
Handschleifer Parkside von Lidl

Lidl verkauft diese Woche handliche Schleifer für nur 15,99 Euro. Im letzten Test enttäuschten solche Billiggeräte. Der Schnelltest zeigt, was das Gerät von Lidl kann.
Glanz und Glätte
Schleifgeräte mit vibrierender Schleifplatte sind für den Feinschliff ebener Flächen gedacht, vor allem auf Holz und Metall. Auf Lack erzeugen sie einen seidenmatten Glanz. Der Lidl-Schleifer hat die Form und Größe eines Reisebügeleisens. Mit der spitz zulaufenden Schleifplatte erreicht er auch schwer zugängliche Ecken. Allerdings trägt er nur wenig Material ab. Mit reichlich Geduld wird raues Bauholz glatt und rostiger Stahl blank. Noch mühsamer ist es, Holz von mehreren Schichten Lack zu befreien. Selbst mit dem gröbsten Schleifpapier erfordert das reichlich Durchhaltevermögen.
Auf Dauer teuer
Apropos Schleifpapier: Im Karton liegt gerade mal ein Schleifblatt 120er Körnung. Damit kommen selbst gelegentliche Handwerker nicht weit. Wegen ihrer speziellen Form gibt es die Schleifblätter nicht im Baumarkt. Wer den Billig-Schleifer kauft, sollte daher gleich das passende Schleifpapierset bei Lidl dazukaufen. Preis: 2,99 Euro für 30 Papiere. Sind die verbraucht, bleibt nur noch die deutlich teurere Bestellung beim Importeur. Preis: ab 10 Euro für 40 Papiere.
Rechtsdrall
Der Schleifer ist leicht und liegt angenehm in der Hand. Bei längerem Gebrauch stören jedoch die Vibrationen am Griff. Außerdem neigt der Schleifer ständig nach rechts. Wer in die andere Richtung will, muss gegensteuern. Das Netzkabel ist über vier Meter lang und bietet Handwerkern damit einen entsprechend großen Aktionsradius. Beim Schleifen macht das Gerät allerdings ordentlichen Lärm. Bis zu 84 Dezibel. Da ist Gehörschutz angesagt.
Staubfang wenig effektiv
Wo geschliffen wird, da fällt auch Staub an. Mit der aufsteckbaren Staubfangbox pustet der Schleifer den Staub entweder munter durch den Raum oder lässt ihn auf der Arbeitsfläche liegen. Kaum etwas von dem Schleifstaub landet im Auffangbehälter. Dementsprechend bleibt der Auffangbehälter selbst nach längerem Schleifen praktisch leer. Sauberer arbeitet das Billigschleifgerät mit angeschlossenem Staubsauger. Der muss allerdings für solch feinen Staub geeignet sein und schränkt auch die Handhabung ein.
Dauertest bestanden
Billigwerkzeug steht im Ruf, schnell kaputt zu gehen. Die Tester malträtierten den Handschleifer mit einem recht anspruchsvollen Programm: Ein Dauertest über 50 Stunden. Abwechselnd Schleifen und Leerlauf, Schleifen und Leerlauf. Mit Pausenphase und unterschiedlich starker Belastung. Ergebnis: Der Lidl-Schleifer besteht den Dauertest ohne Schaden. Die Tester schickten zwei Geräte ins Rennen. Beide sind auch nach dem Dauertest voll funktionstüchtig.
Saubere Griffe
Gute Nachrichten auch aus dem Labor: Der Handschleifer von Lidl ist frei von Schadstoffen. Die Chemiker der Stiftung Warentest nahmen sich das Gehäuse vor. Sie fahndeten nach giftigen Weichmachern und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, kurz: PAK. Die können Krebs auslösen oder das Erbgut verändern. Beim Schleifer von Lidl kein Thema.
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