Testergebnisse für 14 Umwälzpumpen 05/2018
Im Test: Zehn externe Umwälzpumpen für Heizungsanlagen (Heizungspumpen) sowie exemplarisch je zwei Umwälzpumpen für den Kollektorkreislauf thermischer Solaranlagen (Solarpumpen) und für den Solekreislauf von Erdwärmepumpen (Solepumpen). Alle Modelle hatten eine Länge von 180 Millimetern.
Der Einkauf fand von Dezember 2017 bis März 2018 statt.
Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im März 2018.
Energieeffizienz: 50 %
Die Pumpen wurden gemäß Herstellerangaben in einen Prüfkreislauf in Anlehnung an Din EN 16297–1 2012 eingebaut und in Betrieb genommen. Als Wärmeträger diente klares Wasser mit einer Temperatur von rund 20 Grad Celsius. Wir bestimmten den Energieeffizienzindex (EEI) nach Verordnung (EG) Nr. 641/2009 inklusive der aktuellsten Änderungen und Ergänzungen.
Inbetriebnahme: 30 %
Ein Experte sowie drei interessierte Nutzer bewerteten die Anleitungen, etwa wie lesbar, verständlich, technisch richtig sie sind und ob Sicherheits- und Warnhinweise vorhanden sind. Diese Personen beurteilten auch, wie gut sich die Pumpen bedienen und warten lassen, zum Beispiel mögliche Fehlanwendungen, Menüführung, voreingestellte Programme, Anzeigeinstrumente, Fehlermeldungen, Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen. Ein Experte bewertete zudem den Einbau, die Art und Ausführung der Stecker, ob das Bedienfeld drehbar ist, die Wärmedämmung sowie die Inbetriebnahme, etwa das Entlüften und Einstellen des Betriebspunktes.
Verarbeitung und Konstruktion: 10 %
Ein Experte beurteilte die recyclinggerechte Konstruktion, etwa ob sich Verbindungen lösen lassen, sowie die Verarbeitung und Geräusche während des Betriebs.
Deklaration: 10 %
Wir prüften Umfang und Richtigkeit der Angaben auf der Verpackung, auf dem Produkt oder Typenschild sowie auf dem Datenblatt auf der Anbieterwebsite, zum Beispiel Anbieter, Bezeichnung, Energieeffizienzindex, Entsorgungshinweise.
Weitere Prüfungen
Wir berechneten den Jahresstromverbrauch für die typische Heizungsanlage eines Einfamilienhauses. Dabei trafen wir u.a. folgende Annahmen: Das Heizsystem ist eine Radiatoren-Heizung mit einer Vor- und Rücklauftemperatur von 70 bzw. 55 Grad Celsius. Die Pumpe läuft 4 000 Stunden im Jahr. Die Heizleistung beträgt 18 Kilowatt, der Energieverbrauch liegt bei etwa 3 000 Liter Heizöl beziehungsweise 3 000 Kubikmeter Erdgas im Jahr. Die Förderhöhe beträgt 2 Meter und der Volumenstrom 1 Kubikmeter pro Stunde.
Den Jahresstromverbrauch der Solarpumpen ermittelten wir für eine Solaranlage zur Trinkwassererwärmung mit einer Kollektorfläche von fünf Quadratmetern. Die Betriebsdauer beträgt 2 000 Stunden, die Förderhöhe 7 Meter und der Volumenstrom 0,3 Kubikmeter pro Stunde.
Den Jahresstromverbrauch der Solepumpen berechneten wir für eine Wärmepumpenanlage mit einer Heizleistung von 7,5 Kilowatt, einer Betriebsdauer von 5 000 Stunden, einer Förderhöhe von 3 Metern und einem Volumenstrom von 1,8 Kubikmetern pro Stunde.
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Der Einbau einer modernen Sparpumpe rentiert sich bei i.d.R. 40 Cent kWh Strompreis innerhalb weniger Jahre. Trotzdem haben die meisten Haushalte unverändert keine moderne sparsame Umwälzpumpe. Die 2023-Marktpreise dieser Sparpumpen liegen laut Preisportalen mittlerweile bei i.d.R. weniger als 50% der im Test von 2018 aufgeführten Preise.
Man sollte den hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage oder die jährliche Wartung zur Umrüstung auf eine Sparpumpe nutzen, so spart man die Fahrtkosten des Handwerkers. Die Umrüstung selber dauert i.d.R. nur rd. 1h.
Stiftung Warentest hat erklärt, warum keine Dauerprüfung von Heizungspumpen sinnvoll bzw. möglich ist. Aber die Garantiezeit der Hersteller und auf was sich die Garantie erstreckt hätte angegeben werden können. Entgegen der Vermutung von Stiftung Warentest halten die effizienten Heizungspumpen nach meiner Erfahrung nicht 20 Jahre, sondern meist nur bis 10 Jahre. Außerdem könnte durch Umfragen bei den Verbrauchern deren Erfahrung dargestellt werden.
Ein Test von Gas-Heizungsanlagen - ergänzt um vorgenannte Punkte - wäre wieder erforderlich.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@BurkhardKa: Die Förderhöhe der Pumpe gibt an, welchen Druckverlust sie überwinden kann. Man gibt in der Rohrhydraulik die Energieverluste (=Druckverluste) der Rohrströmung üblicherweise in Meter Wassersäule an. Die Einheit Meter kommt dabei aus dem Verhältnis von Druck und spezifischem Gewicht des Fördermediums zustande. Mit der absoluten Höhe des Gebäudes hat das allerdings nichts zu tun, was Sie sich einfach veranschaulichen können: Das Heizungswasser fließt ja in einem geschlossenen Rohr von unten nach oben und wieder über dieselbe Höhendifferenz zurück. Netto muss die Pumpe also lediglich die Reibungsverluste überwinden, die im Fördermedium beim Strömungsvorgang entstehen. Alle Pumpen in unserem Test schaffen das für übliche Heizungskreisläufe in Einfamilienhäusern problemlos. (PS/spl)
Was mich etwas wundert:
Warum ist im Test keine Angabe darüber enthalten, für welche max. Förderhöhe die jeweilige Pumpe ausgelegt ist?
Viele Pumpen gehen da nur bis 4 Meter. Wenn man im Keller eine Heizung und dann neben zweit Etagen auch noch das Dach ausgebaut und nach Möglichkeit beheizt hat, dürfte man an knapp 10 Meter kommen...