
© Adobe Stock / Shaun Taylor
Im Paket mit einem Vertrag sind viele Smartphones günstiger zu haben als im Laden. Vorausgesetzt, man kündigt rechtzeitig wieder.
Auf der Suche nach einem neuen Smartphone haben Kunden zwei Möglichkeiten: Das Gerät im Handel kaufen und meist auf einen Schlag bezahlen, oder beim Mobilfunkanbieter einen Tarif mit Smartphone wählen und das Gerät in monatlichen Raten abzahlen. Welcher Weg ist günstiger?
Unser Rat
Die Top-Handys Huawei P30 Pro und Samsung Galaxy S10+ sind bei 1&1 (Telefónica) am günstigsten zu haben. Sie kosten dort mit Zweijahresvertrag im Tarif All-Net-Flat LTE M weniger als im Laden. Das gleiche gilt für die Mittelklasse-Handys Apple iPhone 11, Huawei P30 Lite und Samsung Galaxy A70. Das iPhone 11 Pro Max kaufen Kunden besser selbst. Mit dem Tarif Green LTE von Mobilcom-Debitel ist es am günstigsten.
Der Kauf auf Raten kann sich lohnen

Die günstigsten Lösungen für drei Top-Smartphones: Apple iPhone 11 Pro Max 64 GB, Huawei P30 Pro 128 GB und Samsung Galaxy S10+ 128 GB. © Stiftung Warentest

Die günstigsten Lösungen für drei Mittelklasse-Smartphones: Apple iPhone 11 64 GB, Huawei P30 Lite 128 GB und Samsung Galaxy A70 128 GB. © Stiftung Warentest
Unsere Tarifexperten haben das für sechs Smartphones von Apple, Huawei und Samsung berechnet. Wir vergleichen die Preise der Netzbetreiber und der größten Serviceprovider für einen Tarif mit Smartphone auf Raten und der üblichen Laufzeit von 24 Monaten – gegen denselben Tarif mit einem selbst gekauften Handy.
Das Ergebnis überrascht: Die alte Weisheit, das selbst gekaufte Handy wäre stets billiger als das Vertragshandy, gilt nicht mehr. Die von uns analysierten Smartphones sind im Paket mit einem Tarif durchaus günstiger zu haben als im Laden. Der Ratenkauf beim Tarifanbieter lohnt sich oft. Unter einer Bedingung: Der Kunde steigt aus dem Vertrag aus, sobald die zwei Jahre rum sind und beendet so die Ratenzahlung.
Bestes Beispiel für einen günstigen Ratenkauf ist das Huawei P30 Pro im Tarif Free M von O2 Telefónica. In den zwei Jahren Mindestvertragslaufzeit zahlt der Kunde für Tarif und Smartphone rund 1 049 Euro (siehe Tabellen). Wer denselben Tarif wählt und das Handy selbst kauft, berappt 1 330 Euro.
Insgesamt am günstigsten ist das P30 Pro beim Serviceprovider 1 & 1 (Telefónica) im Tarif All-Net-Flat LTE M: für 1 032 Euro – 228 Euro billiger als selbst gekauft. Auch Samsungs Top-Handy Galaxy S10+ ist zusammen mit einem Tarif günstiger zu haben als im Laden. Nur das neue Apple iPhone 11 Pro Max wird im Set mit einem Tarif selten zum Schnäppchen.
Bei den Mittelklasse-Handys lässt sich sparen. Das Huawei P30 Lite ist kombiniert mit einem Tarif günstiger zu haben als selbst gekauft – ab 750 Euro bei 1 & 1 (Telefónica) und damit 70 Euro billiger als der Tarif mit selbst gekauftem Handy. Die Mittelklasse-Modelle von Apple und Samsung sind mal als Vertragshandy günstiger, mal als selbst gekauftes Gerät (siehe Tabellen).
Nur wer rechtzeitig kündigt, spart
Für fast alle von uns berechneten Angebote gilt: Kunden sollten den Vertrag nach der zweijährigen Mindestlaufzeit kündigen. Wer ein drittes Jahr in dem Vertrag bleibt, zahlt in der Regel drauf. Wird das Handy weiter genutzt, kann sich der Wechsel zu einem kleinen Mobilfunkanbieter lohnen. Sie sind oft günstiger als die großen. Tarife ohne Smartphone sind ab 312 Euro für zwei Jahre zu haben (Tabelle Günstige Tarife ohne Smartphone).
Tipp: In den Tabellen haben wir für Sie gerechnet. Da sich Tarife oft ändern, rechnen Sie vor dem Wechsel selbst: Addieren Sie die monatlichen Kosten für die gesamte Laufzeit plus alle Einmalzahlungen.
Neue Tarife im Kommen
Die Bundesregierung will Kunden den Vertragswechsel erleichtern und die Laufzeit von Mobilfunkverträgen verkürzen. Im Gespräch sind Verträge für ein Jahr. Netzbetreiber und Provider wehren sich noch, entwickeln aber bereits neue Konzepte: Um das Smartphone trotz kürzerer Vertragslaufzeiten zu finanzieren, erhöhen sie zum Beispiel die Einmalzahlungen fürs Gerät.
O2 Telefónica bietet seit Anfang Oktober den Tarif You – eine Kombination aus Mobilfunkvertrag und Ratenkaufvertrag für ein Smartphone. Der Tarifvertrag ist monatlich kündbar. Der unabhängig davon laufende Ratenkaufvertrag fürs Handy – wahlweise mit 6, 12, 24 oder 36 Monaten Laufzeit – kann ebenfalls jederzeit gekündigt und der Rest sofort beglichen werden. Wir haben nachgerechnet: Die Kosten des neuen Tarifs sind vergleichbar mit bestehenden Angeboten. Für etwa zwei Jahre ist es günstig, dann fressen die Monatsraten für das Handy die Ersparnis auf.
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entaüscht von diesem artikel auch wenn es nur 50 cents gekostet hat !
Ich wollte mir ein Iphone12 oder ein Iphone 12 Max kaufen. Bei meinen Rechnungen bin ich immer zu dem Schluss gekommen, dass es günstiger ist mir das Gerät ohne Vertrag zu kaufen.
Das liegt aber daran, dass ich keine 30GB oder sonstige Extras benötige. Momentan zahle ich 9,99 € (239,76€ für 24 Monate) ohne Vertragsbindung für 4 GB und komme damit gut zurecht. Ich wäre also vollkommen überversorgt mit einem Vetrag, der viel Datenvolumen und Schnich Schnack hat.
Leider werden aber die "fetten" Handys meistens auch nur mit "fetten" Verträgen angeboten.
So kommt für mich persönlich ihr Rechenbeispiel nicht in Frage, da ich mit einem selbst finanzierten Handy nie einen Vertrag für 49€ ,59€ oder gar 69€ monatlich abschließen würde.
@heymati: Vielen Dank für Ihre Kritik und Ihre Anregung für eine zukünftige Untersuchung. Der Vergleichsrechner an dieser Stelle dient der Erleichterung des Vergleichs zweier Angebote und ersetzt keinen Test.
Wie erlauben uns jedoch, dem Vorwurf der Verbrauchertäuschung entgegenzutreten. Unsere Untersuchung zur privaten Krankenversicherung basiert auf einer wissenschaftlichen Untersuchung der Tarifbedingungen der Anbieter, die wir unter "So haben wir gestest" wie bei allen unseren Untersuchungen transparent machen. Wir sind der Ansicht, dass die von uns ermittelten Ergebnisse sich auch dort in einer Tabelle darstellen lassen. (maa)
Ich finde es sehr schwierig, wenn Stiftung Warentest als vertrauenswürdige Institution, Aussagen durch oberflächliche Vergleiche zu Verträgen, gleich welcher Art, macht.
Eine Tabelle bei Mobilfunktarifen ist eine Nullaussage.
Den Gesamtpreis durch 24 teilen kann jeder. Dazu braucht keiner Stiftung Warentest.
Sie vergleichen Äpfel mit Birnen.
Zu einem Vergleich, der einer Stiftung Warentest würdig wäre, würde das Einberechnen und Vergleichgbarmachen von Geschwindigkeit, "Zero Rating", Volumen, MultiSim, etc. gehören. Und das geht nur mit einem Vergleichsrechner.
Das wäre nicht schwer. Stiftung Warentest bezahlt man schließlich.
Tabellen lassen Sie bitte sein, vor allem auch bei Versicherungen. Bei (privaten) Krankenversicherungen beispielsweise, grenzt ein Tabellenvergleich an Verbrauchertäuschung.
@ulla59: Sie haben recht. Der Anbieter hat inzwischen den Tarif geändert. (DB)