdings bislang nicht untersucht. Aus Modellversuchen liegen Daten vor: Derartige diffusionsbremsende Lacke können das Ausgasen von PCP und Dioxinen in der Zeit nach dem Anstrich erheblich vermindern. Inwieweit die Schadstoffe jedoch auf Dauer durch die Lackschicht diffundieren und in die Umgebungsluft gelangen, ist noch nicht hinreichend geklärt. Vor einer eventuellen Anwendung sollten Sie sich zuvor beim Hersteller nach der Wirksamkeit erkundigen und nachfragen, ob in diesem Zusammenhang ein Gutachten existiert. Die Hölzer einfach mit normalen Kunstharzlacken zu versiegeln, ist keine geeignete Maßnahme. Die darin enthaltenen Lösemittel können die eingetrockneten Pestizide aus den Holzschutzanstrichen sogar wieder anlösen und so die Schadstoffkonzentration in der Raumluft noch erhöhen.
- Dachböden. Ob auf einem Dachboden Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind, hängt einerseits vom Messergebnis und andererseits von der Nutzung der Räumlichkeiten ab. Wurden die Holzschutzmittelrückstände auf einem Dachboden gemessen, durch dessen Fugen und Ritzen ständiger Luftaustausch gewährleistet ist, sind keine Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Sie müssen dann lediglich aufpassen, dass der Staub (am Staub haften Holzschutzmittelmoleküle) von diesem Dachboden nicht in die Wohnräume gelangen kann: Die Verbindungstür (auch Klapptür oder ähnliches) muss – auch aus Energiespargründen – unbedingt luftdicht schließen (kein Durchzug!). Den Dachboden sollten Sie anschließend möglichst staubsaugen, dabei lüften und hinterher den Staubsaugerbeutel wechseln. Dort gelagerte Gegenstände sind gut zu verpacken, damit sie nicht einstauben und so mit Holzschutzmitteln kontaminiert werden.
- Dachausbau. Wenn das Gebälk in Ihrem Dachboden mit Holzschutz behandelt wurde und Sie ihn dennoch zum Wohnraum ausbauen möchten, besteht der wirksamste Schutz darin, alle belasteten Bretter zu entfernen. Vorsicht ist dabei geboten, denn es kann belasteter Staub aufgewirbelt werden. Tragende Balken können Sie mit einer gasdichten Spezialfolie einkapseln oder mit einem Speziallack anstreichen. Wie zuverlässig der Anstrich die Balken abdichtet, hängt zum Beispiel davon ab, ob die Oberfläche glatt ist und ob das Holz wenig „arbeitet“. Auf keinen Fall sollten Sie die Hölzer abschleifen, denn dabei entsteht viel giftiger Staub. Werden die Balken mit Spezialfolien aus Kunststoff-Aluminium-Verbundmaterialien umwickelt, können sie bei sorgfältiger Verarbeitung nahezu hundertprozentig eingekapselt werden. Mit lösemittelfreiem Kleber lässt sich die Abdichtung auf dem belasteten Holz befestigen. Erhältlich sind auch Klebebänder aus Aluminium. Nachteil der Folien: Die Balken müssen noch verkleidet werden.
- Lüften. Ist eine Sanierung nicht sofort möglich, hilft kurzfristig in jedem Fall richtiges Lüften: mehrmals täglich bei weit geöffneten Fenstern – am besten auf Durchzug. Wenige Minuten reichen jeweils völlig aus, um die Belastung der Raumluft deutlich zu reduzieren. Eine zusätzliche Möglichkeit sind energiesparende Belüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung. Der nachträgliche Einbau ist zwar teuer, er könnte sich aber lohnen, wenn dafür eine teure Sanierung ganz oder teilweise entfallen kann.
- Stäube entfernen. Da sich ausgasende Holzschutzmittel gern an Staubpartikel anhaften, sind auch regelmäßiges Staubsaugen und -wischen sinnvoll – aber möglichst immer nur bei geöffneten Fenstern, damit aufgewirbelte oder vom Gerät nicht zurückgehaltene Feinstteilchen ins Freie gelangen. Beim Wischen mit feuchten Lappen und Tüchern arbeiten. Typische „Staubfänger“ wie Gardinen und Vorhänge sollten Sie zweimal jährlich waschen. Wichtig ist auch die Reinigung des gesamten Heizkörperbereiches – insbesondere vor jeder Heizperiode. Die Entfernung von Sekundärkontaminationen von Holzschutzmitteln auf Möbeln ist durch das Abwaschen mit zweiprozentiger Sodalösung (Drogeriemärkte) möglich.
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Giftige Holzschutzmittel sind wirklich furchtbar schädlich, da sollte man auf jeden Fall drauf verzichten. Mittel gegen Holzwürmer sind auch nicht zu empfehlen. Ich hatte mal Holzwürmer im Dachstuhl, ein schlimme Erfahrung, trotzdem sollte man keine chemischen Mittel nutzen. Ich habe mich dann von einem Schädlingsbekämpfer http://www.irt-lippstadt.de beraten lassen, der die Holzwürmer mit einem Heißluftverfahren beseitigt hat. Ich bin froh, dass die Holzwürmer ganz nachhaltig entfernt wurden.
Die Maissilos werden nicht imprägniert, da der Mais als Futter verwendet wird, und der Silosaft das Holz imprägniert. Solange das Holz feucht bleibt, fault es nicht. Nur wenn es trocken wird, und im schlimmsten Fall der ständige Wechsel aus Feuchtigkeit und Trockenheit zerstört den Baustoff.
Ich sehe aber keinen Vorteil darin dieses Holz für den Sandkasten zu verwenden. Der Geruch der Silage, der natürlich ebenfalls im Holz steckt, könnte ein großer Nachteil werden, da die Kinder vielleicht nicht darin spielen wollen.
Ich habe vor sechs Jahren einen Sandkasten für meinen Junior gebaut, und diesen überhaupt nicht eingelassen. Jetzt zeigen sich die ersten Anzeichen von Altersschwäche. Aber aufgrund seines Alters verliert der Sandkasten auch immer mehr an Attraktivität. Noch zwei oder drei Jahre, dann kann ich das Holz problemlos entsorgen, weil es unbehandelt ist, und ich habe mir viel Arbeit mit dem Streichen und Geld für Holzschutz gespart. Meine Meinung dazu.
@year77: Wir raten zur Vorsicht, da Sie die Angaben nicht überprüfen können. Sie können sich auch an die Umweltberatungsstelle oder die www.ihg-ev.de wenden. (MK)
Hallo!
Mich beschäftigt gerade die Frage, ob das Holz eines alten Mais-Hoch-Silos für den Bau eines Kindersandkastens aufgrund irgendwelcher Stoffe, die zur Imprägnierung benutzt wurden, eher nicht verwendet werden sollte.
Laut dem Bauern, wurden die Holzteile damals druckimprägniert, um sie gegen die Säure der Silage zu schützen. Muss man davon ausgehen, dass hier im Holz Inhaltsstoffe enthalten sind, die sich negativ auf die Gesundheit von Kindern auswirken könnten?
vielen Dank!
Matthias Ettinger
Seit 3 Jahren suchen die Ärzte den Grund meiner Polyneuropathie. In dieser Zeit sind meine Beine bis über die Knie wie lahm. Die Nerven sind am absterben.Laut Ärzten bin ich kerngesund, ausser meinen Beinen da kann keiner helfen. Ich gehe inzwischen mit Rollator, kann kaum noch stehen, und habe dadurch in den Beinen Gleichgewichtsstörung u. einen Schwerbehindertenausweis. Danke!!!!
- Geschichte: Ich habe mit meinem Mann 1973 ein Haus renoviert überall mit Holz. Decken, Wände, usw. mit Xylamon. Auch im Schlafzimmer eine Holzdecke, nach vielleicht einem Jahr fing es bei mir an, das ich Beinschmerzen bekam. Durchblutungsstörungen?? Waren es nicht, was sollte es sein??? Keiner half mir weiter. Bis sich jetzt 2013 Polyneuropathie herausstellte. Hab in den 3 Jahren alles durchgemacht, von OP bis Punktionen. Jetzt findet eine Heilpraktikerin heraus, ich bin vergiftet von Xylamon. Immerwieder habe ich Ärzte danach gefragt, aber immer wurde ich abgewunken. Wo leben wir hier eigentlich?