
Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland tragen Hörgeräte, die ihren Strom meist aus kleinen Knopfzellen beziehen. Die Stiftung Warentest hat 42 dieser Zink-Luft-Batterien ins Labor geholt, je 14 von den drei meistgenutzten Batterietypen: Typ-10-Zellen für die kleinen unauffälligen Im-Ohr-Geräte, Typ-312-Batterien für Hinter-dem-Ohr-Geräte mittlerer Größe sowie Typ-13-Zellen für hoch verstärkende große Geräte. Fast jede zweite ist gut – doch es lohnt sich, auf die Preise zu schauen.
Kleine Zellen – große Unterschiede
Wichtigste Prüfung: Das Messen der Kapazität. Die Batterie soll den für das Hörgerät nötigen Strom möglichst lange liefern. Der Test offenbart deutliche Unterschiede. Die Kapazität der geprüften Batterien schwankt zwischen sehr gut und ausreichend. In Zahlen ausgedrückt: Liefert eine Batterie mit sehr guter Kapazität zehn Tage lang Energie, bringt es eine ausreichende Zelle nur auf acht Tage.
Großer Strom – geringere Kapazität
Die Laufzeit hängt nicht nur von der Kapazität der Batterie ab, sondern vor allem von ihrer Nutzung: Ist die Umgebung laut, das Hörgerät jeden Tag ausgiebig in Betrieb oder muss es hoch verstärken, weil ein Mensch sehr schlecht hört, geht die Batterie schneller zur Neige. Die Tester prüften die Kapazität der Zellen unter zwei verschiedenen Belastungen. Nur wenn sie in der Summe überzeugte, konnte eine Batterie die Gesamtnote Gut erreichen. Geschafft haben das je neun Knopfzellen von Typ 10 und Typ 312 sowie drei von Typ 13. Die Gesamtnote setzt sich zusammen aus den drei Teilnoten für die unterschiedlich gewichteten Prüfpunkte Batteriekapazität (65%), Handhabung (25%) und Deklaration (10%).
Das bietet der Test Batterien für Hörgeräte
Testergebnisse. Unsere Tabellen zeigen Bewertungen für 42 Zink-Luft-Batterien – je 14 für Im-Ohr-Geräte (Typ-10-Zellen), für Hinter-dem-Ohr-Geräte mittlerer Größe (Typ-312-Batterien) sowie für hoch verstärkende große Geräte, die ebenfalls hinter dem Ohr getragen werden (Typ-13-Zellen). Der Test zeigt, dass sich sowohl durch die Wahl eines anderen Produkts als auch durch Preisvergleiche zu ein und demselben Produkt viel Geld sparen lässt. Wer bei seinem Hörgerät alle zehn Tage die Batterie wechseln muss, kann so deutlich über 100 Euro sparen. Zu den getesteten Anbietern gehören unter anderem Power One, Rayovac und Kind.
Akkus statt Batterien? Wir sagen, wie lange Akkus im Vergleich zu Batterien halten, welche Vor- und Nachteile sie gegenüber letzteren haben – und ob sich der Einsatz von Akkus auch finanziell gesehen lohnt.
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Spartipp 1: Auf günstige gute Batterien umsteigen
Der Test der Stiftung Warentest zeigt: Manche Hörgerätebatterien bieten gleiche Qualität bei krass unterschiedlichen Preisen. Da lohnt der Vergleich. Die Auswahl an Anbietern ist riesig: Hörgeräteakustiker, Drogerie- und Elektronikmärkte, überregionale Brillenanbieter, verschiedene Onlinehändler – sie alle verkaufen die Kraftpakete im Kleinformat. Und das zu sehr unterschiedlichen Preisen. Ein extremes Beispiel gibt es bei den Typ-10-Knopfzellen: Bei der Preisrecherche im Dezember fanden wir eine Batterie für nur 95 Cent je Sechserpack, die gleiche Menge einer anderen Marke kostet bei einem Elektronikgroßmarkt 10 Euro – mehr als das Zehnfache. Wer also nur auf eine ausdauernde Batterie aus ist, kann kräftig sparen: Geht man von einem (üblichen) Zellenwechsel alle zehn Tage aus, summieren sich die Kosten der teuren Batterie übers Jahr auf 120 Euro, bei der billigen sind es dagegen höchstens 12 Euro. Ersparnis: deutlich über 100 Euro pro Jahr.
Spartipp 2: Preise verschiedener Händler vergleichen
Der Test der Stiftung Warentest zeigt auch: Je nach Händler gibt es extreme Preisunterschiede bei ein und demselben Produkt. So fanden wir die teure Batterie aus obigem Preisvergleich bei einem Onlineanbieter um fast die Hälfte günstiger – für 5,50 Euro je Sechserblister. Das zeigt, dass sich eine Preisrecherche bei verschiedenen Händlern selbst für identische Batterien lohnen kann. Eine andere Batterie fanden wir bei Fielmann für 1,95 Euro je Sechserblister, gleichzeitig verlangten einzelne Onlinehändler bis zu 8 Euro. Der vierfache Preis für die exakt gleiche Batterie – „Wie bitte?“. Werden im Mittel alle zehn Tage neue Knopfzellen fällig, spart der Nutzer über das billigere Angebot 73 Euro pro Jahr: Bei der Optikerkette summieren sich die Kosten auf etwa 23 Euro, beim Internetanbieter auf stolze 96 Euro. Das ist nur ein Beispiel. Ähnlich groß können die Preisunterschiede in den anderen Produktgruppen ins Gewicht fallen.
Spartipp 3: Kleinere Preise bei Großpackungen
Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu sparen: Großpackungen kaufen. Einige Händler geben dann Rabatt. In der Zehnerpackung kann sich der Preis für einen Sechserblister um bis zu 50 Prozent reduzieren, wie unsere Recherche zeigt.