Haltbarkeit: 40 %
Wir wuschen drei Hemden pro Anbieter 30-mal: im Pflegeleicht-Programm, bei 40 Grad und Schleudern mit 600 Umdrehungen pro Minute. Wir wuschen mit handelsüblichem Colorwaschmittel, in der Dosierung leicht verschmutzt und mit einer Beladung von 2,2 Kilogramm Wäsche in einer haushaltstypischen Waschmaschine mit 7 Kilogramm Fassungsvermögen. Vor den zwei Bügel-Durchgängen wuschen wir die Hemden im Oberhemden-Programm. Bis auf einzelne Wäschen waren die Knopfleisten geöffnet. Die feuchten Hemden wurden nach mehreren Wäschen und Auflockern per Hand über Nacht auf dem Bügel hängend getrocknet.
Den Zustand nach häufigem Waschen beurteilten zwei Expertinnen nach 10, 21 und 30 Wäschen. Sie musterten die auf einem Bügel getrockneten Hemden etwa auf Schäden und Blasen an Kragen und Manschetten oder sich verziehende Nähte und lösende Knöpfe ab. Sie beurteilten außerdem, ob die Kragenweite nach Waschen und Aufbügeln noch der deklarierten Größe entsprach.
Um die Verarbeitung zu bewerten, sichteten zwei Textilexpertinnen die neuen Hemden etwa auf Schäden an Nähten, Textilflächen, Knöpfen und Knopflöchern. Wir prüften außerdem die Lichtechtheit der Stoffe. Alle Proben bestanden diese Prüfung mit künstlichem Licht, das Tageslicht entsprach. Getestet wurde in Anlehnung an DIN EN ISO 105-B02: 2014.
Tragekomfort: 30 %
Die Passform der neuen Hemden mit der Größe 42 bzw. 41/42 überprüften wir an einem Mann mit für die Größe 42 üblichen Maßen. Auch die Hauptmaße der neuen Hemden – Kragenweite, Brustumfang, Ärmel- und Rückenlänge – wurden gemessen.
Beim Schweißtransport bestimmten wir insgesamt drei Parameter an einem einmal gewaschenen Hemd: Die Atmungsaktivität (Wasserdampfdurchgangswiderstand) sowie die kurzzeitige Wasserdampfaufnahme maßen wir an Stoffproben in einer Klimakammer unter definierten Bedingungen. Diese Messung ist ein sogenanntes Thermoregulationsmodell der menschlichen Haut. Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an DIN EN ISO 11092: 2014.
Als dritten Parameter ermittelten wir die Zeit, in der das Gewebe einen Wassertropfen aufnimmt. Diese sogenannte Sorptionsgeschwindigkeit wird durch Auswertung einer Videoaufnahme von einem winzigen Wassertropfen ermittelt, der unter definierten Bedingungen auf eine Stoffprobe fällt.
Die Blickdichtigkeit des Gewebes prüften zwei Expertinnen mit einer schwarz-weißen Fläche. Sie schoben das Schachbrettmuster unter den Stoff der 30-mal gewaschenen Hemden und glichen den durchscheinenden Schwarz-Weiß-Kontrast mit einem definierten Graumaßstab ab. Der Farbunterschied wurde in Anlehnung an DIN EN ISO 105 – A02: 1993 beurteilt.
Pflege: 30 %
Das Knitterbild wurde nach der 11.und 27. Wäsche von 2 Expertinnen beurteilt. Vor diesen Wäschen waren die Hemden kurz aufgebügelt und anschließend in einem speziellen Oberhemdenprogramm mit geschlossenen Knopfleisten gewaschen worden. Die dann auf dem Bügel getrockneten Hemden wurden abgemustert unter anderem auf Knitter am Rücken, an der Knopfleiste und auf glatte Nähte am Armloch. Die Beurteilung erfolgte in Anlehnung an EN ISO 15487: 2018. Anschließend bügelten drei Personen je eins der drei Muster pro Anbieter bis zu einem subjektiv zufriedenstellenden Ergebnis. Wir erfassten so den Bügelaufwand anhand von sechs Bügelzeiten. Die Hemden hingen dann über Nacht auf einem Bügel. Für das Urteil Bügelergebnis untersuchten wir sie anschließend erneut auf Knitter und Nahtkräuselung.
Schadstoffe: 0 %
Wir untersuchten die neuen Hemden auf freies und abspaltbares Formaldehyd. Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an DIN EN ISO 14184–1: 2011. Ferner ermittelten wir den pH-Wert der Textilien. Dies erfolgte mittels Extraktion in Anlehnung an die DIN EN ISO 3071. Alle Proben hielten die Anforderungen nach Öko-Tex Standard 100 für den pH-Wert von hautnah getragen Textilien und für freies Formaldehyd ein. In sämtlichen Proben waren weder Azofarbstoffe, geprüft gemäß DIN EN ISO 14362, noch Alkylphenole, geprüft gemäß DIN EN ISO 18254, nachweisbar.
Weitere Untersuchungen
Wir überprüften exemplarisch und ohne Bewertung den Einfluss, den die Nutzung eines elektrischen Wäschetrockners auf die Haltbarkeit der Hemden hat. Die Hemden, die laut Kennzeichnung trocknergeeignet sind, wurden – wie bereits beschrieben – gewaschen und anschließend jedes Mal in einem haushaltstypischen Trockner (Ablufttemperatur 45°C) getrocknet. Nach der 5. und 10. Behandlung wurden die Hemden auf Schäden gesichtet.
Abwertungen
Bei befriedigendem oder ausreichendem Zustand nach häufigem Waschen konnte die Haltbarkeit nicht besser sein. Das Qualitätsurteil konnte nur eine halbe Note besser sein als die Haltbarkeit. Bei ausreichendem Schweißtransport konnte der Tragekomfort nur eine Note besser sein.