
Neun Maßnahmen, die wenig bis nichts kosten, aber spürbar die Ausgaben fürs Heizen senken können.
1. Temperaturen einstellen
Jeder Mensch hat seine Wohlfühltemperatur und soll es sich so warm machen, wie er möchte. Es müssen aber nicht alle Räume gleich beheizt sein. Als Orientierung für Wohlfühltemperaturen gelten folgende Werte: im Wohnraum 20 bis 22 Grad, in der Küche 18 bis 20, im Bad 23 Grad, im Schlafzimmer 16 bis 18. Senken Sie die Temperatur in einem Raum um 1 Grad, mindert das die Heizkosten um etwa 6 Prozent. Senken Sie die Temperatur in einer schlecht gedämmten 150-Quadratmeter-Wohnung von 22 auf 21 Grad, kann dies eine Ersparnis von annähernd 100 Euro jährlich bringen.
2. Den Tag gut aussteuern
Variieren Sie die Temperaturen je nach Tageszeit. Mit programmierbaren Thermostaten oder elektronisch gesteuerten Ventilen direkt am Heizkörper klappt das sogar, wenn Sie nicht zuhause sind. Bis zu 10 Prozent Heizenergie können Sie sparen, wenn Sie die Temperatur für mehrstündige Abwesenheiten wie beispielsweise die tägliche Arbeitszeit um 4 Grad senken. Bei neueren Thermostaten und Ventilen können Sie programmieren, von wann bis wann welche Temperatur herrschen soll. Pro Thermostatventil ist für den Kauf besserer Modelle aber mit mindestens 40 Euro zu rechnen. Doch schon nach wenigen Jahren können sich die Kosten durch Einsparung amortisieren.
3. Runterdrehen

Fein steuern. Mit Thermostaten vkräftig sparen.
Stellen Sie die Heizung an knackigen Wintertagen ruhig komplett ab, wenn Sie das Haus nur für ein paar Stunden verlassen und abends zurück sind, rät der Verbraucherzentrale Bundesverband. Das Abschalten rechnet sich, auch wenn Sie sich Ihre Zimmertemperatur anschließend wieder „erheizen“ müssen. Haben Sie keine programmierbaren Thermostate, setzt der Komfort die Grenze: Drehen Sie nur so weit runter, dass Ihre Wohlfühlwärme anschließend in vertretbarer Zeit wieder erreicht wird. Bei Abwesenheit von mehr als einem halben Tag sollten Sie die Heizung bei Frostgefahr nicht komplett ausstellen. In schlecht gedämmten Gebäuden können schlimmstenfalls Rohre einfrieren.
4. Ritzen schließen

Schotten schließen. Dichtungsbänder halten Zugluft auf.
Gerade bei alten Fenstern lohnt es sich, die Dichtungen zu testen. Wenn Sie einen dünnen Streifen Papier bei geschlossenem Fenster durchziehen können, heißt es unbedingt: Nachbessern. Dazu dienen Dichtungsbänder mit Schaumstoff, Gummi oder Silikon. Schaumstoff-Klebebänder sind zwar billig, halten aber mitunter nur einen Winter, bevor sie anfangen abzubröseln. Gummi- und Silikondichtungen sind teurer, halten aber auch jahrelang. Auch Ihre Eingangstüren sollten Sie überprüfen und bei Bedarf mit Dichtbändern bestücken. An den Unterkanten helfen sogenannte Bürstendichtungen.
Wer noch hinter einfach verglasten Fenstern wohnen muss, kann Isolierfolien innen auf den Rahmen kleben. Sie sorgen für ein dämmendes Luftpolster zur Scheibe, müssen aber exakt aufgebracht werden, da sonst unschöne Falten zu sehen sind.
5. Schnell mal dämmen
Dämmen klingt nach Baumaßnahme. Die einfachste Dämmmethode braucht allerdings nur ein paar Handgriffe: Schließen Sie nachts die Rollläden und ziehen Sie die Vorhänge zu. Das verringert Abwärme über die Fensterflächen.
Um freiliegende Heizungsrohre zu dämmen, ist ebenfalls kein Fachmann erforderlich. Schlauchartige Rohrverkleidungen gibt es im Baumarkt. In nicht beheizten Räumen sollten Heizungsleitungen vollständig isoliert werden. Das ist auch an weiteren Stellen sinnvoll, etwa wenn Leitungen in Nebenräumen entlang schlecht gedämmter Außenwände verlaufen.
Vor allem in Heizkörpernischen rechnet es sich, die relativ dünne Außenwand hinter Radiatoren zu isolieren. Besorgen Sie sich mit Aluminium beschichtete Dämmtapeten oder besser Dämmplatten. Die elastischeren, dünnen Tapeten lassen sich leichter verarbeiten als die Platten, sie isolieren aber deutlich schlechter. Beim Einbau stört meist die Heizkörperaufhängung. Dann führt Stückeln zum Erfolg.
6. Freiheit für die Heizkörper

Möbel abrücken. Vor Heizkörpern zahlt sich Platz aus.
Viele verkleiden oder verdecken ihre Heizungen. Das beeinträchtigt die Luftzirkulation und sorgt dafür, dass sich die Außenwand unnötig erwärmt. Damit die Wärme weniger nach draußen verpufft und vermehrt dem Raum zugute kommt, sollten Heizkörper frei zugänglich sein.
So nützlich Vorhänge vor den Fenstern wirken, so schädlich sind sie, wenn sie einen Radiator verdecken. Auch hinter Heizkörperverkleidungen staut sich die Wärme. Wer partout nicht auf sie verzichten möchte, sollte wenigstens darauf achten, dass Wärmestrahlung und Luftzirkulation nicht zu stark beeinträchtigt werden. Wichtig sind vor allem große Löcher.
7. Fenster weit öffnen

Richtig lüften. Besser viel und heftig statt wenig und zaghaft.
Gehört hat es wohl fast jeder: Fenster einfach nur zu kippen, lüftet erstens schlecht und zweitens kühlen sich bei „Dauer-Kipp“ mit der Zimmerluft zugleich Möbel und Wände ab. Dreimal Stoßlüften pro Tag, am besten quer durch die Wohnung, ist für das Raumklima sinnvoller und spart im Vergleich zu langem „Kipplüften“ spürbar Heizenergie. Meist reichen 5 bis 10 Minuten. Kurz davor und währenddessen die Heizung herunterdrehen.
8. Stromheizer meiden
Discounter, Baumärkte und Onlineshops werden nicht müde, Heizlüfter und Stromheizer zu „unschlagbar günstigen Preisen” anzubieten. Lassen Sie sich nicht verführen. Der laufende Betrieb wird teuer. Die gleiche Menge Wärme kostet aus der Steckdose fast viermal so viel wie die von Öl- oder Gasheizungen.
9. Expertenrat für 10 Euro einholen
Wenn Sie genauer nachforschen möchten, wo und wie Ihre Energiekosten entstehen, wenden Sie sich an die Energieexperten der Verbraucherzentralen. Ein einstündiger Vor-Ort-Termin bei Ihnen zuhause mit Basis-Check kostet 10 Euro. Der Experte prüft Ihren Strom- und Wärmeverbrauch, Ihre Elektrogeräteausstattung und gibt Spartipps. Unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de erhalten Sie mehr Informationen. Auch Heiznebenkostenabrechnungen überprüfen die örtlichen Verbraucherzentralen nach Terminvereinbarung. Je nach Bundesland ist der Service entweder gebührenfrei oder kostet bis höchstens 7,50 Euro.