Die Stimme klingt rau und kratzig, piepst oder versagt ganz: Heiserkeit tritt meist als Erkältungssymptom auf. Doch manche plagt sie immer wieder. Nicht immer ist die Ursache harmlos. test.de sagt, was hilft – und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Spucke drauf
Beim Sprechen spannen sich die Stimmbänder, die ausgeatmete Luft versetzt sie in Schwingung - und es entstehen Töne. Erkältungen lassen die Stimmbänder anschwellen. Sie können nicht mehr richtig schwingen. Das tut weh und macht das Sprechen schwer. Jetzt helfen zuckerfreie Bonbons oder Kaugummis. Sie lassen den Speichel fließen. Der befeuchtet die Schleimhäute und dämpft die Entzündung. Viel trinken und hohe Luftfeuchtigkeit lindern die Beschwerden ebenfalls.
Atmen trainieren
Wer im Job viel und laut reden muss, hat ein höheres Risiko, eine Kehlkopfentzündung zu bekommen. Häufig betroffen sind zum Beispiel Lehrer. Sie atmen meist falsch, sprechen mit viel Druck. Die Stimmbänder schlagen dabei stark gegeneinander, schwellen an. Auf Dauer können sich Knötchen auf ihnen bilden, wie Schwielen an beanspruchten Händen. Sie sorgen für wiederkehrende Heiserkeit. Das hilft: Stimme schonen – und zwar durch Schweigen. Flüstern und Räuspern hingegen strengt die Stimme noch mehr an. Bonbons, Salbeitee und Gurgeln mit Salzwasser können die Beschwerden mildern. Langfristig hilft professionelles Stimm- und Atemtraining.
Stimme schulen
Junge Männer im Stimmbruch sind oft heiser. Der Kehlkopf wächst bei ihnen schneller, als die Stimmbänder sich anpassen. Die Stimme kippt und überschlägt sich, pendelt sich erst mit der Zeit ein. Manchmal dauert das sehr lange oder passiert gar nicht. Dann hilft ein professionelles Stimmtraining.
Wann zum Arzt?
Dauernde und stärker werdende Heiserkeit kann ein Symptom für Kehlkopfkrebs sein. Er wird durch Rauchen und viel Alkohol begünstigt. Hält sich die Kratzstimme länger als zehn Tage, sollte ein HNO-Arzt die Ursache klären. Bei länger anhaltenden Schmerzen oder Atemnot: sofort zum Arzt.