Smartphone So löschen Sie Daten vom Handy

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Smartphone - So löschen Sie Daten vom Handy

Daten sichern. Damit Kontakte und Urlaubs­fotos nicht in die Hände des nächsten Besitzers gelangen, sollten vor dem Verkauf alle Daten vom iPhone oder Android-Handy gelöscht werden. © Getty Images / Phil Leo / Michael Denora

Wer sein altes Smartphone verkaufen, spenden oder entsorgen möchte, sollte zuerst die persönlichen Daten vom Handy löschen. Wir erklären, wie es funk­tioniert.

Vorbereitung: Daten sichern

22 Millionen Smartphones gingen 2020 nach Angaben des Branchen­verbandes Bitkom über deutsche Laden­theken – die ausgedienten Vorgängermodelle verschwinden nicht selten für Jahre in Schreib­tisch­schub­laden. Dabei gibt es durch­aus noch Verwendungs­möglich­keiten für das alte Handy: Es könnte etwa verkauft, gespendet oder recycelt werden. Vorher sollten Sie jedoch unbe­dingt alle persönlichen Daten vom Smartphone löschen. Wir zeigen, wie‘s geht.

Bevor Sie sich daran machen, Ihre Daten endgültig vom Smartphone zu entfernen, sollten Sie sich über­legen, welche dieser Daten Sie weiterhin erhalten möchten, und gegebenenfalls eine Sicherungskopie anlegen.

Sie können die Daten zum Beispiel per Verbindungs­kabel auf einen PC und von dort auf ein externes Speichermedium (etwa einen USB-Stick oder eine externe Fest­platte) über­tragen oder mithilfe eines Cloud-Services online speichern, um von einem anderen Gerät darauf zuzugreifen.

Synchronisieren Sie Ihre Daten direkt mit Ihrem Google-Konto bzw. Ihrer Apple-ID, können Sie viele Daten wie etwa Fotos und Kontakte direkt bei der Einrichtung Ihres neuen Smartphones übernehmen – voraus­gesetzt, Sie wechseln nicht zwischen iPhone und Android-Handy. Auch dafür gibt es jedoch spezielle Apps wie „Auf iOS übertragen“ von Apple oder „Smart Switch“ von Samsung.

Tipp: In unserem Test von Cloud-Diensten erfahren Sie, welchen Anbieter die Stiftung Warentest empfiehlt.

Daten löschen vom Android-Handy

Schritt 1: SIM- und Speicherkarte entfernen

Bevor Sie sich um die Daten auf dem internen Speicher des Gerätes kümmern, entfernen Sie die SIM-Karte aus Ihrem Smartphone. Selbst, wenn Sie die Karte nicht mehr benötigen, sind darauf unter Umständen persönliche Daten wie Telefon­nummern oder Kontakt­daten gespeichert, die nicht in falsche Hände geraten sollten. Sollten Sie keine Verwendung mehr für die SIM-Karte haben, können Sie sie online oder telefo­nisch durch Ihren Netz­anbieter oder über den bundes­weiten Sperr-Notruf 116 116 sperren lassen.

Falls vorhanden, entfernen Sie außerdem die Speicherkarte aus dem Smartphone. Während viele Hersteller bei aktuellen Smartphones inzwischen auf Platz für zusätzliche Speicherkarten verzichten, könnten vor allem ältere Modelle noch mit einer solchen Karte ausgestattet sein – auch sie kann sensible Daten wie Fotos, Kontakte oder Nach­richten enthalten.

Schritt 2: Gerät auf die Werks­einstel­lungen zurück­setzen

Um Ihr Smartphone zurück­zusetzen und alle Daten zu löschen, öffnen Sie die Einstel­lungen Ihres Gerätes. Die Option „Auf Werks­einstel­lungen zurück­setzen“ finden Sie üblicher­weise unter „System“ oder „Allgemeine Verwaltung“, die folgende Sicher­heits­abfrage können Sie bestätigen. Auch hier gilt: Je nach Modell und Hersteller können sich die konkreten Schritte unterscheiden.

Beim Samsung Galaxy A71 mit Android 12 finden Sie die Option etwa unter:

Einstel­lungen > Allgemeine Verwaltung > Zurück­setzen > Auf Werks­einstel­lungen zurück­setzen

Je nach Android-Version, Hersteller und Modell sind die Daten auf Ihrem Smartphone eventuell bereits verschlüsselt. Neuere Modelle aus den vergangenen Jahren verschlüsseln die gespeicherten Daten auto­matisch, bei älteren Handys kann die Verschlüsselung manuell akti­viert werden. Die Option finden Sie in den Einstel­lungen üblicher­weise unter dem Punkt „Sicherheit“. Alte Smartphones mit frühen Android-Versionen verfügen über gar keine Möglich­keit zur Verschlüsselung.

Sind die Daten auf Ihrem Handy verschlüsselt, reicht das Zurück­setzen üblicher­weise aus: Dabei wird der „Key“ oder Schlüssel gelöscht, der den Zugriff auf den Daten­speicher des Handys ermöglicht. Ohne den Schlüssel an die Daten zu kommen, ist mit aktuellen tech­nischen Möglich­keiten praktisch unmöglich.

Tipp: Mit derselben Vorgehens­weise können Sie auch die meisten Tablets zurück­setzen – sie nutzen ebenfalls das Betriebs­system Android.

Schritt 3: Daten über­schreiben

Nutzt das Smartphone noch ein älteres Betriebs­system ohne Verschlüsselung oder wollen Sie auf Nummer sicher gehen, können Sie die Daten auf Ihrem Gerät auch restlos über­schreiben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, große inhalts­lose Dateien aus dem Netz herunter­zuladen oder ein belang­loses Video mit möglichst hoher Qualität aufzunehmen, bis der Speicher­platz voll ist und die alten Daten unwiderruflich vom neuen „Daten­müll“ über­schrieben sind. Im Anschluss können Sie Ihr Gerät erneut auf die Werks­einstel­lungen zurück­setzen und das Smartphone dann unbe­sorgt verkaufen, spenden oder entsorgen.

Daten löschen vom iPhone

Schritt 1: SIM-Karte entfernen

Bevor Sie sich um die Daten auf dem internen Speicher des Gerätes kümmern, entfernen Sie die SIM-Karte aus Ihrem iPhone. Selbst, wenn Sie die Karte nicht mehr benötigen, sind darauf unter Umständen persönliche Daten wie Telefon­nummern oder Kontakt­daten gespeichert, die nicht in falsche Hände geraten sollten. Sollten Sie keine Verwendung mehr für die SIM-Karte haben, können Sie sie online oder telefo­nisch durch Ihren Netz­anbieter oder über den bundes­weiten Sperr-Notruf 116 116 sperren lassen.

Schritt 2: Gerät auf die Werks­einstel­lungen zurück­setzen

Um Ihr iPhone auf die Werks­einstel­lungen zurück­zusetzen, navigieren Sie in die Einstel­lungen Ihres Gerätes, wählen Sie „Allgemein“, dann „iPhone über­tragen/zurück­setzen“, „Zurück­setzen“ und tippen Sie schließ­lich auf „Alle Inhalte und Einstel­lungen löschen“. Dadurch werden nicht nur alle Fotos, Apps und Kontakte vom iPhone gelöscht, auch die Verknüpfung mit Ihrer Apple-ID wird entfernt.

Hersteller Apple verschlüsselt jedes iPhone seit der Betriebs­system-Version iOS 7 (2013) von Haus aus. Beim Zurück­setzen des Handys auf die Werks­einstel­lungen wird der „Key“ oder Schlüssel gelöscht, der den Zugriff auf den Daten­speicher des Handys ermöglicht. Ohne den Schlüssel an die Daten zu kommen, ist mit aktuellen tech­nischen Möglich­keiten praktisch unmöglich.

Tipp: Mit derselben Vorgehens­weise können Sie auch Ihr iPad zurück­setzen – es nutzt das eng verwandte Betriebs­system iPadOS.

Schritt 3: Daten über­schreiben

Nutzt das iPhone noch ein älteres Betriebs­system ohne Verschlüsselung oder wollen Sie auf Nummer sicher gehen, können Sie die Daten auf Ihrem Gerät auch restlos über­schreiben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt, große Dateien mit unkritischem Inhalt aus dem Netz herunter­zuladen oder ein belang­loses Video mit möglichst hoher Qualität aufzunehmen, bis der Speicher­platz voll ist und die alten Daten unwiderruflich vom neuen „Daten­müll“ über­schrieben sind. Im Anschluss können Sie Ihr iPhone erneut auf die Werks­einstel­lungen zurück­setzen und das Gerät dann unbe­sorgt verkaufen, spenden oder entsorgen.

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Profilbild Stiftung_Warentest am 24.05.2022 um 12:24 Uhr
Falsche Verlinkung

@j_wgn: Vielen Dank für Ihren Hinweis – wir haben den Link korrigiert.

j_wgn am 23.05.2022 um 19:19 Uhr
Falsche Verlinkung

Der Link zum "Test von Cloud-Diensten" zeigt auf ein PDF bei bitkom.org.