Smarte Heizkörper­thermostate im Test

So haben wir getestet

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Smarte Heizkörper­thermostate im Test Alle Testergebnisse für Smarte Heizkörper­ther­mostate

Im Test: Elf smarte Heizkörper­thermostate, die sich mit Fern­zugriff per App übers Internet steuern lassen. Wir kauf­ten die Geräte von März bis Juli 2023 ein. Die Preise ermittelten wir per Anbieterbefragung im Juni 2023.

Raum­temperatur­regelung: 50 %

Im Versuchs­raum mit geringer Wärmespeicher­kapazität (leichte Bauweise) prüften wir die Thermostate an einem handels­üblichen Plattenheizkörper. Wir simulierten einen Tag mit 3 Grad Celsius Außen­temperatur und einer Heizlast von 500 Watt. Wir stellten die Soll-Temperatur so ein, dass wir eine Raum­temperatur von 21 Grad Celsius erreichten.

Das Konstanthalten der Wunsch­temperatur untersuchten wir während einer vierstündigen Betriebs­phase. Wie gut die Geräte etwa nachts das Absenken der Temperatur regeln, prüften wir über einen Zeitraum von acht Stunden bei einem um 2 Grad verringerten Soll­wert und bewerteten die mitt­lere Temperatur­absenkung. Die mitt­lere Temperatur­abweichung bei Fremd­wärmeeinfluss wie Sonnen­schein ermittelten wir über vier Stunden, davon die ersten drei Stunden mit zusätzlicher 250-Watt-Wärmequelle.

Das Verhalten bei Fens­terlüftung kontrollierten wir, indem wir die Thermostatköpfe 3 Grad Celsius kalter Luft aussetzten. Wir bestimmten die Dauer bis zum Schließen des Ventils sowie bis zum Öffnen des Ventils nach Ende des Lüftens. Bei Geräten, mit denen sich Fens­terkontakte kombinieren ließen, prüften wir zusätzlich, wie gut das funk­tioniert.

Wir prüften auch, ob die Thermostate einen Frost­schutz bieten und bei geringen Temperaturen das Ventil öffnen, um die Wasser­rohre zu schützen. Dafür setzten wir die Thermostatköpfe wiederum 3 Grad Celsius kalter Luft aus – reagierte das Thermostat nicht, reduzierten wir die Temperatur auf bis zu minus 12 Grad Celsius.

Nutzung: 45 %

Ein Experte prüfte Montieren und Inbetriebnehmen der Thermostate bis zum Einbinden ins Netz­werk und Koppeln mit der App. Er beur­teilte den Monta­geaufwand und bewertete die Montage- und Betriebs­anleitung, etwa wie über­sicht­lich und voll­ständig sie ist. Das Bedienen testeten ein Experte und drei Anwender. Sie legten in den Apps etwa Heiz­profile an und änderten sie – für jeden Wochentag und eine einwöchige Abwesenheit. Sie beur­teilten, wie verständlich die App und wie intuitiv die Menüführung ist. Zudem bewerteten sie, wie gut sich die Anzeigen am Thermostat und in der App ablesen lassen, ob sie sinn­voll sind und es Hilfe­möglich­keiten gibt. Sie prüften im Punkt Wartung und Batteriemanagement unter anderem, wie aufwendig ein Batteriewechsel ist. Drei Anwender beur­teilten das Geräusch des Ventil­antriebs.

Basis­schutz persönlicher Daten: 5 %

Im Prüf­punkt Daten­sende­verhalten der App lasen wir mithilfe eines dazwischen­geschalteten Servers (Proxy) die von den Apps gesendeten Daten aus und entschlüsselten und analysierten sie. Wir ermittelten, ob die Apps Daten senden, die für das Funk­tionieren unnötig sind. Ein Jurist suchte auf Basis der Daten­schutz-Grund­ver­ordnung nach Mängeln in der Daten­schutz­erklärung, etwa unzu­lässigen Formulierungen.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitäts­urteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einem Stern­chen *) gekenn­zeichnet. Folgende Abwertungen haben wir einge­setzt: Ab der Note Befriedigend für den Frost­schutz werteten wir das Urteil für die Raum­temperatur­regelung ab. Ab dem Urteil Ausreichend für die Raum­temperatur­regelung werteten wir das test-Qualitäts­urteil ab. Je schlechter das auslösende Urteil, desto stärker wirkt die Abwertung aufs überge­ordnete Urteil. Lautete das Urteil für den Basis­schutz persönlicher Daten Ausreichend, werteten wir das test-Qualitäts­urteil um eine halbe Note ab. Bei deutlichen Mängeln in der Daten­schutz­erklärung konnte das Urteil für den Basis­schutz persönlicher Daten maximal Befriedigend (3,5) sein.

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

Profilbild Stiftung_Warentest am 27.09.2023 um 13:34 Uhr
Fest verbauter Akku

@Blamm09: Wir prüften, ob die Thermostate eine möglich Fehlanwendung durch das falsch herum Einlegen der Batterien Schaden erleiden. Dies war bei keinem der Modellen der Fall.

heizererfahrung am 19.09.2023 um 17:17 Uhr
Thermostate mit Elektronik

Wir haben 2 verschiedene Typen hier die uns ganz schön Batteriekosten verursachen. Ganz davon abgesehen ist die Bedienung des einen derart schlecht (kleines flaches glattes Drehrad) das ich diese gerne per APP steuern würde. Leider wird die APP nicht mehr weiter entwickelt und mein Android ist zu neu wobei es mit dem alten Handy sowieso immer Verbindungsprobleme gab. Ausserdem hat einer dieser günstigen letztens bei 30° doch glatt aufgedreht und nicht mehr heruntergeregelt weil die Batterie leer war. Nachdem nun auch die besseren und teureren uns anfangen zu nerven, es ist Sommer und der eine zeigt immer 7° an obwohl auf Manuell und OFF gedreht. Es war eine kurze Zeitintensive und Nervenraubende Angelegenheit die wir somit beenden. Ich kann auch den Thermostat frühzeitig runter oder hoch drehen damit er heizt oder eben nicht kann mir aber das Wechseln der Batterien und ständige nachschauen ob er nicht doch aufgedreht hat ersparen.
Ob die Thermostate wirklich sinnig für die Umwelt sind?

Hugo_Rune am 17.09.2023 um 21:22 Uhr
Alle Systeme kombinieren

Eine einfache und elegante Lösung die Systeme untereinander zu kombinieren stellt Home Assistent dar.
Man kann sich meistens den Access Point sparen, oft reicht ein USB-Stick für den Raspberry, und man hat nur eine App die alles vereinigt.
Der Hinweis fehlt mir im Artikel.

cidefix am 12.09.2023 um 10:52 Uhr
Automatischer hydraulischer Abgleich

Ein Punkt, der hätte Erwähnung finden sollen: Einige (alle?) smarte(n) Thermostate bieten durch die Art der Regelung einen automatischen hydraulischen Abgleich. Diese Thermostate öffnen das Ventil nicht einfach nur, bis die Temperatur erreicht ist und schließen es dann, wie ein manueller Thermostat, sondern regeln den Durchfluss so, dass immer so viel warmes Wasser durchfließt, dass die Temperatur gehalten wird (dafür wird eine Anlernzeit benötigt, um die nötige Stellung des Ventils zu ermitteln).
Durch diesen konstanten Durchfluss kann man die Vorlauftemperatur der Therme in der Regel niedriger einstellen und eine Brennwerttherme kann besser im optimalen Bereich arbeiten (niedrige Rücklauftemperatur), ohne ständig auf öffnende und schließende Ventile und sich ändernde Temperaturen des Rücklaufs reagieren zu müssen.
Z.B. die Homematic IP Thermostate sind diesbezüglich auch zertifiziert und ggf. förderfähig (was ich allerdings nicht ausprobiert habe).

Profilbild Stiftung_Warentest am 08.09.2023 um 09:21 Uhr
Ältere Tests

@Peff: Die Testergebnisse aus dem Jahr 2019, auch vom Heizkörperthermostat AVM Fritz DECT 301, finden Sie unter Punkt 6 (Download des Heftartikels).