
Sie ist das Herz der Heizung. Die Umwälzpumpe hält den Kreislauf jeder Heizung in Gang: Sie pumpt das erhitzte Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern (rot), das abgekühlt zurück zum Wärmeerzeuger fließt (blau). Alte Pumpen verursachen oft hohe Stromkosten. Quelle: Stiftung Warentest © Stiftung Warentest

Sie befördern heißes Wasser aus dem Keller zu den Heizkörpern. Die sparsamsten verbrauchen dabei Strom für weniger als 10 Euro im Jahr.
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Testergebnisse für 14 Umwälzpumpen 05/2018Eine betagte Heizungspumpe verbraucht oft mehr Strom im Jahr als Waschmaschine oder Kühlschrank. Unermüdlich pumpt sie das heiße Wasser vom Kessel im Keller zu den Heizkörpern im Haus – tagein, tagaus. Nur im Sommer darf sie ruhen. Vor allem ungeregelte Standardpumpen, die viele Monteure in den 1990er Jahren in Öl- und Gasheizungsanlagen einbauten, sind wahre Stromfresser: Sie verbrauchen das Sechsfache oder mehr als moderne. Pumpen älterer Bauart drücken das Wasser stets mit voller Kraft durch die Rohre, selbst wenn die Thermostatventile an den Heizkörpern heruntergedreht sind und kein hoher Wärmebedarf besteht. Eigentlich könnte sich die Pumpe dann mäßigen und Energie und Geld sparen.
Zum Glück lässt sich die alte Pumpe leicht durch eine moderne Sparpumpe austauschen, sofern sie – wie bei alten Heizungsanlagen üblich – im Keller frei zugänglich und nicht fest in den Kessel eingebaut ist. Neue Modelle passen sich dem Bedarf an: Läuft die Heizung nicht auf Hochtouren, reduziert auch die Pumpe ihre Leistung.
Unser Rat
Alle Pumpen im Test arbeiten effizient. Hausbesitzer, die ihr altes, verschwenderisches Modell austauschen wollen, sollten daher auf den Kaufpreis achten. Besonders günstig sind zwei Modelle aus dem Baumarkt: Greenpro Plus AEI 25/4 für 100 Euro und Terragreen 25/6 LPA für 120 Euro. In der Regel beschafft der Monteur die Pumpe. Kunden sollten ihn bitten, eines der günstigen Modelle zu bestellen.
14 sparsame Pumpen im Test
Im Test müssen 14 Umwälzpumpen zeigen, wie gut sie mit Strom haushalten: 10 Heizungspumpen sowie je 2 exemplarisch ausgewählte Modelle für den Kreislauf von Solaranlagen beziehungsweise Erdwärmepumpen. Klassische Heizungspumpen transportieren Heißwasser zu den Heizungen, Solarpumpen befördern ein Glykol-Wasser-Gemisch von den Sonnenkollektoren auf dem Dach zum Speicher im Keller und Modelle für Erdwärmepumpen lassen eine als Sole bezeichnete Wärmeträgerflüssigkeit in einem Rohrsystem unter der Erde zirkulieren (siehe auch unseren Heizungsvergleich).
Das Testergebnis spricht fürs Modernisieren: Elf Prüflinge schneiden gut ab, drei Heizungspumpen sehr gut. Alle arbeiten effizient, lassen sich einfach in Betrieb nehmen, sind hervorragend verarbeitet und recyclingfähig konstruiert. Von den Heizungspumpen befördern Grundfos, Wilo, Biral und R + F das Wasser besonders effizient. Acht bis neun Euro Stromkosten im Jahr fallen mit diesen Pumpen in unserem Einfamilienhaus an. Aber auch die anderen Modelle arbeiten sparsam: Jene mit dem höchsten Verbrauch, KSB und Terragreen, kosten nur knapp fünf Euro mehr im Jahr als der Effizienzsieger Grundfos Alpha2.
Mit dem Monteur verhandeln
Größer sind die Unterschiede bei den Kaufpreisen. Allerdings relativieren sich die in der Tabelle angegebenen Listenpreise von 100 bis 690 Euro in der Praxis: Monteure beratschlagen die Auswahl selten mit dem Kunden. Oft kaufen sie im Großhandel Modelle von Anbietern, die ihnen satte Rabatte gewähren. Einen Teil davon geben sie an den Kunden weiter, der Rest ist ihr Gewinn. Auch wir bezogen die Pumpen für den Test über eine Heizungsfirma, die sie für uns anonym im Fachhandel einkaufte. Die von uns bezahlten Preise lagen bis zu 60 Prozent unter den offiziellen Listenpreisen, die wir in der Tabelle angeben.
Gute günstige Modelle können Modernisierer auch im Baumarkt kaufen, etwa die Greenpro für 100 Euro oder die Terragreen für 120 Euro. Vorher sollten sie mit dem Installateur klären, ob dieser die selbst beschaffte Pumpe auch einbaut und was das kostet. Viele Monteure verlangen mehr Geld für die Installation, wenn für sie der Gewinn durch den Rabatt wegfällt.
Erfahrungsgemäß müssen Besitzer eines Einfamilienhauses mit durchschnittlichen Gesamtkosten von etwa 300 bis 400 Euro für die Pumpe inklusive Montage rechnen.
Tipp: Lassen Sie sich vom Heizungsbauer in den Pumpenkauf einbeziehen. Wählen Sie ein preiswertes, gutes Modell oder kaufen Sie es selbst im Baumarkt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bezuschusst die Netto-Handwerkerrechnung mit 30 Prozent. Details finden Sie unter bafa.de.
Preiswerte Solarpumpen wählen
Bei den zwei Pumpen für Solaranlagen ist der Preisunterschied ähnlich hoch wie bei den Heizungspumpen. Die Wita kostet nicht mal halb so viel wie ihre Konkurrentin Grundfos. Wita verbraucht zwar etwas mehr Strom, kommt Solaranlagenbesitzer aber dennoch bei einer Lebensdauer von zwanzig Jahren um die 400 Euro günstiger.
Allein bei den Solepumpen ist preiswert kaufen nicht günstiger: Das Wilo-Modell ist in der Anschaffung teurer als die Halm-Pumpe, spart Wärmepumpenbesitzern aber satte Stromkosten. Auf zwanzig Jahre gesehen beträgt der Unterschied rund 200 Euro. Der Grund: Die Halm-Pumpe lässt sich nicht durch die Wärmepumpe regeln, deshalb läuft sie in der Praxis permanent auf einer hohen Stufe. Das erhöht den Stromverbrauch.
Insgesamt verbrauchen Solepumpen deutlich mehr Energie als Solarpumpen. Das liegt daran, dass die Pumpen für Solaranlagen nur arbeiten müssen, wenn die Sonne scheint. Sie laufen etwa 2 000 Stunden im Jahr. Solepumpen für Erdwärmeanlagen arbeiten dagegen auch nachts und kommen locker auf 5 000 Stunden. Zudem fließt durch das Rohrsystem von Solepumpen mehr Flüssigkeit durch längere Rohre als bei Solarpumpen. Auch das erhöht den Stromverbrauch.
50 Euro Stromkosten im Jahr sparen
Wie schnell sich die Kosten für den Pumpenwechsel amortisieren, hängt davon ab, wie viel die alte Pumpe verbraucht. Im Test haben wir ein Modell aus den 1990er Jahren mitgeprüft. In 4 000 Stunden – einer Heizperiode – braucht sie 221 Kilowattstunden. Das macht rund 62 Euro – das Sechsfache moderner Pumpen. Nach sechs bis sieben Jahren sind die Kosten für die neue Pumpe wieder drin. Oft geht es sogar schneller, weil viele alte, ungeregelte Modelle rund um die Uhr laufen, auch wenn die Heizkörper im Sommer kalt bleiben. Schalten Hausbewohner die Anlage im Keller dann nicht aus, kostet unsere in die Jahre gekommenen Pumpe rund 140 Euro im Jahr – und der Pumpentausch amortisiert sich schon nach drei Jahren.
Moderne Systeme schalten bei warmen Außentemperaturen von selbst in den Sommerbetrieb. Der Kessel erhitzt dann nur das Trinkwasser fürs Duschen, Baden und Spülen. Viele verschenken trotzdem Geld, weil ihre Heizungsanlage nicht optimal eingestellt ist. Der Pumpenwechsel ist ein guter Zeitpunkt, das nachzuholen. Wie das geht, lesen Sie unten im Kasten.
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Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Der Einbau einer modernen Sparpumpe rentiert sich bei i.d.R. 40 Cent kWh Strompreis innerhalb weniger Jahre. Trotzdem haben die meisten Haushalte unverändert keine moderne sparsame Umwälzpumpe. Die 2023-Marktpreise dieser Sparpumpen liegen laut Preisportalen mittlerweile bei i.d.R. weniger als 50% der im Test von 2018 aufgeführten Preise.
Man sollte den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage oder die jährliche Wartung zur Umrüstung auf eine Sparpumpe nutzen, so spart man die Fahrtkosten des Handwerkers. Die Umrüstung selber dauert i.d.R. nur rd. 1h.
Stiftung Warentest hat erklärt, warum keine Dauerprüfung von Heizungspumpen sinnvoll bzw. möglich ist. Aber die Garantiezeit der Hersteller und auf was sich die Garantie erstreckt hätte angegeben werden können. Entgegen der Vermutung von Stiftung Warentest halten die effizienten Heizungspumpen nach meiner Erfahrung nicht 20 Jahre, sondern meist nur bis 10 Jahre. Außerdem könnte durch Umfragen bei den Verbrauchern deren Erfahrung dargestellt werden.
Ein Test von Gas-Heizungsanlagen - ergänzt um vorgenannte Punkte - wäre wieder erforderlich.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@BurkhardKa: Die Förderhöhe der Pumpe gibt an, welchen Druckverlust sie überwinden kann. Man gibt in der Rohrhydraulik die Energieverluste (=Druckverluste) der Rohrströmung üblicherweise in Meter Wassersäule an. Die Einheit Meter kommt dabei aus dem Verhältnis von Druck und spezifischem Gewicht des Fördermediums zustande. Mit der absoluten Höhe des Gebäudes hat das allerdings nichts zu tun, was Sie sich einfach veranschaulichen können: Das Heizungswasser fließt ja in einem geschlossenen Rohr von unten nach oben und wieder über dieselbe Höhendifferenz zurück. Netto muss die Pumpe also lediglich die Reibungsverluste überwinden, die im Fördermedium beim Strömungsvorgang entstehen. Alle Pumpen in unserem Test schaffen das für übliche Heizungskreisläufe in Einfamilienhäusern problemlos. (PS/spl)
Was mich etwas wundert:
Warum ist im Test keine Angabe darüber enthalten, für welche max. Förderhöhe die jeweilige Pumpe ausgelegt ist?
Viele Pumpen gehen da nur bis 4 Meter. Wenn man im Keller eine Heizung und dann neben zweit Etagen auch noch das Dach ausgebaut und nach Möglichkeit beheizt hat, dürfte man an knapp 10 Meter kommen...