
© Stiftung Warentest

Rechtzeitig für den Frühjahrsputz rund ums Haus verkaufte Aldi (Nord) einen Hochdruckreiniger als Aktionsware (79,99 Euro). Die Dauerprüfung ist mittlerweile abgeschlossen. Im „Stresstest“ geriet ein Gerät in Brand. Auch der Dauertest eines zweiten Hochdruckreinigers endete frühzeitig, weil das Gerät undicht wurde und Wasser herausspritzte. Ein ausführlicherer Test von Hochdruckreinigern – inklusive Dauerprüfung und Lärmmessung – folgt Ende April.
[Update 26.03.14]: Schlechte Haltbarkeit
Die Dauerprüfung der Top Craft Hochdruckreiniger ist mittlerweile abgeschlossen. Dabei zeigte sich, dass sich die Geräte im Innern erhitzen. Bei einem der getesteten Geräte kam es zu einem elektrischen Kurzschluss, der im Labor die Sicherung rausfliegen ließ. Kurz darauf stand das Gerät lichterloh in Flammen. Glücklicherweise bemerkten die Prüfer den Brand und konnten es zum Löschen ins Freie ziehen. Die Nachprüfung der Haltbarkeit mit einem zweiten Gerät endete frühzeitig, weil das Gerät undicht wurde und Wasser herausspritzte. Dies ereignete sich bereits nach 30 von geplanten 300 Testzyklen (Weitere Details am Ende des Texts).
Viel Zubehör fürs Geld
Schon der Blick auf die Verpackung macht neugierig. Die Abbildungen zeigen, dass der Kunde für ca. 80 Euro relativ viel Zubehör bekommt: Im Lieferumfang enthalten sind zwei verschiedene Düsenaufsätze für die Pistole und eine rotierende Waschbürste für glatte Oberflächen. Obendrein ist das Gerät mit einem 10 Meter langen Druckschlauch samt Schlauchtrommel ausgestattet. Hinzu kommt eine Flasche Reinigungsmittel.
Nutzerfreundliche Bedienung
Für den Schnelltest haben wir insgesamt 5 Geräte eingekauft. Die Handhabungsprüfung ergibt überwiegend positive Beurteilungen: Die Gebrauchsanleitung erweist sich als hilfreich, die Erstmontage gelingt innerhalb weniger Minuten, die Bedienelemente sind übersichtlich, Sprühlanzen und Pistole lassen sich überwiegend leicht bedienen. Allerdings ist das Anbringen des Schlauchs mitunter etwas „fummelig“. Um die verstellbare Strahldüse wunschgemäß zum Sprühen zu veranlassen, benötigen die Tester etwas Geduld zum Ausprobieren. Der Handgriff zum Ziehen des Geräts sitzt so niedrig, dass er langen Menschen wenig Freude bereitet. Auch die Pistolenhalterung ist etwas widerspenstig. Beim Anschließen der mitgelieferten Waschbürste an die Pistole stellt sich heraus, dass der Pistolengriff die Bürste auf großen glatten Flächen in eine leicht schräge Position drücken kann; sie liegt dann nicht optimal auf dem Untergrund.
Pluspunkt Schlauchtrommel

So sah er vorher aus: der Top Craft Hochdruckreiniger von Aldi (Nord) © Stiftung Warentest
Ein dickes Lob erntet der Top Craft Hochdruckreiniger von Aldi (Nord) für seine praktische Schlauchtrommel. Ein Schlauchende ist fest am Gerät angeschlossen. Die Länge von 10 Metern sorgt für einen großen Aktionsradius. Allerdings ist das Schlauchmaterial ein wenig störrisch. Beim Aufrollen hilft am besten ein Familienmitglied, das zunächst Verwindungen beseitigt und den Schlauch hochhält, damit er nicht am Boden schleift. Einfach, aber sehr praktisch: Zwei kleine Clips, mit denen sich Schlauch und Elektrokabel festklemmen lassen. Das hilft beim Transportieren und erleichtert die ordentliche, platzsparende Aufbewahrung.
Ordentliche Reinigungsleistung
Aldi wirbt mit einem Maximaldruck von 150 Bar. Doch entscheidend ist, wie viel Power vorne ankommt. Die Tester erprobten dies auf Betonpflastersteinen und auf weiteren Untergründen. Übliche Verschmutzungen ließen sich hier recht effizient beseitigen. Die rotierende Bürste bekämpft auch hartnäckigeren Schmutz. Reste von auf Beton angetrockneter Wandfarbe konnten die Tester mit etwas Geduld größtenteils entfernen. Bei der Überprüfung der elektrischen Sicherheit ergaben sich keine zu beanstandenden Auffälligkeiten.
Attraktives Sonderzubehör
Als zusätzliche Aktionsware bietet Aldi (Nord) einen Terrassen- und Flächenreiniger an, der sich nicht nur zum Anschluss an das Top-Craft-Modell eignet, sondern sich – mit Hilfe mitgelieferter Adapterrohre – auch an andere Hochdruckreiniger (zum Beispiel von Kärcher, Güde oder Lux) anschließen lässt. Dass dies nur bis 150 Bar möglich ist, steht zwar auf der Verpackung, aber leider nicht auf dem Gerät. Im Schnelltest erweist sich die Flächenreinigung als recht effizient. Vorteil: Die Abdeckhaube verhindert ärgerliches seitliches Spritzen.
Fazit: Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Wer hofft, bei Aldi für kleines Geld ein Gerät aus dem Hause Kärcher ergattern zu können, unterliegt einem Irrtum. Der Discounter hat sich lediglich bei der Farbgestaltung ganz offensichtlich – und nicht ungeschickt – am deutschen Marktführer orientiert. Produzent ist aber ein anderes Unternehmen. Dennoch: In Anbetracht des Preises von 79,99 Euro erhält der Kunde relativ viel Gegenleistung. Wer noch 19,99 Euro im Portemonnaie übrig hat, sollte sich als praktisches Zubehör auch noch den Terrassen- und Flächenreiniger kaufen.
[Update 26.03.2014] Der Dauertest
Die Stiftung Warentest prüft die Haltbarkeit von Hochdruckreinigern quasi nach dem Zeitrafferprinzip. So lässt sich ermitteln, ob die Geräte voraussichtlich viele Jahre lang durchhalten und auch erhöhten Arbeitsbeanspruchungen Stand halten können. Ziel ist es, dass das jeweilige Gerät die im Prüfprogramm vorgesehenen 300 Testzyklen a 40 Minuten (15 Minuten Spritzen, 3 Minuten Pause, 12 Minuten Spritzen, 10 Minuten im ausgeschalteten Zustand abkühlen) übersteht.
Relativ warm
Bei den Top Craft Hochdruckreinigern von Aldi (Nord) fiel den Prüfern auf, dass sie sich auf dem Dauerprüfstand relativ stark erwärmten. Kein Wunder: Der Motor zieht im Betrieb über 1 300 Watt. Luft kann hier nur wenig kühlen, da das Gehäuse weitgehend abgedichtet ist, um es vor Spritzwasser zu schützen. Die auf dem Produktfoto erkennbaren Luftschlitze sind nur ein Designelement, Luft kann hier nicht durchkommen.
Weitere Testergebnisse folgen
Prüfungen zur Sicherheit laufen noch. Über das endgültige test-Qualitätsurteil wird die Stiftung Warentest Ende April 2014 informieren. Dann veröffentlicht sie auch Testergebnisse von vielen weiteren Hochdruckreinigermodellen. Vorerst empfehlen wir allen Käufern des Top Craft Hochdruckreinigers: Wenn Sie das Gerät behalten und nicht umtauschen möchten, sollten Sie es vorsichtshalber nicht so stark und lange beanspruchen, dass sich das Gehäuse spürbar stark erwärmt. Lassen Sie es vorsorglich während der Abkühlphase im Freien stehen.
Dieser Schnelltest ist am 07.03.2014 erschienen und wurde am 26.03.2014 um die Ergebnisse des Dauertests ergänzt.
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vor einigen Jahren hatte ich bei Aldi diesen Hochdruckreiniger gekauft. Innerhalb der Garantiezeit
baute er keinen Druck mehr auf. Ich habe ihn eingeschickt und repariert wieder bekommen. Dieser
ging genau so kaputt. Danach meldete ich mich bei Aldi, das man mit den Erfahrungen diese Produkt nicht weiterempfehlen kann. Es wurde sofort ein Neues Gerät geschickt und das alte mitgenommen.
Nur leider ist dieses Gerät nach ca 2 - 3 Jahren genau so kaputt gegangen und baute keinen Druck mehr
auf. was mich veranlasst doch in Zukunft ein Markengerät zu erwerben.
Hallo an die Tester: Da war wohl kein Wasser zur Hand oder, ansonsten hätte man das Gerät doch sicher löschen können, oder :)
Ich hatte mir den Hochdruckreiniger bei der Aldi Nord Werbung gekauft und kann Ihren ersten positiven Eindruck vom Schnelltest nur bestätigen. Nach ca. 3h Einsatz zum Reinigen von Gartenmöbeln und Terrasse ist das Gerät nicht übermäßig warm geworden und Leistung und Ausstattung haben mir sehr gut gefallen. Ich möchte es auf jeden Fall behalten.
Der Maschinentester
@RemusRomulus: Sollten Sie sich dafür entscheiden das Gerät zu behalten, dann sollte es nicht so stark und lange in Betrieb genommen werden, um eine Überhitzung zu vermeiden. Lassen Sie den Reiniger dann im Freien abkühlen.
Im Fall einer Rückgabe, finden Sie nützliche Hinweise zum Kaufrecht auf unserer Themenseite unter https://www.test.de/thema/reklamation/
(SE)
Hallo,
ich habe auch dieses Gerät gekauft. Es steht allerdings noch original verpackt im Keller. Wäre es besser das Gerät gleich zurück zu geben ?