
© Stiftung Warentest
Erste Vorläufer des „Zauberstabs“ gab es bereits vor dem Ersten Weltkrieg. Der Pürierstab heutiger Prägung kommt aus der Schweiz und wurde in den fünfziger Jahren vom deutschen Unternehmen ESGE bekannt gemacht. 1966, als die erste „test“-Ausgabe erschien, besaßen immerhin schon 8 Millionen deutsche Haushalte einen Stabmixer. Zehn Modelle untersuchte die Stiftung Warentest – nur mit zweien war sie zufrieden.
Handlich und doch vielseitig verwendbar
Hier der Einstieg zu Test Nr. 2 (test 01/April 1966):
„Acht Millionen Hausfrauen haben den Kochlöffel aus der Hand gelegt und auf elektrisch umgeschaltet. Fast in jedem zweiten Haushalt steht heute ein elektrisches Küchengerät. Die Küchenmaschine ist kein Kind der Nachkriegszeit. Bereits 1911 konstruierten findige Ingenieure einen »Haushaltsmotor«, mit dem die Hausfrau sogar buttern konnte. Der Nachteil dieser Küchenhelfer: sie waren schwer und unhandlich. Aber auch moderne Maschinen sind noch umständlich auf- und abzubauen und schwierig zu reinigen. Die württembergische Firma ESGE brachte deshalb ein vereinfachtes Gerät auf den Markt: den Zauberstab. Stäbe ersetzen zwar keine Küchenmaschinen, erleichtern aber die Arbeit. Der Stabmixer machte Karriere. Bis heute produzierte ESGE in fünf europäischen Werken mehr als eineinhalb Millionen Stabmixer. 21 deutsche Hersteller bauten nach. Einige übernahmen die Idee des Stabmixers, andere, unter ihnen Siemens, Bosch, Philips, AEG und Krups, ließen sich etwas Neues einfallen. Ihre neuen Geräte – die sogenannten Rührwerke – waren ein Kompromiß zwischen den schweren Küchenmaschinen und den einfachen Stäben: handlich und doch vielseitig verwendbar.
Inzwischen haben viele Hersteller das Rennen wieder aufgegeben. Trotzdem ist das Angebot für die Verbraucher immer noch verwirrend: Rund 10 Stabmixer, 30 Rührwerke und etwa 15 Kombinationen (Rührwerk mit Mixstab). Es fehlt jedoch an Aufklärung, was mit welchem Gerät gemacht werden kann, wie sich Mixstäbe von Rührwerken und Kombinationen unterscheiden.“
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Wir schreiben das Jahr 2021, den ESGE Zauberstab gibt es immer noch und auch die Stiftung Warentest. Diese testet den Zauberstab, vor 55 Jahren Testsieger, gegen neumodische Konkurrenten, die teilweise weniger kosten als der Zauberstab 1966 und dabei mehr Leistung bieten. Jedenfalls auf dem Papier. Leider werden nur noch "Softskills" geprüft. Ob die Nennleistung erreicht und über die Kurzbetriebszeit gehalten wird, zählt nicht mehr. Auch der Dauerlauf bis zum Ausfall des Geräts wird nicht mehr geprüft. Am Ende verliert der Klassiker weil drei Testerinnen (sic !) die Bedienungsanleitung nicht beachten.
u nun stellt, wie so häufig, natürlich die frage, von wann ist der neuste test?
u da die teile heute keine jahrzehnte mehr halten, mal vom ersatzteildienst ganz abgesehen, sondern geplante obsoleszenz allenthalben vorherrst u die sachen sehr oft nur noch 2 jahre und ein paar tage halten,
sollten oder müssten gar diese stabmixer jedes jahr, spätestens jedes zweite jahr getestet werden und dabei müsste auch auf die reparaturfähigkeit und den teiledienst abgehoben werden.
als umweltminister würde ich dafür sorgen, dass firmen, die lebenslangen ersatzteildienst anbieten und dauerfestigkeit von mindestens 5 jahren, steuerermäßigungen oder gar steuerbefreiung erhalten müssten, entlang ihrer produktlinien.
auch 48haustausch sollte gefordert werden. überhaupt erwarte ich mir von stiftungwarentest-ingenieuren ud -redakteuren mehr zukunftsgerichteten input im sinne von kundenforderungen u gnadenlose abwertungskriterien, wenn keine ED 100 vorhanden ist oder das gehäuse nicht aufgeht...
Kommentar vom Autor gelöscht.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Es freut uns, dass unsere Testergebnisse auch nach fast 50 Jahren noch stimmen ;-) (aci)
Ich habe den historischen Test noch einmal nachgelesen. Mein Vater hat den ESGE Stabmixer 1966 meiner Mutter geschenkt und er wurde damals sehr intensiv genutzt. Inzwischen befindet er sich in meinem Haushalt und ich benutze ihn recht häufig. Er arbeitet immer noch zu meiner vollsten Zufriedenheit.