Wenn der Lüfter des Notebooks plötzlich hochdreht und das Gerät fast überkocht oder wenn das Smartphone regelmäßig heißläuft, obwohl es keine rechenintensive App ausführt, könnte das an einem Krypto-Miner liegen – ein heimliches Programm im Hintergrund. Die Attacken auf Privatrechner nehmen zu. Immer mehr Webseiten und Schadprogramme zapfen die Rechenleistung ihrer Opfer an. Die zahlen obendrein noch für den Strom.
Digitales Gold schürfen
Krypto-Miner sind Programme, die nach virtuellen Währungen wie Bitcoins, Coinhive, Moneros oder ZCash schürfen: Komplexe Berechnungen führen im Erfolgsfall zu einer neuen virtuellen Münze. Damit lässt sich ganz legal Geld verdienen. Illegal wird es, wenn Miner ungefragt im Hintergrund gekaperter Rechner, Tablets oder Smartphones laufen. „Cryptojacking“ nennen Sicherheitsexperten dies – zusammengesetzt aus dem Wort „Krypto“ für die verschlüsselte, virtuelle Währung und dem englischen „Hijacking“ für die Entführung fremder Rechenkapazität.
Angriff per Script oder App
Zwei Angriffsszenarien machen heimliches Mining möglich. Entweder laden arglose Nutzer eine App auf ihren Rechner, in der ein Miner versteckt ist. Oder das Programm läuft beim Besuch einer Webseite automatisch im Browser des Nutzers – per Javascript, etwa in einem Werbebanner. Angreifer nutzen dafür eigene Webseiten oder legitim eingekaufte Werbeflächen auf populären Webseiten, um ihre Skripte möglichst häufig auszuführen. Sie bevorzugen Seiten mit Video-Streams und Browser-Spielen, auf denen sich Besucher lange aufhalten.
Rechner wird langsam
Der Schaden für den Webseitenbesucher besteht vor allem im Verlust an Geschwindigkeit. Das gestreamte Video ruckelt, eigene Anwendungen laufen langsamer, der Lüfter schreit oder der Rechner wird heiß. Außerdem zahlt der Anwender den Strom für die fremden Rechengänge. Im Einzelfall eine Kleinigkeit, zusammengenommen eine Last: In Island sollen allein die legalen Bitcoin-Miner mehr Strom verbrauchen als alle 350 000 Einwohner.
Tipp: Deaktivieren Sie Javascript, wenn Ihr Rechner ungewöhnlich hochkocht. Neben Windows- und Linux-PCs sind auch MacOS- und Android-Geräte betroffen. Ein gutes Sicherheitsprogramm sollte Mining-Skripte unterbinden.
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Man sieht das bei all den Vorteilen es auch jede Menge Gefahren bei Kryptowährungen gibt.
Woher kommen Schadprogramme? Einfach so aus dem nichts? Ich bin sicher, dass ein ordentlicher Artikel über Surfverhalten und Anhaltpunkte für verdächtige Webseiten viel hilfreicher sind.
Javascript abschalten? Einfach so? Wie? Ohne Addon oder Insiderwissen geht das nicht. Und das anschließende Surfen ohne Javaskript kann man vergessen - nur noch Meldungen "Schalten Sie Javaskript ein" ...
"Ein gutes Sicherheitsprogramm sollte Mining-Skripte unterbinden". Sollte! Einfach so? Woher soll das Programm denn wissen, dass das ein Skript schädlich ist und ein anderes nicht? Und andererseits bremsen solche Sicherheitsprogramme fast genauso, wie Mining-Skripte ...
Spielmops
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