Heckenschere mit Teleskop­stiel von Lidl Güns­tige Alternative zu Akkuscheren?

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Heckenschere mit Teleskop­stiel von Lidl - Güns­tige Alternative zu Akkuscheren?

Die Flora­best Heckenschere macht sich 2,60 Meter lang. © Lidl

Kürzlich in den Lidl-Märkten, immer noch im Online-Shop: die Florabest FHL 900 F5, eine Heckenschere mit Elektromotor und Kabel für 59,99 Euro, samt verstell­barem Teleskop­stiel. Das ist deutlich güns­tiger als Markengeräte mit Akku – und kommt pünkt­lich zur Herbst-Schneide­saison. Unser Schnell­test klärt, was die Flora­best taugt.

Für Hecken über zwei Meter

Heckenschere mit Teleskop­stiel von Lidl - Güns­tige Alternative zu Akkuscheren?

Hand­lich beim Form­schnitt an der Thuja-Hecke. © Stiftung Warentest

„Der Herbst kann kommen“, bewirbt Lidl seine neue Lang­stiel-Heckenschere Flora­best FHL 900 F5. Sie hat einen 900-Watt-Motor und einen Teleskop­stiel für hohe Hecken. Der Motor befindet sich am Griff, also unten, weiter oben sitzt die um 180 Grad schwenk­bare und etwa 45 Zenti­meter lange Schneidgarnitur. Im maximal ausgefahrenen Zustand ist das Gerät 2,60 Meter lang beziehungs­weise hoch. 60 Zenti­meter vom Stiel können (ähnlich wie bei einem Staubsauger) problemlos heraus­genommen werden, wenn die Hecke (noch) nicht so hoch gewachsen ist. All das für schlappe 60 Euro – allerdings mit Kabel.

Tipp: Akku­betriebene Alternativen zeigt unser Test von 15 Akku-Heckenscheren, darunter 5 mit Lang­stiel. Gute Akkuscheren ohne Teleskop sind ab 150 Euro erhältlich, gute Modelle mit Teleskop gibt es schon ab etwa 110 Euro.

Dünne Zweige gut, dicke etwas unsauber

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Leicht unsaubere Schnitte bei dickeren Ästen. © Stiftung Warentest

Wie bei Tests von Heckenscheren üblich, musste sich die Flora­best FHL 900 F5 an Thuja- und Buchenhe­cken versuchen. Beim Form­schnitt von dünnen Zweigen machte sie eine gute Figur. Beim Rück­schnitt von gröberen Zweigen mit einem Durch­messer über einem Zenti­meter – etwa alle zwei Jahre fällig – waren jedoch die Schnitt­flächen oft ausgefranst. Zwar schnitt die Flora­best letzt­lich auch dicke Zweige ab und blockierte nie, erfasste Äste aber nicht auf Anhieb und produzierte so unsaubere Schnitte.

Hand­habung und Montage einfach

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Abge­winkelt. Kräftiger Rück­schnitt an der Buchenhecke. © Stiftung Warentest

Generell erfordern Lang­stielhe­ckenscheren mehr Kraft als Scheren ohne Teleskop. Denn immerhin muss ja über Kopf das Messer bugsiert werden. Und in diesem Fall bringt die Maschine mit knapp sechs Kilogramm recht viel Gewicht auf die Waage. Immerhin lässt sich die Flora­best einfach und ohne zusätzliches Werk­zeug zusammenbauen. Auch die Gebrauchs­anleitung ist über­sicht­lich. Die Winkel­verstellung beim Schwert geschieht über zwei gleich­zeitig zu betätigende Hebel – einen Sicherungs­hebel und einen Einrasthebel. Hier fiel den Testern eine Schwäche auf: Die Feder des Einrastehebels darf nicht mit zu viel Kraft betätigt werden, sonst verliert sie dauer­haft ihre Spann­kraft und der Hebel rastet nicht mehr ausreichend ein. Das trübte den ansonsten ordentlichen Eindruck erheblich.

Vibrations­arm, aber laut

Positiv zu erwähnen ist die mitgelieferte Schutz­brille. Negativ empfanden die Prüfer das recht laute Geräusch der Maschine, insbesondere störend bei längerem Arbeiten. Die Schneidgarnitur war hingegen gut geschützt und die Zug­entlastung des Kabels in Ordnung. Auch am Hand­griff gab es keine störenden Vibrationen.

Dauer­test bestanden

Die Flora­best FHL 900 F5 wurde wie die Heckenscheren in unserem letzten Test einer Dauer­prüfung unterzogen. 66 Stunden lang musste sie 8 Milli­meter starke Buchens­täbe stutzen – und hielt das klaglos aus. Außerdem wurde das Messer jeweils 50-mal mit einem Holz­stab und mit einem Draht blockiert. Auch hier gibt es keinen Schaden zu vermelden.

Fazit: Günstig und kraft­voll – aber mit Vorsicht zu bedienen

Für 60 Euro erhält der Kunde mit der Flora­best FHL 900 F5 eine kraft­voll schneidende Heckenschere. Das Kabel ist umständlicher zu hand­haben als bei einem Modell mit Akku. Und wer nicht aufpasst, hat schnell das Kabel durch­trennt. Aber eine Akku-Heckenschere mit derselben Leistung kann eben auch zwei- bis sechs­mal so viel kosten wie die Flora­best. Ein kleiner Nachteil ist die Laut­stärke des Geräts. Gravierender ist jedoch die anfäl­lige Feder des Einrasthebels für die Schneidgarnitur. Hier gilt es bei jedem Umklappen aufzupassen. Wer im Umgang mit Gartengeräten geübt ist, sollte bei diesem Preis zugreifen. Für Menschen, die zur Zerstreuung neigen, ist die Flora­best eher nichts.

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