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Günstige Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik und Körperpflegeartikel bekommen öfter gute Noten als namhafte Markenprodukte. Das belegt eine Bilanz aus 21 Tests.
Prominenz ist Geld wert. Deshalb bewerben so viele Unternehmen ihre Produkte mit Stars und Sternchen. Noch besser ist es für Hersteller, wenn die Ware selbst der Star ist – oder sogar Superstar: ein Markenname, der zum Synonym für eine Produktgruppe geworden ist. So wie zum Beispiel Deutschlands bekannteste Marke für Papiertaschentücher oder die für Klebestreifen oder die für Lippenfettstifte. Einer starken Marke sprechen Menschen eine gute Qualität zu – und das erlaubt einen höheren Preis.
Dieses positive Image ist nicht in jedem Fall gerechtfertigt. Das erfahren test-Leserinnen und -Leser in so ziemlich jeder Ausgabe. Immer mal wieder erringen billige Eigenmarkenprodukte von Handelsketten sogar den Testsieg.
Sind das Ausnahmen? Oder können Produkte günstiger Handelsmarken von Discountern, Supermarkt- und Drogerieketten in großem Maßstab mit denen etablierter Marken wie Nivea, Pril und Ariel mithalten?
Um das herauszufinden, hat die Stiftung Warentest alle 21 Untersuchungen von Drogerieartikeln der Jahre 2017 und 2018 ausgewertet, zu denen sie test-Qualitätsurteile vergeben hat: für Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetik und Körperpflegeprodukte sowie Katzenfutter – der Handel fasst das alles samt Lebensmitteln unter dem Begriff „Schnelldrehende Konsumartikel“ zusammen.
In der Qualität dichtauf
Das Ergebnis ist eine Einladung zum Sparen: Die 176 Billigprodukte der Handelsketten schneiden etwas häufiger sehr gut oder gut ab als die 195 Markenartikel und sind seltener mangelhaft. Im durchschnittlichen Qualitätsurteil liegen beide dichtauf (Drogerieartikel: Handelsmarken häufiger gut als Marken).
Von Anti-Schuppen-Shampoos über Katzenfutter, Vollwaschmittel bis Zahnpasta: In jedem der ausgewerteten Tests fanden wir gute oder gar sehr gute Marken- wie auch Handelsmarkenprodukte. In den meisten Untersuchungen liegen die jeweils Besten aus beiden Welten Kopf an Kopf.
Auch bei unserem Vergleich von Lebensmitteln, für den wir im vergangenen Sommer 72 Tests ausgewertet hatten, lagen Marken und Handelsmarken gleichauf. Die Qualitätsurteile verteilten sich damals ähnlich: über alle Noten von sehr gut bis mangelhaft für 643 Marken- und 627 Handelsmarkenprodukte.
Die Preisvorteile sind enorm
Die Preisunterschiede zwischen den untersuchten Drogeriewaren sind aber noch einmal deutlich höher als bei ausgewählten Lebensmitteln. Ein Warenkorb mit zehn Marken-Lebensmitteln aus den fürs Augustheft ausgewerteten Tests kostete 83 Prozent mehr als der mit No-Name-Lebensmitteln. Die sechs günstigsten der besten Wasch- und Reinigungsmittel von Markenherstellern sind 138 Prozent teurer als die sechs günstigsten besten Handelsmarken. Bei Kosmetik kostet der Warenkorb mit Markenartikeln sogar 375 Prozent mehr als der von Handelsketten.
Katzenfutter passte in keinen dieser Warenkörbe. Mit knappem Vorsprung siegten Handelsmarken in den Tests von 2017 und 2018: ein Feuchtfutter der Edeka-Marke Gut & Günstig und ein Trockenfutter der Penny-Eigenmarke Bianca.
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test.de@stiftung-warentest.de
(MK)
Habe das gleiche Problem, pdf lässt sich nicht speichern
@TestLeserin23, halsbandschnaepper: Wir empfehlen die Namen der Handelsmarken bzw. der Produkte in eine Suchmaschine einzugeben. So lässt sich schnell herausfinden, wo die Produkte erhältlich sind. (Se)
halsbandschnaepper , da stimme ich Ihnen zu. Ich hatte mich etwas missverständlich ausgedrückt. Es ging mir nicht um die Auflistung der einzelnen Verkaufsläden/Händler, sondern um die Zuordnung der Marken (meistens ja mit einer Handelskette gleichgesetzt). Dass bspw. Balea zu DM gehört, Domol zu Rossmann dürfte geläufig sein. Bei anderen Marken ist das ggf. nicht auf Anhieb so einfach zu zu ordnen. Beispiel Spülmittel Akut gehört zu Aldi Nord und Nicht Aldi Süd. Woher soll das jeder Leser im gesamten Bundesgebiet auf Anhieb wissen? Beispiel Vollwaschmittel "Bravil" und Ulltra, oder Glasreiniger/Glaskeramik Reiniger "Blink" ist es ebenfalls nicht mehr so einfach ersichtlich. Blink ist eine Marke von "Müller", die nicht überall vertreten sind. Insofern muss man erst rätseln, zu wem das Produkt/die Marke gehört. Hier hätte gereicht, in einem Klammerzusatz DM, Rossmann, Müller, Rewe etc hinzuzufügen, um des dem Leser zu erleichtern.
Es geht nicht darum in welchem Laden sie genau die Waren genau gekauft haben. Aber dass sie eine Rewe-Marke nicht im Aldi gekauft haben, sollte klar sein. Es geht hier um die Zuorndung der Handelmarken zur ensprechenden Handelskette. Das wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.