
Nachdem die Stiftung Warentest kurz zuvor schon Sonnenöle untersucht hatte, nahm sie sich im Juli 1966 Sonnencreme, -milch und Gelees vor. Ergebnis: Diese schützen im Durchschnitt besser. „Öle sind geeignet, wenn Sie schon etwas braun sind und Ihre Haut sich an die Sonne gewöhnt hat“, schrieben die Tester. „Wer lange in der Sonne liegen will, sollte ein Mittel mit starkem Filter verwenden.“ Im Test: 26 Präparate, von denen 12 „einen guten Schutz“ boten.
Im Zweifelsfalle Creme
Hier ein Auszug aus dem Prüfbericht zu Test Nr. 9 (test 04/Juli 1966):
„Was packen Sie im Sommer in Ihre Badetasche? Ein Sonnenöl, eine Creme, oder bevorzugen Sie ein fettfreies Mittel? Wir haben in zwei Testreihen die gebräuchlichsten Lichtschutzmittel untersucht. Unser Ergebnis: Creme und Sonnenmilch sind im Durchschnitt für den Sonnenschutz besser geeignet als Öl.
Sonnenöle bestehen aus pflanzlichen oder mineralischen Ölen, in die wenige Prozent Lichtschutzfilter, etwas Parfüm und manchmal Farbe eingearbeitet sind. Cremes enthalten im Gegensatz zu Ölen Wasser, gewöhnlich zwischen 30 und 60 Prozent. Der Rest ist wieder Fett, manchmal Wachse. Damit sich das Wasser mit dem Fett verbindet, wird ein Emulgator gebraucht. Dieser Emulsion werden wieder Lichtschutzfilter, Parfüm und manchmal Farbe und Wirkstoffe zugesetzt. Milch ist vergleichbar mit Creme, nur dünnflüssiger. Bei fettfreien Mitteln wird der Lichtschutzfilter in Wasser oder Alkohol gelöst.
Öle wirken schwächer
Hautärzte halten Sonnenöl für problematischer als Creme. Denn Öle belasten als konzentriertes Fett die Haut. Cremes, mit ihrem hohen Wasseranteil, bekommen der Haut besser. Außerdem ist ein Öl bei schon beginnendem Sonnenbrand fehl am Platze. Deswegen empfehlen Ärzte im Zweifelsfall eine Creme, eine Milch oder ein fettfreies Präparat. Das gilt auch, wenn jemand seinen Hauttyp nicht genau kennt und deshalb nicht weiß, wie das Mittel sich auswirkt.“