Die Tester der Stiftung Warentest führten jeweils 20 verdeckte erste Beratungsgesprächen bei Vertretern der klassischen Homöopathie sowie solchen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Bewertungen unten basieren auf diesen Gesprächen.
Service und Vorinformation
Homöopathen: Service, Praxisorganisation und Gesamteindruck waren meist positiv. Allerdings wurden die Kosten für das Erstgespräch und für Folgetermine häufig erst auf Nachfrage vorab genannt. Auch die Zahlungsmöglichkeiten blieben spontan ungenannt. Gesprächsdauer 30 bis 180 Minuten, Kosten der Sitzung 40 bis 180 Euro, einmal gratis.
TCM-Heilpraktiker: Der Anteil (sehr) guter Bewertungen bei Service und Vorinformation ist etwas geringer als bei den Homöopathen. Gesprächsdauer 30 bis 105 Minuten, Kosten der Sitzung 20 bis 120 Euro; ein Fall gratis.
Medizinische Fragen
Homöopathen: Drei umfassende, aber keine sehr gute Anamnese. Fragen nach der aktuellen Medikamenteneinnahme und schulmedizinischen Behandlung waren oft lückenhaft.
TCM-Heilpraktiker: Hier ergab sich ein differenzierteres Bild. Es gab sehr umfassende medizinische Befragungen, aber in fast jedem dritten Fall sehr lückenhafte. In der Tendenz wurden im Rahmen der Befragung zur Krankengeschichte vergleichsweise noch weniger Fragen zur aktuellen Medikamenteneinnahme und schulmedizinischen Behandlung der Testpatienten gestellt.
Homöopathische und TCM-Fragen
Homöopathie: Die Mehrzahl hielt sich an die „klassische“ Homöopathie. In der Sorgfalt und im Umgang mit der Erhebung der Patientendaten (Anamnese) gab es erhebliche Unterschiede.
Aus TCM-Sicht: Auch hier gab es viele (sehr) lückenhafte und wenige (sehr) umfassende Beratungen. Konform mit der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin wurde meist auch Zungen- und Pulsdiagnostik angewendet, nach den Regeln der Lehre und auch relativ ausführlich. Zur Psyche der Testpersonen gab es vergleichsweise weniger Fragen.
Informationen zur Therapie
Die meisten aufgesuchten Heilpraktiker erfüllten Ansprüche, die Fachleute von einer zumindest zufriedenstellenden Homöopathie oder Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erwarten. Bei TCM wurde meist Akupunktur empfohlen, von den Homöopathen homöopathische Mittel, aber auch Verfahren außerhalb des Systems wie die Dorn-Therapie. Von Homöopathen wurden die Tester häufig wenig umfassend bis lückenhaft über die Therapie informiert. Anders bei der TCM. Das Urteil zu fast allen Gesprächen: „sehr umfassend“.
-
- Gesundes, nach dem individuellen Bedarf zubereitetes Essen im Krankenhaus hilft Patienten, schneller gesund zu werden – und kann sogar schwere Komplikationen bis hin zum...
-
- Seit Januar dürfen Arbeitgeber jedem Mitarbeiter 600 Euro statt bisher 500 Euro zur Förderung seiner Gesundheit steuer- und sozialabgabenfrei im Jahr spendieren....
-
- Entspannen und Stress abbauen per Smartphone – das klappt mit zwei der zehn Meditations-Apps im Test der Stiftung Warentest. Viele zeigen Schwächen, eine ist mangelhaft.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich finde es sehr schade, dass es auf diesem Gebiet so unterschiedliche Erfahrungen gibt, aber das ist wohl in allen Lebensbereichen ähnlich. Persönlich habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und kann die hier positiv erwähnten Aspekte nur unterstreichen. Bei meinem Hausarzt hatte ich oftmals das Gefühl schnell abgehakt zu werden. Meine Heilpraktikerin hat sich jedoch immer Zeit genommen und sich bemüht das Gesamtbild der Erkrankung zu sehen. Ich finde der größte Unterschied ist, dass in der Homöopathie die Ursachen von Krankheiten behandelt werden und man wirklich individuell gesehen wird und nicht nur Symptome unterdrückt werden. Jedoch ist es genau da wichtig dem Heilpraktiker zu vertrauen. Ich möchte deshalb nur jedem raten, der eine schlechte Erfahrung bei einem Heilpraktiker gemacht hat, diese nicht pauschal zu betrachten und einer zweiten Erfahrung eine Chance zu geben, denn wenn man die richtige Betreuung findet, dann kann man erfahren, wie Homöopathie wirklich wirkt.
Bei der Schriftlichen Heilpraktikerprüfung müssen 45 Fragen von 60 richtig beantwortet sein, um für die Mündliche Prüfung zugelassen zu werden. Und nicht, wie im Artikel beschrieben, 40 von 65. Es macht schon einen Unterschied, ob 15 oder 25 falsche Antworten entscheidend sind.
Kommentar vom Autor gelöscht.