
Sven Lettersohn* bekam in den fünf Jahren 2014 bis 2018 keine Standmitteilung für seine Riester-Rentenversicherung bei der Heidelberger Leben. Erst nach seiner Beschwerde beim Versicherungsombudsmann verschickte sie das Unternehmen. Sie wurden dann „manuell erstellt“, wie der Versicherungsombudsmann dem Finanztest-Leser mitteilte.
Keine Standmitteilung
Die Heidelberger Leben wurde 2014 von der Run-off-Firma Viridium übernommen. Sie nimmt keine neuen Kunden mehr an, sondern führt nur die Verträge der Bestandskunden weiter (mehr zum Thema in unserem Special Lebensversicherung: Kunden verkauft – was nun?). In den vergangenen fünf Jahren „konnten Statusberichte zeitweise leider nicht sofort erstellt oder pünktlich versandt werden“, so ein Viridium-Sprecher auf Finanztest-Anfrage. Grund: „Die Informationstechnik der Heidelberger Leben wird schrittweise komplett erneuert“, beschied das Unternehmen seinem Kunden. Unsere Frage, wie viele Kunden insgesamt in den Jahren bis 2018 keine Standmitteilung bekommen haben, beantwortete Viridium nicht. Immerhin: 2019 haben alle Kunden, wie gesetzlich vorgeschrieben, die Standmitteilung erhalten, versicherte uns der Unternehmenssprecher.
Viele Versicherer kommen Informationspflicht nicht nach
Nach Angaben der staatlichen Versicherungsaufsicht Bafin erfüllen nicht nur Lebensversicherer, sondern auch Pensionskassen ihre Informationspflicht nicht immer. „Auf Intervention der Bafin“ verschickten die Unternehmen jedoch die verpflichtende jährliche Information an die Vorsorgesparer für eine Betriebsrente, so ein Bafin-Sprecher. Im Wiederholungsfall könne die Bafin Geldbußen verhängen oder den Vorstand des betroffenen Versicherers abmahnen.
* Name von der Redaktion geändert.