Hand­ytarife für Flücht­linge So telefonieren Sie günstig in die Heimat

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Flücht­linge sind auf Mobiltelefone angewiesen. Nur so können sie mit ihren Verwandten in Kontakt bleiben und den Alltag organisieren. Wer in Deutsch­land mobil telefonieren will, muss jedoch einiges beachten. test.de hat für insgesamt 14 Länder recherchiert, mit welchen Handy­tarifen Geflüchtete besonders günstig in ihre Heimat telefonieren. Unsere Tipps für die Orientierung im deutschen Mobil­funk-Tarifd­schungel bieten wir auch in eng­lischer und arabischer Sprache an.*

Über­lebens­mittel Smartphone

Viele Flücht­linge, die in jüngerer Zeit nach Deutsch­land gekommen sind, besitzen ein Smartphone. Oft hatte das Gerät ihnen während der Flucht bei der Orientierung geholfen. In den Flücht­lings­unterkünften nutzen die Menschen ihre Mobiltelefone, um mit Verwandten zu sprechen, die in der Heimat geblieben sind – oder sich weiterhin auf der Flucht befinden. Mit einem Smartphone können Flücht­linge außerdem die politische Lage in ihren Heimatländern verfolgen. Handys helfen ihnen auch bei der Suche nach einer länger­fristigen Unterkunft und bei der Vorbereitung von Behördengängen. Verläss­liche Informationen zu den Themen Hand­ytarife und Internet­zugang sind für Flücht­linge daher besonders wichtig.

Einfacher Start

In Deutsch­land mobil zu telefonieren ist unkompliziert. SIM-Karten für Mobiltelefone werden unter anderem in Supermärkten und an Kiosken verkauft. Auch Asylbewerber und Flücht­linge, die noch nicht registriert sind, können in Deutsch­land mit ihren Handys telefonieren. Dazu können sie sogenannte Prepaid-Karten nutzen. Zur Akti­vierung der Karten müssen Flücht­linge eine deutsche Adresse angeben. In den ersten drei Monaten reicht es, wenn die Adresse der Erst­aufnahme­stelle genannt wird.

Merk­blätter zum Ausdrucken in eng­lischer und arabischer Sprache

Was Neuankömm­linge beachten müssen, wenn sie mit dem Handy in Nicht-EU-Ländern anrufen, erklären die Merk­blätter der Stiftung Warentest. Die unabhängige Verbraucher­schutz­organisation hat die wichtigsten Fakten zum Thema zusammen­gestellt und sowohl ins Eng­lische als auch ins Arabische über­setzen lassen. Die Merk­blätter in den Sprachen Deutsch, Eng­lisch und Arabisch können Sie hier als PDF herunter­laden und ausdrucken.

Tarife unterscheiden sich stark je nach Land und Anbieter

Für Mobil­funk­betreiber, die sich auf interna­tionale Gespräche spezialisiert haben, sind Flücht­linge mitt­lerweile wichtige Kunden. Mitunter besuchen die Mobil­funk­mit­arbeiter Flücht­lings­unterkünfte, um ihre Produkte zu verkaufen. Doch nicht jeder angebotene Tarif ist auf die Bedürf­nisse von Flücht­lingen zuge­schnitten. Außerdem kann es sein, dass ein Anbieter für ein bestimmtes Land güns­tige Tarife im Angebot hat, für andere Länder hingegen nicht. So kann man mit einigen Anbietern verhält­nismäßig günstig in den Nahen Osten telefonieren, andere bieten bessere Konditionen für Gespräche nach Afrika oder in die Balkan­staaten.

Kurze Telefonate sind teurer

Von Deutsch­land aus mit dem Handy in Länder wie Syrien, Eritrea oder die Balkan­staaten zu telefonieren, kann teuer werden. So liegen die Prepaid-Gebühren für Telefonate in das Mobilnetz im Kosovo bei mindestens 18 Cent pro Minute. Deutlich güns­tiger ist es zum Beispiel, in Pakistan, Nigeria oder im Irak anzu­rufen. Für Handy-Telefonate in diese Länder gibt es güns­tige Minuten­preise, die zwischen 1 und 9 Cent betragen. Wichtig: Fast immer wird bei den speziellen Auslands­tarifen pro Gespräch eine Vermitt­lungs­gebühr fällig. Meist muss man pro Verbindung 15 Cent extra zahlen. Viele kurze Telefonate zu machen ist dann besonders teuer. Ein PDF mit güns­tigen Tarifen für 14 ausgewählte Länder finden Sie links oben unter „Inhalt“.

Orientierung für Flücht­linge und Helfer

Deutsch lernen. Flücht­linge warten oft Monate auf freie Plätze in staatlich finanzierten Deutsch­kursen. Da viele Neuankömm­linge ein Smartphone besitzen, wollte die Stiftung Warentest wissen: Können Apps beim Deutsch­lernen helfen? Zwölf Apps für arabisch­sprachige Erwachsene und Kinder waren im Test. Zwei sind empfehlens­wert. Unseren Test Apps zum Deutschlernen haben wir auch ins Arabische über­setzen lassen.

Geflüchtete unterstützen. Viele wollen helfen, fragen sich aber: Wie kann ich das am besten tun? Einen Wegweiser für freiwil­lige Helfer finden Sie in unserem Special Hilfe für Flüchtlinge. Eine Orientierungs­hilfe für das Leben in Deutsch­land bietet ein Buch der Bundes­zentrale für politische Bildung, das in zehn Sprachen verfasst ist (u.a. Deutsch, Eng­lisch, Französisch, Arabisch und Dari). Es trägt den Titel Ankommen und richtet sich an Flücht­linge, die noch nicht an staatlichen Integrations- und Deutsch­kursen teilnehmen können.

* Dieses Special ist erst­mals am 6. November 2015 auf test.de erschienen. Es wurde am 15. Juni 2016 umfassend aktualisiert. Tarife: Stand 13. Juni 2016.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 16.06.2016 um 08:39 Uhr
    Ihre Testvorschläge

    @DDJ
    Eheberatung bieten wir grundsätzlich nicht an. Ihre anderen Testvorschläge leiten wir gern zur Prüfung an die zuständigen Fachressorts weiter. Hoffentlich geraten Sie niemals in die Situation, selber Hilfe zu brauchen.
    (aci)

  • DDJ am 15.06.2016 um 22:00 Uhr
    Endlich auch ein Test für unsere Fachkräfte

    Als eine der letzten Zeitschriften kümmert sich nun auch noch test auf.die wirklichen Probleme . Bitte auch behindertengerechte Zugänge für Moscheen testen. Geschächtestes Fleisch sollte nicht außen vor bleiben. Schadstofffreie Burkinis sind ebenso wichtig! Und vielleicht noch Tips zu Ehen mit minderjährigen Mädchen...Ich freue mich schon!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.05.2016 um 14:39 Uhr
    Relevanz

    @Justizia
    Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie entdecken, dass es unsere Informationen im vorliegenden Fall in deutscher, englischer und arabischer Sprache gibt. Die deutsche Fassung richtet sich an die zahlreichen Helfer, die es trotz allem immer noch gibt, und von denen wir immer wieder positive Rückmeldungen erhalten. Was Sie selber für relevant halten wollen, ist natürlich Ihre Entscheidung.
    (aci)

  • Justizia am 13.05.2016 um 13:11 Uhr
    Relevant für DEUTSCHE Verbraucher????

    Warum gibt die Stftg Warentest nicht ein SPECIAL für Flüchtlinge (ggf. kostenlos als download) in den jeweiligen Landessprachen (arabisch, usw.) englisch, französisch, deutsch heraus und nimmt diese für (fast nur) Flüchtlinge relevanten Themen aus dem laufenden Monatsprogramm der test-Zeitschriften!!!???
    Für den deutschen Verbraucher sind diese Themen doch weniger relevant & interessant!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 20.01.2016 um 13:44 Uhr
    Merkblätter

    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung! Die im Podcast genannten Merkblätter sind in der Tat dieselben wie die hier im Special verlinkten. Was die Tabellen betrifft: Beachten Sie bitte, dass die Tarife den Stand von vor zweieinhalb Monaten abbilden. Einige Preise und Tarifbedingungen können sich seitdem verändert haben. (aci)