Wenn Medikamente nicht helfen, bieten sich diverse Eingriffe an.
Elektrische Kardioversion („Elektroschocktherapie“): Sie wird vorgeschlagen, wenn sich trotz Medikamenten der normale Sinusrhythmus nicht wieder einstellt. Davor und drei bis sechs Wochen danach müssen gerinnungshemmende Mittel eingenommen werden. Der Eingriff hilft in der Regel sofort, aber oft tritt das Vorhofflimmern nach einiger Zeit erneut auf.
AV-Knotenablation (Verödung des AV-Knotens): Hier wird die Erregungsleitung zwischen Vorhöfen und Kammern durch elektrischen Strom (Hochfrequenzablation) oder Kälte unterbrochen. Dazu ist ein Kathetereingriff erforderlich. Er dauert etwa 30 bis 60 Minuten.
Katheterablation: Eine Alternative zur Medikamenteneinnahme bei gutartigem Herzjagen. Das Verfahren wird auch bei Vorhofflimmern seit gut zehn Jahren in spezialisierten Zentren durchgeführt. Es werden Herzmuskelzellen mit Hochfrequenzstrom oder Kälte verödet und so-genannte Isolationslinien hergestellt, die eine Weiterleitung von elektrischer Erregung verhindern. Das Verfahren ist medizinisch gesehen Neuland. Zudem wird oft ein zweiter oder dritter Eingriff nötig.
Herzschrittmacher-Stimulation: Auch mit ihr kann Vorhofflimmern positiv beeinflusst werden. Aber von dem Einsetzen eines Schrittmachers, nur um Vorhofflimmern zu verhindern, wird abgeraten.
Defibrillator: Der Einsatz eines „Defis“, der Herzrhythmusstörungen binnen Sekunden erkennt und sie durch elektrische Impulse beendet, kann bei Rhythmusstörungen der Herzkammern nützlich sein – nicht jedoch bei Vorhofflimmern.
Chirurgische Therapie: Hier wird die Herzmuskelwand der Vorhöfe durch gezielte Schnitte und Nähte in Segmente unterteilt. Dadurch lassen sich störende Erregungsleitungen (Flimmerwellen) unterbrechen. Man begann damit in den 80er Jahren und setzte die Technik vor allem ein, wenn das Herz für eine Operation sowieso eröffnet werden musste. Diese Maze-Technik (maze = Labyrinth) ist durch neuere Ablationstechniken abgelöst worden. Doch jetzt erfährt sie eine Renaissance, da einzelne Spezialisten sie minimalinvasiv einsetzen. Der Eingriff geschieht dann ohne Herz-Lungen-Maschine und ohne Eröffnung des Brustkorbs.
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