Sie versprechen, Altersflecken abzumildern. Doch die Enttäuschung war groß: Auch nach Monaten zeigte sich keine Veränderung an den Händen der Testerinnen.
Was tun, wenn sich Pigment- oder Altersflecken ungeniert ins Blickfeld drängen – zunächst meist auf den Handrücken? Die Kosmetikindustrie verspricht Abhilfe für dieses Problem – mit Handcremes, die angeblich imstande sind, die ungeliebten Male aufzuhellen. „Mildert Altersflecken“, ist zum Beispiel auf den Internetseiten von Nivea über die Handcreme Anti Age Q10 Plus zu lesen.
Wir haben sie und sechs andere Handcremes, die in der Werbung die Wirkung auf Pigmentflecken deutlich herausstellen, drei Monate lang getestet: In der Hoffnung, ihre Pigmentflecken würden abgemildert, cremten sich die Testerinnen zweimal täglich sorgfältig die Hände ein. Genau genommen cremten sie dort exakt festgelegte Testareale; ein Fleck blieb zum Vergleich unbehandelt. Die Enttäuschung am Ende der Prüfzeit war groß: Messungen mit dem Chromameter, einem speziellen Farbmessgerät, zeigten auch nach einem Vierteljahr keinerlei Veränderungen gegenüber den unbehandelten Flecken. Keines dieser Mittel war in der Lage, Pigmentflecken auch nur andeutungsweise zu mildern.
60 Euro für Lancôme
Handcremes, die derartige Werbeversprechen machen, kann man also getrost vergessen. Und damit einiges an Geld sparen. Denn diese „Fleckenteufel“ gehören meist nicht zu den preiswertesten Handpflegemitteln. Zwei Cremes, die von Nivea und die von Dove, kosten zwar nur rund 3 Euro pro 100 Milliliter, doch bei den anderen zahlt man für die gleiche Menge mehr als 20 Euro, für die Creme aus dem Hause Lancôme sogar stolze 60 Euro.
Trotz guter Pflege „mangelhaft“
Das enttäuschende Ergebnis führt dazu, dass alle sieben Handcremes am Ende ein „mangelhaftes“ Urteil bekamen. Schließlich werden sie wegen des versprochenen Effekts gekauft. Da helfen auch die ansonsten überwiegend „guten“ Eigenschaften nichts. Alle sind „gute“ Feuchtigkeitsspender, und den Testerinnen gefielen auch die kosmetischen Eigenschaften, von der Konsistenz über die Verteilbarkeit bis zu Pflegewirkung und Duft. An der Verträglichkeit gab es ebenso wenig auszusetzen. Alle Probandinnen vertrugen die Cremes gut.
Auch wenn sie gegen bestehende Pigmentflecken nichts ausrichten können, so können sie ihnen zumindest doch etwas vorbeugen – meist durch Lichtschutzfilter. Je höher der Lichtschutzfaktor (LSF), desto mehr schützen die Cremes vor Ultraviolett-B-Strahlen und hemmen damit auch die Bildung von Pigmentflecken.
Obwohl Clinique keine chemischen Lichtschutzfilter enthält, erreicht das Produkt durch andere Rezepturbestandteile aber immerhin noch einen Lichtschutzfaktor 2. Bei der Nivea-Creme vermissten wir eine klare Angabe zum Schutzfaktor, obwohl Filterstoffe enthalten sind und wir Faktor 4 gemessen haben. Die anderen loben klar einen Lichtschutzfaktor aus – bis zu 15 – und halten ihn auch ein. Ausnahme ist die Dove-Creme. Sie unterschreitet den angepriesenen Lichtschutzfaktor von 5 um mehr als 20 Prozent, deshalb erhielt sie auch in diesem Prüfpunkt „mangelhaft“.
Zusammengeballte Pigmente
Pigmentflecken bilden sich meist auf Hautpartien, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Sie entwickeln sich aus dem körpereigenen Bräunungsstoff Melanin. Er soll die Haut vor UV-Strahlung schützen. Mit den Jahren, durch Hormonveränderungen, Vererbung oder Medikamente können sich die Melanine zu Pigmentablagerungen zusammenballen, sichtbar als bräunliche Flecken. Meist sind sie unproblematisch. Doch nicht immer. Deshalb sollten sie ab und zu dem Hautarzt gezeigt werden, besonders, wenn sie unregelmäßig und mehrfarbig werden oder ausgefranste Ränder bekommen. Denn dann kann es sich um eine Vorstufe von Hautkrebs handeln.
Bleichen, Schälen oder Lasern
Auch wer sich mit harmlosen Altersflecken partout nicht anfreunden kann, findet im Hautarzt den richtigen Ansprechpartner. Mit Laser oder speziellen Bleich- oder Schälverfahren ist Pigmentflecken im Allgemeinen gut beizukommen.
Die ideale Jahreszeit für eine solche Behandlung der Altersflecken sind die Herbst- oder Wintermonate, denn Sonne ist für die Haut dann erst einmal tabu.
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es gibt da einen großen Unterschied zwischen dem angepiesenen Anti Lentigo Sol aus dem Ausland,bei Amazon(alle Produkte dieser Firma) entfernt und Lentisol überall in den deutschen Apotheken(geprüfte Quallität in Deutschland) erhältlich.
Ich habe beides ausprobiert und muß auf unsere deutsche Quallität ein Lob aussprechen.
Ich bin medizinische Kosmetikerin und seit 20 Jahren behandeln wir Altersflecken täglich in der Praxis. Ich selber führe die Glykol- und Fruchtsäurebehandlungen durch. Meine Hände sind dadurch auch fleckenfrei, das funktioniert auf jeden Fall. Die Erfolgsquote ist sehr hoch. Vorbeugend und zum Unterstützen der Behandlungen empfehle ich Anti Lentigo Sol bei hartnäckigen Flecken und bei leichten die Aha Face&Body von Dermasence.