Weiterbildung für Helfer – Bildungschancen für Flüchtlinge
Bildung spielt für die Integration eine Schlüsselrolle. Anlässlich des Weltbildungstags am 8. September möchte daher eine Initiative Flüchtlingen einen einfachen und schnellen Zugang zu Lern- und Lesematerial verschaffen. Auch für Helfer gibt es spezielle Fortbildungen. So gibt es Seminare, in denen Ehrenamtliche lernen, wie sie Zugewanderten Deutsch beibringen können. Eine Metasuchmaschine ermöglicht die bundesweite Suche nach Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Helfer und Flüchtlinge. Und eine Seite des Bundesbildungsministeriums informiert darüber, wie und wo Flüchtlinge ihre berufliche Ausbildung anerkennen lassen können.
Für Bücher spenden
Auf Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels sollen in der unmittelbaren Umgebung von Flüchtlingsunterkünften Lese- und Lernecken mit Büchern, Lehrmaterialien, Wörterbüchern und Lexika eingerichtet werden. Als Standort kommen zum Beispiel Bildungszentren, Sprachschulen und andere Einrichtungen in Frage. Eingerichtet und ausgestattet werden die Lese- und Lernecken mithilfe einer Spendenaktion in den Buchhandlungen. Dazu stehen in vielen Buchhandlungen ab dem 19. September Spendenboxen bereit. Weitere Infos beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels und bei der LitCam.
Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten für Flüchtlinge
Wie sind Fragen der Bildung von Flüchtlingen in Deutschland eigentlich geregelt, welche Möglichkeiten bieten sich ihnen in den einzelnen Bildungsbereichen und welche grundlegenden Übersichten und unterstützenden Materialien gibt es? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt ein gerade veröffentlichtes Dossier des Deutschen Bildungsservers. Darin geht es unter anderem um die Möglichkeiten der Betreuung in Kitas, den Besuch von Schule und Unterricht, sowie um Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.
Flüchtlinge gut beraten
Wer Flüchtlinge berät, möchte kompetente und verlässliche Auskunft geben können – keine ganz einfach Aufgabe, da sich die rechtlichen Grundlagen häufig ändern. Von der Volkshochschule bis hin zum privaten Anbieter gibt es daher Weiterbildungsangebote zum Thema Asyl-, Ausländer- und Sozialrecht, beispielsweise bei der GGUA Flüchtlingshilfe. Eine bundesweite Suche nach Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Helfer und Flüchtlinge ermöglicht die Metasuchmaschine InfoWeb Weiterbildung.
Deutschkurse für Asylbewerber
Zwischen ihrer Ankunft in Deutschland und der Anerkennung ihres Asylantrags haben Asylbewerber kein Recht auf einen offiziellen Deutschkurs. Viele Hilfswillige vor Ort bieten den Ankömmlingen daher ehrenamtlich Deutschunterricht an – häufig ohne eigene Lehrerfahrung. Für diese Menschen ist der Deutschkurs für Asylbewerber gemacht: Das Workbook mit Untertiteln in englischer Sprache ist konzipiert als Arbeitshilfe im Deutschunterricht für Asylbewerber. Es enthält viele illustrierte Arbeitsblätter zu lebens- und landeskundlichen Themen, um erste einfache Sprachkenntnisse zu vermitteln. Zudem gibt es Seminare, in denen Ehrenamtliche lernen, wie sie Zugewanderten Deutsch beibringen können – beispielsweise beim Fachberatungsdienst Zuwanderung, Integration und Toleranz im Land Brandenburg (Fazit). Der Dienst stellt auf Antrag auch einen Sprach- und Integrationsvermittler, etwa für die Begleitung zum Arzt oder zu einer Behörde.
Hilfe für Kinder und Jugendliche
Auch viele Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht. Oft kommen sie ohne Familie in Deutschland an – sei es, weil ihre Familie sie alleine losgeschickt hat, oder weil sie ihre Angehörigen unterwegs verloren haben. Um diese Kinder und Jugendlichen kümmert sich der Bundesverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge. Er setzt sich unter anderem dafür ein, dass unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) auch Zugang zu Einrichtungen der Jugendhilfe erhalten – die laut Gesetz auch für UMF zuständig sind – und in Gemeinschaftsunterkünften speziell betreut werden. Außerdem bietet er Schulungen für die Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen an.
Arbeiten in Deutschland
Integration gelingt am besten, wenn Einwanderer in ihrer neuen Heimat am Erwerbsleben teilnehmen können. Doch häufig ist der im Ausland erworbene berufliche Abschluss hierzulande nicht anerkannt. Der Anerkennungs-Finder informiert darüber, wie und wo Flüchtlinge ihren ausländischen Beruf anerkennen lassen können. Ist die Qualifizierung nicht anerkannt oder nicht ausreichend, kann das Förderprogramm IQ Integration durch Qualifizierung helfen. Auch die Handwerkskammern (HWK) und Industrie- und Handelskammern (IHK) haben inzwischen eine ganze Reihe von Initiativen gestartet und informieren beispielsweise darüber, wie Unternehmer Flüchtlinge beschäftigen können. So hat die Berliner IHK die Seite Was Sie als Berliner Unternehmer für die Flüchtlinge tun können aufgelegt.
Wie können Arbeitgeber helfen?
Flüchtlinge einzustellen ist zwar grundsätzlich möglich. Aber das Arbeitsamt prüft zuerst, ob für die betreffende Stelle Arbeitnehmer aus Deutschland oder der EU in Frage kommen. Diese haben gegebenenfalls Vorrang. Kontaktieren Sie den örtlichen Flüchtlingsrat. Die Online-Plattform workeer richtet sich als Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse speziell an Flüchtlinge.