Ab 2017 soll es für Mobiltelefone einheitliche Ladegeräte geben. Das hat das EU-Parlament beschlossen. Dies dürfte den bisherigen Kabelsalat reduzieren und die Umwelt schonen. Derzeit fallen laut EU-Parlament allein durch Ladegeräte jährlich rund 51 000 Tonnen Elektronikmüll an. Offen ist noch, welcher Anschluss als neue Norm gelten wird.
Genauer Standard noch offen
Das einheitliche Ladegerät wird mit allen neueren Handys und Smartphones funktionieren. Welche Art von Stecker genutzt werden soll, hat das EU-Parlament nicht entschieden. Nun sind die Hersteller verpflichtet, bis 2017 einen gemeinsamen Standard zu entwickeln. Auch Hersteller Apple, der bislang oft auf eigene Hardware-Lösungen gesetzt hat, wird sich dann daran halten müssen. Die EU-Kommission soll zudem entscheiden, für welche weiteren Gerätearten – wie etwa Tablets – die einheitliche Regelung gelten soll.
Smartphone-Tests Produktfinder Smartphones
Tablet-Tests Produktfinder Tablets
Das sind die Vorteile
- Handhabung. Das einheitliche Ladegerät dürfte die bislang oft störende Kabelvielfalt mindern. Der Bankkaufmann, der auf eine Dienstreise sein iPad, sein berufliches Samsung-Smartphone und sein altes Privathandy von Nokia mitnimmt, benötigt dann nur noch ein Ladekabel anstelle von drei verschiedenen.
- Müll. Der Standard ist auch ökologisch sinnvoll, da durch die entfallenden Ladegeräte Ressourcen gespart und Müllberge verkleinert werden.
- Kosten. Außerdem könnten Kunden künftig Kosten erspart bleiben, da sie für verschiedene Geräte nur noch ein Ladekabel benötigen. Gehen etwa zwei Ladegeräte für verschiedene Produkte kaputt oder verliert der Nutzer sie, braucht er bald nur noch ein neues nachkaufen. Dabei kann er auch auf einen Fremdhersteller ausweichen, statt sie vom Originalanbieter zu bestellen.
test.de wird umgehend darüber informieren, wenn der europäische Standard feststeht, damit Kunden dann beim Kauf darauf achten können, ob das gewünschte Gerät einen entsprechenden Anschluss hat und damit zukunftsfähig ist.
Kommt das Gesetz zu spät?
Der Rat der Europäischen Union muss dem Entwurf noch zustimmen. Das ist allerdings lediglich eine Formalie. Danach tritt das Gesetz in Kraft und den Mitgliedsstaaten bleiben zwei Jahre, um das Gesetz in nationales Recht umzusetzen. Anschließend haben die Hersteller noch eine einjährige Übergangsphase, bis sie nur noch Modelle mit dem einheitlichen Ladegerät verkaufen dürfen. Spätestens 2017 dürften dann nur noch Geräte mit dem einheitlichen Anschluss erhältlich sein. Möglicherweise könnte das Standard-Ladegerät dann allerdings schon überflüssig sein. So arbeiten Forscher derzeit an Techniken, mit denen Handys, Tablets und Notebooks ohne Ladekabel aufgeladen werden können.