
Nicht nur der Winter macht den Händen zu schaffen, jetzt kommt in Corona-Zeiten auch noch häufiges Händewaschen hinzu. Das trocknet die Haut aus – sie spannt, schuppt oder reißt ein. Handcremes sollen schützen. Aber welche Produkte helfen wirklich? Die Stiftung Warentest hat im November 2018 17 Handcremes für trockene Haut geprüft, darunter Produkte von Body Shop, Nivea und dm. Die meisten pflegen gut. Aber nur wenige ziehen auch schnell ein. Der Testsieger ist 20-mal so teuer wie der Testzweite (Preise: 0,68 bis 30 Euro pro 100 Milliliter).
Corona-Krise: Hände waschen, Hände pflegen
Den Test Handcremes hat die Stiftung Warentest im November 2018 veröffentlicht. Da dieser Test aktuell in Zeiten des häufigen Händewaschens bei unseren Lesern auf großes Interesse stößt, haben wir ihn mit dem heutigen Tag 27.03.2020) noch einmal auf der Startseite von test.de platziert.
Gute Pflege schon für weniger als einen Euro
Nur zwei der geprüften Handcremes bieten trockenen Händen sogar sehr gute Pflege. Mit 14 beziehungsweise rund 21 Euro je 100 Milliliter gehören sie aber auch zu den teuersten im Test. Wer weniger Geld ausgeben will, bekommt gute Pflege auch schon für weniger als einen Euro je 100 Milliliter.
Das bietet der Handcreme-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 17 Handcremes, darunter Markenprodukte von Nivea, Neutrogena, Shiseido und Weleda, aber auch Drogerie- und Discounterware von dm, Rossmann und Aldi. Neben Pflegeeigenschaften und Hautgefühl haben wir auch Anwendung und Verpackung bewertet. Wir haben außerdem die mikrobiologische Qualität der Handcremes im Test untersucht und sie auf den kritischen Duftstoff Lilial geprüft. Elf Cremes schneiden gut ab, sechs befriedigend. Unterschiede gab es vor allem beim Prüfpunkt „Einziehen in die Haut“.
Praxistest. Unsere Probanden und ein Experte haben geprüft: Wie gut ziehen die Cremes ein? Wie einfach lassen sich bestimmte Tätigkeiten mit eingecremten Händen bewältigen und welche Spuren bleiben zurück?
Tipps. Die Kosmetikexperten der Stiftung Warentest erklären, wie Sie außer durch Eincremen Ihre Hände sonst noch schützen und pflegen können.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 12/2018.
Zwei von drei Naturkosmetikcremes schwächeln
Nur eine von drei zertifizierten Naturkosmetikcremes schneidet im Test insgesamt noch knapp gut ab; die anderen beiden sind befriedigend. Zertifizierte Naturkosmetikanbieter verpflichten sich, keine Rohstoffe auf Mineralölbasis einzusetzen. Erstmals prüften wir, ob sie dieses Versprechen einhalten. Tatsächlich wiesen wir in unserer Laboranalyse keine mineralölbasierten synthetischen Inhaltsstoffe in den Produkten nach.
Die meisten setzen auf pflanzliche Öle und Fette
Laut Inhaltsstofflisten enthalten aber auch die meisten konventionellen Cremes im Test keine Mineralölbestandteile. Stattdessen setzen sie auf pflanzliche Öle und Fette. Nur zwei fallen aus der Reihe. In beiden Cremes wiesen wir aber keine kritischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (Moah) nach.
Wie gut ziehen die Cremes in die Haut ein?
Handcremes, die nicht gut einziehen und einen störenden fettigen Film auf der Haut hinterlassen, sind wenig praktisch. Das haben wir berücksichtigt: Im Teststudio ließen wir Probanden mit eingecremten Händen bestimmte Alltagstätigkeiten durchführen. Hinterher beurteilten die Probanden und ein Experte, wie gut die Cremes einzogen, ob sie auf Gegenständen störende Spuren hinterließen oder sogar verhinderten, die Tätigkeiten auszuführen. Weil Cremes für trockene Haut oft besonders reichhaltig sind, schneiden viele im Prüfpunkt „Einziehen in die Haut“ lediglich befriedigend ab. Fünf auch insgesamt gute Cremes können in dieser Hinsicht aber überzeugen und ziehen schnell ein.
Eine Creme mit kritischem Duftstoff
Eine der geprüften Handcremes enthält den kritischen Duftstoff Butylphenyl Methylpropional – bekannt unter dem Handelsnamen Lilial. Bislang ist nicht abschließend geklärt, ob der Stoff beim Menschen die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen oder das Erbgut verändern kann. Damit bleibt ungewiss, ob und in welchen Konzentrationen Lilial in Kosmetikprodukten sicher ist. Unserer Ansicht nach sollten Hersteller daher vorsichtshalber darauf verzichten.