
Hellblaue Businesshemden sind ein Klassiker. Die Stiftung Warentest hat 14 Modelle daraufhin untersucht, wie langlebig, atmungsaktiv und leicht zu bügeln sie sind. Außerdem haben wir geprüft, unter welchen Arbeits- und Umweltbedingungen die Textilien produziert wurden. Im Test traten unter anderem Markenhemden von Eterna, Olymp, Hugo Boss und Van Laack gegen Modelle von Lidl und C&A an (Preise: 10 bis 140 Euro). Überraschung: Das günstigste Hemd ist eins der besten.
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Große Preisspanne – große Qualitätsunterschiede?
Hellblaue Businesshemden sind in allen Preislagen zu finden. Die 14 Modelle aus der aktuellen Untersuchung der Stiftung Warentest kosten 10 bis 140 Euro. Wir wollten wissen: Schlagen sich die Preisunterschiede auch in der Qualität nieder? Können Hemden von Discountern und Modeketten mit teuren Marken-Hemden mithalten? In standardisierten Haltbarkeitstests haben wir die Baumwollhemden gewaschen, geschleudert und gebügelt und mehrfach auf Schäden untersucht. Außerdem überprüften wir Tragekomfort und Atmungsaktivität und testeten, ob die Hemden flott zu bügeln und frei von Schadstoffen sind.
Das bietet der Businesshemden-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Unsere beiden Tabellen zeigen Bewertungen für 14 Businesshemden. Wir haben untersucht, welche Herrenhemden haltbar, angenehm zu tragen und flott zu bügeln sind. Und geprüft, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Hemden produziert wurden.
Interview. Im Gespräch mit test.de schildert eine ehemalige Kinderarbeiterin aus Bangladesh die Zustände in der Textilindustrie.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 9/2019.
Warentest: Markenhemden machen im Test schlapp
Das überraschende Ergebnis: Zwei der günstigen Hemden meistern die Prüfungen insgesamt am besten und sind Testsieger. Auch fünf weitere Hemden holen insgesamt ein gutes Gesamtergebnis, darunter sind auch ein Bio-Baumwollhemd und der teuerste Testkandidat. Insgesamt 30 Waschgänge mussten alle Hemden im Test überstehen. Das entspricht einer Lebensdauer von etwa anderthalb bis zwei Jahren. Blasen an den Manschetten und Löcher an den Kragenspitzen fanden wir auch an den Hemden einiger Spitzenmarken. Das passierte auch schon im Test vor mehr als zehn Jahren, im aktuellen Test traten Schäden allerdings erst später auf.
Schadstoffe trotz Bügelleicht-Chemie kein Problem
Außerdem ein adrettes Ergebnis: Obwohl fast alle Hemden im Test mit Chemie für schnelleres Bügeln ausgerüstet sind, stellten wir bei keinem Hemd kritische Schadstoffgehalte fest.
Hochwertig und nachhaltig?
Im Warentest prüften wir die Hemden unter anderem auf Haltbarkeit, Tragekomfort und Pflegeeigenschaften. Im CSR-Test (Corporate Social Responsibility, gesellschaftliche Unternehmensverantwortung) untersuchten wir, unter welchen Bedingungen sie produziert wurden und wie ihre Anbieter sich für die Umwelt engagieren.

CSR-Test: Nähfabriken vor Ort besucht
Dass einige Hemden im Test wenig langlebig sind, ist ärgerlich. Denn in Businesshemden steckt richtig viel Handarbeit. Um herauszufinden, wie die Hemden produziert werden, befragten wir die Anbieter zu ihrem sozialen und ökologischen Engagement in der Produktion und überprüften die Nähfabriken vor Ort, sofern uns die Unternehmen Zutritt gewährten. Unsere Tester inspizierten Nähereien zum Beispiel in Bangladesch, Indonesien, Myanmar, Polen, Tunesien und Türkei.
Echtes Engagement ist rar
Das Ergebnis fällt gemischt aus. Mindeststandards – etwa bei der Arbeitssicherheit – werden eingehalten. Allerdings halten sich die meisten Firmen nur an Gesetze – echtes Engagement, wie etwa faire Löhne oder die Unterstützung von Gewerkschaften, ist selten. Relativ hoch ist die Fairness gegenüber Arbeitern und Umwelt nur bei drei Unternehmen.
Slim fit oder Regular – eine Warenkunde
Die Kragenweite ist die übliche Größenangabe für Oberhemden. Gemessen wird sie entlang des Kragens von der Knopfmitte bis zum Außenrand des Knopflochs.
Die Passform gibt an, für welche Figur ein Hemd bestimmt ist. Bei deren Bezeichnung haben die Anbieter allerdings Narrenfreiheit. Sie passen das Spektrum vom stark figurbetonten Super Slim fit bis hin zum weiter geschnittenen Comfort fit oft ihrer Kundengruppe an. Ein Hemd mit geradem Schnitt, oft Regular fit genannt, fällt von Marke zu Marke unterschiedlich aus. Der Modern fit ähnelt dem Regular fit, sitzt oft aber figurbetonter. Bei taillierten Slim-fit-Hemden befinden sich häufig Abnäher im Rücken. Die Passformen gibts häufig mit verschiedenen Ärmellängen.
Die Kragenform gibt es in unzähligen Interpretationen.Die Hemden im Test sind mit dem Klassiker Kent oder einem Haifisch-Kragen ausgestattet, bei dem die Kragenenden weiter gespreizt sind. Beide können mit und ohne Krawatte getragen werden. Kragenstäbchen halten oft die Spitzen in Form.
Nutzerkommentare, die vor dem 28. August 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
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