
Gründlich, sanft zur Haut, langlebig: Wechselklingen überzeugten im Nassrasierer-Test mehr als Einwegrasierer. © Benjamin Pritzkuleit
Im Nassrasierer-Test der Stiftung Warentest stumpften die Klingen der Mehrweg- und Einwegrasierer sehr unterschiedlich schnell ab. Ein Markenanbieter hat die Nase vorn.
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Testergebnisse für 25 Nassrasierer Herren 08/2020Liste der 25 getesteten Produkte
Nassrasierer im Test
Egal ob Dreitagebart oder glattrasiert – jeder Style braucht regelmäßig Pflege. Probates Mittel gegen wildes Gestrüpp im Gesicht: Schaum und Klinge. Einwegrasierer sind schon für kleines Geld zu haben. Rasierer mit Wechselklingen sind teurer. Der Test zeigt: Wer sich täglich rasiert, zahlt im Jahr bis zu 90 Euro für den Nachschub an Markenklingen – ziemlich viel Geld für ein bisschen Kunststoff und Metall. Discounter, Drogerien und Onlinehändler bieten eigene Klingen für einen Bruchteil des Preises. Doch rasieren sie genauso gründlich und hautschonend?
Das bietet unser Herren-Nassrasierer-Test
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 25 Nassrasierer − 17 Systemrasierer mit Wechselklingen sowie 8 Einwegrasierer, unter anderem von Aldi, Amazon, dm, Gillette, Lidl, Rossmann und Wilkinson Sword – vom einfachen 24-Cent-Modell bis zur aufwendigen Klinge für 4,13 Euro. Die Stiftung Warentest hat Rasierergebnis, -komfort, Hautschonung, Handhabung sowie die Haltbarkeit der Klingen untersucht. Es gibt etliche gute Nassrasierer. Die Noten reichen von 1,7 bis 3,9.
Kaufberatung und Tipps. Wir sagen, wer die besten Nassrasierer für Herren anbietet, welchen Einfluss die Anzahl der Klingen auf den Rasurerfolg hat, welcher Nassrasierer sich für empfindliche Haut eignet, wie lange die Klingen halten – und welche Kosten pro Rasur entstehen. Und wir verraten, wie eine gründliche Rasur gelingt.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht Herren-Nassrasierer aus test 8/2020.
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Testergebnisse für 25 Nassrasierer Herren 08/2020Sind sechs Klingen besser als zwei?
Moderne Scherköpfe sind ausgetüftelte Systeme mit bis zu sechs hintereinander angeordneten, präzise geschliffenen Klingen. Hinzu kommt oft ein Konturenschneider an der Oberkante, der die Haare an den Koteletten oder unter der Nase entfernt. Hautstraffer und Gleitstreifen sollen die Rasur angenehmer gestalten. Die Tester gingen auch der Frage nach, ob die Anzahl der Klingen Auswirkungen auf die Qualität der Rasur hat.
Wenig Komfort mit Einwegrasierern
Einwegklingen reizen die Haut mehr als Wechselklingen. Zudem war die Rasur im Test etwas unkomfortabler: Ihr Schwingkopf ist weniger flexibel und passt sich Konturen nicht so gut an wie ein Systemrasierer. Die leichten Plastikgriffe liegen nicht so gut in der Hand wie Metallgriffe.
Wechselklingen bleiben länger scharf
Um die Langlebigkeit der Klingen zu prüfen, verwendeten Probanden mit starkem Bartwuchs – die Stoppeln erinnerten teilweise an Kupferdraht – die Rasierer zu Hause. Und zwar solange wie möglich. Das heißt: Spätestens wenn eine Klinge anfing, am Barthaar zu reißen statt es abzuschneiden, Hautirritationen oder kleine Schnittwunden auftraten, wurde sie gewechselt. Die Einwegrasierer hielten zwischen fünf und neun Rasuren durch, bevor sie in den Müll wanderten – und stumpften damit deutlich schneller ab als die Wechselklingen. Dafür kosten sie weniger. Wechselklingen schafften es auf bis zu 18 Rasuren im Durchschnitt. Eine Rasur kostete zwischen 3 und 25 Cent – für Männer mit starkem Bartwuchs wohlgemerkt. Ein Jüngling mit weichem Flaum kann die Klinge deutlich öfter nutzen.
Der Nassrasierer-Test in Zahlen
18 Rasuren hielt die Testsieger-Klinge im Schnitt – so lange wie keine andere.
3 Cent kostete die günstigste Rasur – 25 Cent die teuerste.
123 Probanden mit normalem bis starkem Bartwuchs führten unseren Praxistest durch.
4 459 Mal rasierten sich die Probanden insgesamt – sowohl zu Hause als auch im Prüflabor.
1 056 Klingen kamen zum Einsatz, um die Gründlichkeit und Hautschonung der Rasur sowie die Handlichkeit und Haltbarkeit der Klingen zu testen.
80 Sekunden brauchte der schnellste Proband, um seinen Dreitagebart zu entfernen – der langsamste fast acht Minuten.
Gibt es Unterschiede zwischen Damen- und Herren-Rasierern?
Ja – Systemrasierer für Damen passen sich mit ihren abgerundeten Rasierköpfen besonders gut an Körperkonturen an. Das erleichtert die Rasur an schwer erreichbaren Stellen in Bikinizone und Achselhöhle. Manche bevorzugen dennoch die eher kantigen Systemrasierer für Männer – auch weil die meist schwerer sind als die Frauenmodelle − zum Teil um bis zu 30 Gramm. Einwegrasierer für die einen wie für die anderen ähneln sich hingegen oft in Form und Gewicht. Die Aussage, Rasierer für Frauen seien systematisch teurer als die für Männer, können wir nach einer Stichprobe übrigens nicht bestätigen.
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Testergebnisse für 25 Nassrasierer Herren 08/2020-
- Damen-Nassrasierer sollen Körperhaare kappen, sanft über die Haut gleiten und komfortabel zu nutzen sein. Welche schneiden besser ab – Systemrasierer oder Einwegrasierer?
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- Fast alle Barttrimmer im Test stutzten Bärte akkurat. Doch nicht jeder lässt sich gut bedienen, reinigen oder aufladen. Ein teures Modell fällt wegen Schadstoffen durch.
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- Bei Hygiene- und Kosmetikartikeln lässt sich viel Geld sparen – ohne auf Qualität zu verzichten. Mit guten Produkten aus den Tests der Stiftung Warentest gelingt das.
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Ich habe recht starken Bartwuchs mit dickem Haar. Häufig lasse ich meinen Bart für vier oder fünf Tage stehen, muss ihn dann aber wieder glatt rasieren. Die Systemrasierer mit fünf Klingen sind dann immer verstopft. Mit Skinguard mit zwei Klingen geht es etwas besser, aber immer noch schwierig, da der Rasierer immer noch leicht verstopft. Meist muss ich dann erst mit dem Langhaartrimmer kürzen und dann erst nass rasieren, war natürlich ein größerer Aufwand ist. Gibt es Nassrasierer mit nur einer Klinge? Diese dürften dann doch kaum mehr verstopfen. Oder hat jemand einen besseren Vorschlag?
@Schmart: Vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir leiten ihn gerne zur Kenntnisnahme an die zuständige Fachabteilung weiter.
Ich fände es gut, wenn die Werbeversprechen der beiden großen Klingenhersteller mal unter die Lupe genommen würden. Einmal soll die zweite Klinge (Gillette G2) DER Durchbruch sein, weil die erste das Haar herauszieht, bevor sie es abschneidet und die zweite dann einen zusätzlichen Teil abschneiden kann, bevor das Haar zurückschnellt, das andere Mal soll eine in sich biegsame Klinge (Wilkinson Xtreme 3) DER Durchbruch sein, weil sie sich den "Kanten" besser anpassen kann. Ob da überhaupt etwas dran ist, bleibt ungeklärt, dient aber der Begründung exorbitant steigender Klingenpreise. Die sind mittlerweile so hoch, dass die Ersatzpackungen wegen der Diebstahlgefahr nur noch an der Kasse herausgegeben werden. Zudem wäre es sicherlich interessant, diese produktionstechnisch aufwändigen und daher sicherlich nicht nachhaltigen Mehrfach-Klingen mit einem Rasierhobel und guter Einfachklinge zu vergleichen. Es gibt kaum ein Produkt, dass so sehr von (Werbe)Versprechungen lebt, wie Rasierklingen!
Ich habe völlig andere Erfahrungen bezüglich der Dauerhaltbarkeit der Klingen gemacht, als in ihrem Test und zwar in positiver Richtung:
Ich nutze eine Gilette Fusion Proglide bei täglicher Rasur 5- 6 Monate!
Die "Gleitbeschichtung" auf dem Pad ist zwat nach ca. 6 Wochen abgenutzt, aber das hat ja offenbar keinen Einfluss auf dei Haltbarkeit der Klingen.
Sicherlich gleitet der Rasierer im Laufe der Zeit nicht mehr so gut und die Rasur dauert auch etwas länger, aber abrasiert bekomme ich die Barthaare trotzdem gut.
Bevor ich vor 6 Jahren auf den Fusion umgestiegen bin habe ich mich 40 Jahre mit den Vorgängern ohne Rasierschaum oder Gel rasiert - nur vorher mit heißem Wasser "eingeweicht".
Das musste ich dann mit dem neuen Rasierer ändern: Ohne Schaum oder Gel geht da nichts.
Aber der Unterschied zu früher ist schon deutlich, vor allem auch auf Grund des beweglichen Kopfes.
Beispiel »Gilette Mach3«: 2,28 € / Ersatzklinge : ca. 0,14 € pro Rasur = ca. 16,3 Rasuren pro Ersatzklinge;
Beispiel »Aldi Süd: Ombia Razor for Men 4-Klingen«: 0,65 € / Ersatzklinge : ca. 0,05 € / Rasur = ca. 13 Rasuren pro Ersatzklinge.
Notendifferenz »Haltbarkeit der Klingen«: 1,5 Noten. Das scheint mir viel bei 16,3 gegen 13 Rasuren pro Ersatzklinge. Wozu eine Bewertung der Haltbarkeit im Test? Eine schlechte Haltbarkeit dürfte sich doch im Preis pro Rasur niederschlagen?